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My Factory 4/2022

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My Factory 4/2022

DATENMANAGEMENT 4.0

DATENMANAGEMENT 4.0 SCHRITT FÜR SCHRITT DIGITALISIEREN Zusammen mit gbo automatisieren und digitalisieren wir uns Schritt für Schritt und kommen dem Ideal der Smart Factory in der für uns passenden Geschwindigkeit immer näher. Reiner Höhn, Geschäftsführer der Martin Höhn GmbH auch die Ursachen für Maschinenstillstände identifizieren. Parallel wird die notwendige Prozessdokumentierung erfüllt. DREHKREUZ ZWISCHEN BDE/MDE UND ERP Höhn arbeitet nach dem TOC-Konzept (Theory of Constraints) und hat dafür Engpassmaschinen definiert, die im Produktionsprozess nach Möglichkeit nicht stillstehen dürfen. Sämtliche Fertigungsaufträge laufen über Nacht in ein separates System ein, das daraufhin die Reihenfolge für die Fertigung festlegt. Dabei berücksichtigt das System sowohl die Priorisierung der Engpassmaschinen als auch andere Parameter wie zum Beispiel Außer- Haus-Zeiten, etwa für die ausgelagerte Oberflächenbehandlung. Diese Reihenfolge hat jeder Werker als digitale Liste an der Maschine vorliegen, sodass er jederzeit erkennen kann, welcher Auftrag priorisiert ist und wann welche Materialien oder Teile zur Verfügung stehen. Was nun fehlte, war quasi ein Drehkreuz, um die Daten zwischen BDE/MDE und dem ERP-System proAlpha in beide Richtungen übertragen zu können. Hier kam der langjährige Partner gbo mit seiner Lösung bisoftMDE ins Spiel. „Bis wir die erste Maschine angebunden hatten, vergingen gerade einmal vier Monate“, ist Reiner Höhn von der Geschwindigkeit begeistert. Damit die BDE/MDE-Daten konsistent ins ERP eingelesen werden können, nutzt Höhn die gbo-Schnittstelle zu proAlpha. „So etwas hätte normalerweise etwa eine Woche gedauert“, erklärt der Geschäftsführer. „Mit gbo war das nach einem Tag erledigt.“ WISSENSTRANSFER ZWISCHEN BDE/MDE UND FERTIGUNGSPLANUNG Durch die Anbindung des Maschinenparks mit bisoftMES findet ein Wissenstransfer zwischen BDE/MDE und Fertigungsplanung statt. Höhn erhält zum einen Informationen darüber, wann welche Aufträge auf welchen Maschinen ausgeführt werden können. Zum anderen erhält der Werker einen aktuellen Überblick. Ihm liegen jederzeit die wichtigsten Informationen für seine Maschine vor und er kann gleichzeitig erkennen, welche Aufträge gerade auf anderen Maschinen laufen. „Uns war auch wichtig, dass das System einfach zu bedienen ist“, nennt Reiner Höhn einen weiteren Vorteil der Lösung von gbo. Kommt es zu einem Stillstand, kann der Werker am Terminal mit wenigen Klicks den Grund für den Stillstand eingeben. Zusätzlich wurden in der Fertigung Monitore (Dashboards) installiert, auf denen sofort signalisiert wird, wenn eine Maschine stillsteht, sodass Höhn ohne großen Zeitverlust direkt eingreifen kann. Darüber hinaus werden diese Informationen auch auf die Monitore in der Arbeitsvorbereitung gespielt. „Selbst ich kann in meinem Büro die aktuellen Fertigungsdaten abrufen“, freut sich der Unternehmenschef über die neu gewonnene Transparenz, die durch die Digitalisierung mit bisoftMES erreicht wurde. WEITERE MASCHINENANBINDUNGEN GEPLANT Durch diese Transparenz ist es gelungen, Fertigungsprozesse zu optimieren und die Auslastung der Maschinen, insbesondere der Engpassmaschinen, zu erhöhen. Darüber hinaus konnte die Fertigungsplanung wesentlich vereinfacht werden, weil das Unternehmen nun für statistische Auswertungen aktuelle MDE- Daten vorliegen hat. „Früher wurden die Daten erst am Monatsende ausgewertet“, sagt Reiner Höhn. „Dann noch zu erkennen, warum welche Maschinen eine geringe Auslastung hatten, war nahezu unmöglich.“ Jetzt erhalten Schichtleiter und Planer umgehend alle wichtigen Informationen aus den vorangegangenen Schichten. Ursachen für Störungen oder Stillstände können ohne großen Aufwand identifiziert und für die Zukunft vermieden werden. Da gbo bisoftMES modular aufgebaut hat, konnte Höhn in der Vergangenheit die eingesetzten Lösungen leicht skalieren. Diese Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse soll auch in Zukunft fortgeführt werden. Als nächstes will das Industrieunternehmen die Maschinen in der Schleiferei und die Automaten in der Dreherei an bisoftMES anbinden. Natürlich verlässt man sich auch hier wieder auf die Expertise von gbo datacomp. Bilder: Martin Höhn GmbH www.gbo-datacomp.de ZUSATZINHALTE IM NETZ bit.ly/3IksoXt 34 MY FACTORY 2022/04 www.myfactory-magazin.de

