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MY FACTORY 4/2025

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MY FACTORY 4/2025

BETRIEBSTECHNIK01WAS

BETRIEBSTECHNIK01WAS BETREIBER IM UMGANG MIT SAFETY UND SECURITY BEACHTEN SOLLTENVERANTWORTUNG FÜR SICHERHEITWarum ist es für Betreiber von Maschinen und Anlagen wichtig, denAnforderungen an Safety und Security gleichermaßen gerecht zu werden?Dafür sprechen gleich mehrere Gründe, denn als Unternehmer tragen siedie Verantwortung für ihre Mitarbeiter und ihren Betrieb. Um nicht nur einhohes Sicherheitsniveau, sondern auch produktivere Abläufe zu etablieren,sollten vorhandene Sicherheitskonzepte und Prozesse regelmäßig hinterfragtund auf den Stand der Technik gebracht werdenSpätestens mit der Veröffentlichung der neuen Maschinenverordnungist klar, dass Hersteller und Betreiber sich mitdem Thema Industrial Security auseinandersetzen sollten.Denn, wer nicht Herr über seine Daten und Prozesse ist,stellt nicht nur sein Unternehmen, sondern auch die Sicherheitvon Mitarbeitenden aufs Spiel: Ohne Security keine Safety undohne Safety kein Unfallschutz für den Menschen! Die Bandbreiteder Security-Vorfälle reicht dabei vom Hackerangriff auf ein Netzwerkbis hin zur bewussten oder unbewussten Manipulationeines Prozesses durch einen Mitarbeiter. Beides kann für Menschund Maschine kritisch werden.VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN UNDSICHERHEIT HINTERFRAGENHinzu kommt der Haftungsschutz, denn Unternehmer und Verantwortlichekönnen bezüglich der Sicherheit ihrer Mitarbeiterfür ihr Tun oder Nicht-Tun zur Verantwortung gezogen werden.Daher sollten sie zum einen entsprechende organisatorischeMaßnahmen ergreifen und diese regelmäßig auf ihre Wirksamkeitprüfen. Werden zum Beispiel die richtigen Mitarbeiter füreine Aufgabe eingesetzt? Sind sie ausreichend qualifiziert, umdie Maschine zu bedienen und stehen ihnen die erforderlichen28 MY FACTORY 2025/04 www.myfactory-magazin.de

