AUTOMATICA 2025ROBOTIK UND AUTOMATION –AUCH FÜR DEN MITTELSTANDWarum Robotik und Automation für immer mehr Unternehmen attraktiv werden,wird auf der automatica 2025 deutlich: Dort zeigen Aussteller aus aller Welt, wieRoboter, Cobots und Humanoide mit Menschen interagieren, sie unterstützen undneue, spannende Arbeitsinhalte generieren. Dabei lassen sich viele Lösungen immereinfacher und kostengünstiger implementieren – und werden so auch für denMittelstand erschwinglich.Ein konkretes Beispiel für praktische und kosteneffizienteAutomatisierung liefert das Unternehmen Bender+Wirth.Der Mittelständler suchte eine Lösung zur Montagevon CoBs (Chip-on-Board-Bausteinen), doch klassischeSystemintegratoren sprengten das Budget. Dank einer selbst konzipiertenRoboterzelle mit Scara-Robotern von Epson konnte dieAutomation in Eigenregie umgesetzt werden. GeschäftsführerMartin Bender betont: „Die einfache Integration und Programmierungwaren entscheidend – unser Mitarbeiter konnte nacheiner Schulung bei Epson die Anlage selbst einrichten.“ Ein Beispiel,das zeigt, wie auch kleinere Unternehmen mit begrenztenRessourcen vom Einsatz moderner Robotik profitieren können.DIGITALE RISIKOBEURTEILUNG FÜRSICHERE COBOTSParallel dazu erleichtert ein neues, patentiertes System desFraunhofer IFF die gesetzlich vorgeschriebene Risikobeurteilungbeim Einsatz von Cobots. „Wir stellen auf der automatica einpatentiertes System vor, dass diese Risikobeurteilung deutlicherleichtert“, sagt Dr.-Ing. Roland Behrens, AbteilungsleiterMenschzentrierte Arbeitssysteme beim Fraunhofer IFF in Magdeburg.„Das kommt insbesondere kleineren und mittelständischenBetrieben zugute, die Bedarf an mehr Automatisierunghaben, aber nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um einenklassischen Systemintegrator zu beauftragen. Mit dieser Lösungkönnen Anwender ganz ohne Vorwissen eine Risikobeurteilungeigenständig durchführen.“Diese Entwicklung könnte den Einsatz von Cobots weiterbeflügeln, denn tatsächlich fokussieren sich viele Unternehmenaufgrund des Fachkräftemangels auf die Anschaffung von Robotern.Und weil Cobots immer günstiger und die Programmierungbzw. Parametrierung immer einfacher werden, rechnen sichRoboter-Arbeitsplätze inzwischen auch für kleine Unternehmen.Wie günstig der Einstieg in die Robotik sein kann, belegt igus aufder automatica. Bei den Kölnern gibt es Cobots schon ab rund12 MY FACTORY 2025/04 www.myfactory-magazin.de
AUTOMATICA 20255 000 Euro, und wie sie eingesetzt werden können, zeigt dasUnternehmen in der eigenen Fertigung. Alexander Mühlens,Leiter Geschäftsbereich Low-Cost-Automation: „Wir setzen beiuns im Spritzguss zum Beispiel Roboter zum Entfernen derAngüsse ein. Der Roboter kostet rund 10 000 Euro, und der Returnof Invest ist schon nach sechs Monaten erreicht.“ Das machtCobots zu einer effizienten Lösung auch für den Mittelstand,zumal man für die Inbetriebnahme keine Roboter-Expertenbraucht.KI QUALIFIZIERT ROBOTER FÜR NEUEAUFGABENBEREICHEJe einfacher und intuitiver der Umgang mit kollaborativen Roboternwird, desto mehr Einsatzmöglichkeiten tun sich auf. KeinWunder, setzen die Hersteller doch alles daran, ihre Cobotsdurch den Einsatzvon KI für ein möglichst breites Aufgabenspektrumzu qualifizieren. So hat Universal Robots jüngst mitdem UR AI Accelerator eine Lösung vorgestellt, die es Entwicklernerlaubt, ihre Robotiklösungen mit modernster KI-Technologieauszustatten.In eine ähnliche Richtung geht auch Delta Electronics. DasUnternehmen zeigt auf der automatica mit dem innovativenCognibot Kit, wie sich die Cobots der D-Bot-Serie mit fortschrittlichenkognitiven Fähigkeiten ausstatten lassen, darunter Sprachsteuerung,3D-Maschinenvisionssysteme, KI und mehr. Durchdie verbesserte Performance erweitert Delta die Einsatzmöglichkeitender Cobots in verschiedenen Fertigungsumgebungenerheblich. Dazu Michael Mayer-Rosa, Global Head of IntelligentRobot Systems (IRS) bei Delta: „Das Cognibot Kit macht kognitiveRobotik für Unternehmen jeder Größe zugänglich. Dies istbesonders vorteilhaft für Länder wie Deutschland, in denenmittelständische Unternehmen weit verbreitet und mit Arbeitskräftemangelkonfrontiert sind. Die einfache Integration in bestehendeUmgebungen war ein zentraler Schwerpunkt, der eskleineren Unternehmen ermöglicht, die Effizienz und Flexibilitätder Automatisierung in Produktion, Logistik und Service miteiner kostengünstigen Lösung zu nutzen.“PRAKTIKABLE UND EINFACHE LÖSUNGENAUF DER AUTOMATICAPraktikable und einfache Lösungen wie diese sind es, die KMU inEuropa im Kampf gegen den Fachkräftemangel brauchen und aufder automatica auch finden. Die gute Nachricht dabei: In naherZukunft werden die Einstiegshürden für Automation noch weitersinken. Die Hersteller von Robotern und Anlagen arbeiten intensivan Sprachsteuerungsmodellen, was die Programmierungauch für Laien zum Kinderspiel machen soll. Auf der automaticawird sich zeigen, wie weit die Entwicklungen in diesem Sektorbereits fortgeschritten sind.Bilder: Messe Münchenwww.automatica-munich.com/DREI MESSEN – EIN TICKETVom 24. bis 27. Juni 2025 bringt die automatica – Leitmessefür intelligente Automation und Robotik – in sechsHallen auf dem Messegelände in München Industrie undForschung zusammen und bietet einen Überblick zuaktuellen Themen und Innovationen. In den Messehallenwerden technische Lösungen und der Austausch rund umDigitalisierung und KI, nachhaltige Produktion undZukunft der Arbeit im Vordergrund stehen. Zwei Parallelmessensorgen für zusätzliche Impulse: Komponenten,Systeme und Anwendungen der Photonik stehen bei derLaser World of Photonics im Mittelpunkt, bei der World ofQuantum dreht sich alles um Trends, Innovationen undVisionen der Quantentechnologie. Mit einem Messeticketerhalten Besucher automatisch Zutritt zu den jeweilsanderen beiden Veranstaltungenwww.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/04 13
Laden...
Laden...