SPECIAL DATENMANAGEMENT 4.0 SOFTWARE FÜR BIG-DATA-ANALYSEN Die Software Docufy CAx Analytics (DCA) wertet die riesige Menge an Konstruktionsdaten des CAD-Programms Siemens NX aus und stellt die Werkzeuge bereit, um diese Big Data einfach und effizient zu analysieren. Die Auswertungen werden aussagekräftig aufbereitet und Verbesserungs- und Einsparpotenziale sichtbar gemacht. DCA ist genauso wie Docufy CAx Quality Manager (DQM) rein durch Konfiguration auf die individuellen Use Cases anpassbar und ohne Programmierkenntnisse schnell und leicht bedienbar. Produzierende Unternehmen verschlanken mit DCA ihre Prozesse, stützen wichtige Unternehmensentscheidungen, decken Einsparpotenziale auf und sparen damit wertvolle Zeit und Geld. Entscheider unterschiedlicher Abteilungen wie z. B. Konstruktion, Fertigung, Montage, aber auch Einkauf oder Logistik können durch diese Analysen wichtige Informationen gewinnen. Das kann die Werkzeugvielfalt minimieren, den Einkaufspreis von Bauteilen senken, Montage- und Wartungsaufwände optimieren oder die Wahrscheinlichkeit auf Garantiefälle reduzieren. www.docufy.de KOMPLEXE MATERIALFLÜSSE EFFIZIENT GEMANAGT Die Milchwerke Mittelelbe haben am Standort Stendal mithilfe von viastore ihre Lagertechnik automatisiert und ein WMS eingeführt. Das seit vielen Jahren genutzte ERP-System proAlpha verfügte nur über eine einseitige Schnittstelle, konnte also keine Rückmeldungen verarbeiten. Die viastore-Experten entwickelten deshalb ein mehrstufiges Konzept: Zuerst wurde das WMS viadat 9.0 in Verbindung mit den vorhandenen, manuell bedienten Gabelstaplern eingeführt. Die Software steuert und verwaltet sämtliche Prozesse zwischen Warenein- und -ausgang zuverlässig und transparent. Nächster Schritt war die Automatisierung einer Verschieberegalanlage. Danach wurde gemeinsam mit proAlpha eine bidirektionale Schnittstelle zwischen beiden Softwareanwendungen in Betrieb genommen. Ergebnis ist eine leistungsfähige, leicht zu bedienende Komplettlösung, die die Bewegungen von Rohstoffen und Fertigwaren transparent und zeitsparend managt. www.viastore.com MAXIMALE AUSFALLSICHERHEIT FÜR DIE NESCAFÉ-PRODUKTION Für Anlagen in der Lebensmittelindustrie ist hohe Ausfallsicherheit ein entscheidender Faktor. Aus diesem Grund setzt Nestlé auf die Softwarelösung EcoStruxure Asset Advisor von Schneider Electric. Am mexikanischen Produktionsstandort für Nescafé in Toluca kommt die auf die Überwachung kritischer Infrastrukturen spezialisierte Software zur Absicherung der Energieversorgung zum Einsatz. Die Einführung des EcoStruxure Asset Advisor erfolgte vor dem Hintergrund einer bisher reaktiv ausgelegten Wartung der Anlage. Acht ungeplante Ausfälle in einem Jahr brachten die Produktion wiederholt ins Stocken. Darunter ein Kurzschluss in einem unüberwachten Teil der Anlage, der in einem 14-stündigen äußerst kostspieligen Stillstand resultierte. Gerade bei der Verarbeitung von Lebensmitteln ist ein störungsfreier Betriebsablauf jedoch von enormer Wichtigkeit. Mit dem Asset Advisor von Schneider Electric lassen sich die Anlagen in Echtzeit überwachen und Wartungen vorausschauend planen, wodurch sich Verfügbarkeit und Energieeffizienz der Anlage erhöhen. www.se.com/de ZUKUNFTSFÄHIGE IT-BASIS FÜR EFFIZIENTE LAGERVERWALTUNG UND KOORDINIERTE PROZESSSTEUERUNG Zur Steigerung der Kapazitäten des Zentrallagers hat der Hersteller von Sicherheitsschuhen Elten sein Logistikzentrum am Stammsitz in Uedem erweitert. Auf 6 700 Stellplätzen im Palettenlager, 15 500 im Kartonlager sowie 10 300 im Fachbodenlager werden im Logistikzentrum und einem Außenlager 20 000 unterschiedliche Artikel vorgehalten. Jährlich verlassen rund drei Millionen Paar Sicherheitsschuhe das Zentrallager. Aktuell wurden die Materialflüsse reorganisiert sowie PSIwms als prozessführendes WMS implementiert und in Betrieb genommen. Das System verwaltet den Wareneingang von Fertigwaren, Halbfabrikaten, Handelsware und Verbrauchsmaterialien sowohl aus der eigenen Produktion als auch extern über die Rampenbereiche. Die Kommissionierung erfolgt manuell nach dem Prinzip Person-zur-Ware. Für koordinierte Prozessfolgen sind u.a. ein Pick-by-Voice-System, ein Stapler-Positioniersystem und ein Versandsystem an PSIwms angebunden. www.psi.de www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/04 35

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