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My Factory 4/2022

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My Factory 4/2022

5FRAGEN AN... ...

5FRAGEN AN... ... Michael Finkler, Geschäftsführer der proALPHA Business Solutions GmbH Eine Studie von Bitkom zeigt, dass der Einsatz digitaler Technologien in hohem Maße dazu beitragen kann, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 seine Klimaziele erreicht. Im Bereich der industriellen Fertigung liegen dabei die größten Potenziale. Wie Unternehmen hier ansetzen können, erläutert Michael Finkler, Geschäftsführer für Business Development bei proAlpha. 01 WIE KANN DIE PRODUKTION GLEICHZEITIG DIGITALER UND NACHHALTIGER WERDEN? Digitalisierung und Klimaneutralität sind kein Widerspruch. Im Gegenteil: Nachhaltiges und effizientes CO 2 -Management benötigt eine umfangreiche Digitalisierung, inklusive künstlicher Intelligenz. Insofern stehen ERP, MES, TMS (Transportmanagementsysteme) und weitere Unternehmensapplikationen im Mittelpunkt der Digitalisierung und auch des CO 2 - Managements. Als Single Source of Truth und spezialisiert auf Ressourcen-Management ist das ERP dabei der zentrale Erfolgsfaktor zur Ermittlung der CO 2 -Bilanz und der Einleitung von Maßnahmen zur Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks. 02 WIE SIEHT HIER EIN KONKRETES BEISPIEL AUS? Mithilfe einer hochintegrierten CO 2 -Managementsoftware wie z.B. Planetly lässt sich ganzheitlich das Ziel der Klimaneutralität verfolgen. Auf Basis der Daten aus ERP, MES und beispielsweise TMS ermöglicht ein solches auf CO 2 -Neutralität spezialisiertes System umfangreiche Erst-Analysen der CO 2 -Emissionen. Anschließend erfolgt mithilfe und auf Basis des ERP deren Reduktion in allen relevanten Bereichen. Dazu gehören beispielsweise Materialdisposition, Absatzplanung, Produktentwicklung, Supply-Chain-Steuerung, Fahrzeugflotte, Transportsysteme und selbstverständlich auch die Produktionsplanung. So können Unternehmen umfangreich Ressourcen reduzieren, beispielsweise in Form von Beschaffungsprozessen, Energieverbräuchen, Papierverbrauch, Geschäftsreisen, Verpackungs- und Fertigungsmaterialien, Betriebsmitteln und Produktionsabfällen. Zudem kann Überproduktion etwa durch verbesserte Absatzplanung und Materialdisposition verhindert werden. 36 MY FACTORY 2022/04 www.myfactory-magazin.de

03 UND WENN DIE MÖGLICHKEITEN HIER AUSGESCHÖPFT SIND? Dann können Fertigungsunternehmen ihre CO 2 -Bilanz durch Kompensationen verbessern. Dies erfolgt gemeinsam mit Partnern, etwa durch lokale oder internationale Projekte zur Aufforstung, Aufbau von Humus und Generierung von Humuszertifikaten oder Moorrenaturierung. Eine weitere Möglichkeit ist beispielsweise die Beteiligung an der Reduzierung von Plastikmüll sowie der entsprechenden Verschmutzung, insbesondere der Ozeane. 05 AUF WAS MÜSSEN UNTER- NEHMEN BESONDERS ACHTEN? Das CO 2 -Management ist in die gesamte Unternehmensorganisation einzubetten. Die Einführung gelingt in vier Schritten: Verstehen, Reduzieren, Kompensieren und Kommunizieren des CO 2 -Fußabdrucks. Dabei bildet ERP als zentraler Datenund Prozess-Hub und Single Source of Truth die Basis für alle Analysen und Maßnahmen für ein ganzheitliches CO 2 -Management bis hin zur Klimaneutralität. 04 MAN SOLLTE ABER NICHT NUR GUTES TUN, SONDERN AUCH DARÜBER SPRECHEN? Auf jeden Fall! Die interne und externe Kommunikation ist zum Beispiel auf Basis internationaler Standards oder Benchmarks möglich. Produkte können hinsichtlich CO 2 -Neutralität detailliert bewertet werden. Dabei gewährleistet das permanente Monitoring aller Prozesse eine geringe Umweltbelastung. Kontinuierliches CO 2 - Management wird somit zum integrativen Bestandteil aller ERP-, MES- und weiterer Unternehmenssoftware. Bilder: links proAlpha, rechts stock.adobe.com – VectorMine www.proalpha.com Kurz erklärt Die Aufgabe des ERP-Systems hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt, von der reinen Warenwirtschaft zum Rückgrat der digitalen Transformation. In jüngster Zeit übernimmt es noch eine weitere Schlüsselposition: als zentrale Drehscheibe für eine nachhaltigere Betriebsführung. Die Transformation zu einem nachhaltigeren Betrieb betrifft Veränderungen in allen Bereichen. Viele berühren die Kernprozesse und damit das ERP-System. Das Ziel Sustainability ist daher ohne zeitgemäße Software kaum zu erreichen. www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/04 37

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