BETRIEBSTECHNIK01 Ein umfassendes Identification and Access Management wie dasI.A.M. von Pilz regelt den Zugang zur Anwendung und gewährleistetdamit die Integrität von Sicherheitsfunktionen und -maßnahmen– Safety und Industrial Security inklusive0202 Mit dem Betriebsartenwahl- und ZugangsberechtigungssystemPITmode fusion bietet Pilz eine modulare Lösung, um einIdentification and Access Management auch anBestandsmaschinen einfach umzusetzenHilfsmittel zur Verfügung? Auf Missstände wie Beinahe-Unfälleoder das Eintreten neuer Risiken am Arbeitsplatz müssen geeigneteKonsequenzen folgen.Neben organisatorischen Maßnahmen kommen zudem auchtechnische Lösungen zum Einsatz. Eine wichtige Rolle nimmtaußerdem der Mitarbeiterschutz ein: Um die eigenen Mitarbeiterzu schützen, muss deren Arbeitsplatz so gestaltet sein, dassGefährdungen für die physische und psychische Gesundheitausgeschlossen werden können. Eine Gefährdungsbeurteilungzeigt auf, welche Gefährdungsstufen es an welchen Maschinengibt und wie Maschinen(-zugänge) gesichert werden können.PRODUKTIVITÄT UND DATENSCHUTZEINBEZIEHENAuch wenn der Sicherheit ein hoher Stellenwert gebührt, solltenÜberlegungen zu Safety und Security nicht zu Lasten der Produktivitätgehen. Maschinenstillstände – im schlimmsten Fall mitverletzten Personen oder Beschädigungen an der Maschine –können durch Manipulation, falsche Bedienung oder fehlende(Zugangs-)Kontrollen verursacht werden. Klare Verantwortlichkeiten,eindeutig definierte Berechtigungen und die Protokollierungder Arbeiten tragen durch effiziente Abläufe und wenigStillstand zum Produktivitätserhalt bei.Auch der Datenschutz und die Netzwerksicherheit nehmen ineinem ganzheitlichen Sicherheitskonzept einen wesentlichenStellenwert ein. Daten, Know-how und Betriebsabläufe müssengleichermaßen vor Angriffen von außen wie vor der Gefährdungaus dem Unternehmen heraus geschützt werden.KEINE SAFETY OHNE SECURITYBisher basierten Industrial-Security-Lösungen auf Freiwilligkeit.Doch der Gesetzgeber hat inzwischen erkannt, dass Safety undSecurity im Zuge von Vernetzung und Digitalisierung eng ineinandergreifen.Deshalb geben die neue Maschinenverordnungund der Cyber Resilience Act ab 2027 Security-Maßnahmen verpflichtendvor. Die Verbindung von Safety und Security wird auchin weiteren Normengremien diskutiert. Es ist also schon heuteerforderlich, dass Maschinenbetreiber sich mit dem ThemaSicherheit in seiner ganzen Bandbreite beschäftigen und ihrebisherigen Schutzkonzepte hinterfragen.Darüber hinaus sehen verschiedene C-Normen bereits vor,dass unterschiedliche Betriebsarten auch entsprechende Sicherheitsfunktionenenthalten müssen. Betriebsarten können beispielsweiseder Automatikbetrieb, manuelles Eingreifen untereingeschränkten Bedingungen oder Servicebetrieb sein. DieEN ISO 16090-1 für Bearbeitungszentren und Sondermaschinenschreibt mindestens zwei Betriebsarten für Maschinen verbindlichvor, um funktionale Sicherheit zu gewährleisten. Wichtig ist,dass immer nur eine Betriebsart ausgewählt und aktiv ist unddiese klar angezeigt wird.ZUGÄNGE IN DEN BLICK NEHMENWie kann die Umsetzung dieser Maßnahmen gelingen? In Produktionsumgebungengeben oft trennende Schutzeinrichtungendem Menschen das klare Signal, dass sich hinter der Schutztürein sicherheitskritischer Bereich befindet und daher Vorsichtgeboten ist. Damit mutwilliges oder versehentliches Öffnen vonTüren, Hauben oder Klappen nicht zu Gefährdungen führt, sinddiese mit Schutztürsystemen gesichert. Modular aufgebauteSchutztürsysteme erlauben maßgeschneiderte Lösungen undvereinen mit den passenden Erweiterungen Safety und IndustrialSecurity. Solch ein „Baukasten für Schutztürabsicherung“ bietetFlexibilität und eine dezentrale Intelligenz, um vielfältigeGANZHEITLICHE SICHERHEITUMFASST HAFTUNGS-, MITARBEITER-UND DATENSCHUTZ SOWIEPRODUKTIVITÄTSERHALTAnwendungen abzusichern. Diese Systeme kombinieren Sensoren,Fluchtentriegelung, Türgriffe sowie Bedien- und Taster-Unit.Je nach Applikation können für die Anwendung die erforderlichenKomponenten zur individuell passenden Lösung zusammengestelltwerden.WER DARF WAS?Ein ganzheitliches Sicherheitskonzept beinhaltet ein umfassendesIdentification und Access Management. Es muss sowohl denSchutz des Mitarbeiters zum Beispiel durch klassische Schutztürlösungengewährleisten, als auch klar und eindeutig regeln, werauf welche Maschinen- und Prozessdaten Zugriff hat. Eine solcheLösung stellen die Geräte der Produktgruppe PITmode von Pilzdar, die ein Umschalten zwischen definierten Betriebsarten unddie Regelung der Zugangsberechtigung ermöglichen. JederAnwender erhält seinen individuell kodierten Transponder, dereine eindeutige Nutzer-Authentifizierung ermöglicht und soManipulation vermeidet.www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/04 29

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