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MY FACTORY 3/2022

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MY FACTORY 3/2022

PRODUCTION EXCELLENCE

PRODUCTION EXCELLENCE Andreas Kanz, Geschäftsführer der Jucowa Metallbearbeitung GmbH, setzt auf die KI-basierten Lösungen von up2parts; diese tragen zu einer enormen Effizienzsteigerung in der Arbeitsvorbereitung bei Mit einem Standort für Blechbearbeitung in Sigmaringen sowie einem Werk für Zerspanung und Montage in Albstadt gilt die Jucowa Metallbearbeitung GmbH seit vielen Jahren als zuverlässiger Dienstleister im Maschinenbau und in der Medizintechnik. Mit 50 Fachkräften bietet das 1999 gegründete Unternehmen seinen Kunden ein breit gefächertes Leistungsspektrum – von komplexen Einzelteilen über mittlere Losgrößen bis hin zur Baugruppen- und Maschinenmontage. In der Fertigung stehen neun CNC-Werkzeugmaschinen von DMG Mori, die im Zuge eines Neubaus in die vollständig digitalisierte Prozesskette eingebunden werden. „Mit einer Fertigungstiefe von etwa 90% können wir gegenüber unseren Kunden sehr flexibel und termingerecht agieren“, nennt Andreas Kanz, Geschäftsführer von Jucowa, einen wichtigen Erfolgsfaktor im Tagesgeschäft eines Lohnfertigers. Dies erfordere jedoch gut organisierte Abläufe. Der Schlüssel zum Erfolg: digitale Prozesse für die Fertigung. „Wir wollen KMU bei der digitalen Effizienzsteigerung ihrer Fertigung unterstützen, und zwar ab Stückzahl 1 und entlang der gesamten Prozesskette in der Lohnfertigung, von Kalkulation über Angebotserstellung und Auftragsgenerierung bis zur Arbeitsvorbereitung und -planung“, erklärt up2parts-CEO Marco Bauer die Zielsetzung seines Software-Unternehmens. Er ist überzeugt: „Unsere Lösungen sind echte Gamechanger und Türöffner für digitale Geschäftsmodelle.” Die up2parts-Lösungen bieten den einfachen Einstieg in die Digitalisierung, sind sofort nutzbar, wartungsfrei und benötigen keine aufwändigen Schulungen. DIGITALISIERUNG SCHON IN DER ARBEITSVORBEREITUNG Jucowa ist hierfür ein gutes Beispiel. Die digitale Prozesskette beginnt dort bereits bei der Angebotserstellung: „Über DMG Mori sind wir auf up2parts aufmerksam geworden und haben die Software Ende 2020 als Pilotkunde bei uns eingeführt“, berichtet Kanz. Mithilfe einer künstlichen Intelligenz unterstützt up2parts den mittelständischen Betrieb in der Arbeitsvorbereitung dabei, Angebote automatisiert zu kalkulieren. „Die up2parts-Datenbank ist im Prinzip ein digitales Abbild unseres Unternehmens“, erklärt Andreas Kanz. Jucowa hat nun in up2parts Maschinen, Materialien, Kunden und Bauteile zentral gespeichert – letztere als 3D-Modell. Dank unbegrenzter Speicherkapazitäten können Kunden selbst datenintensive 3D-Modelle mit hoher Komplexität verarbeiten. „Der Start funktioniert genauso schnell, wie einen Netflix-Account anzulegen, denn up2parts ist in nur zwei Minuten startklar”, ergänzt Dr. Christian Heining, CIO bei up2parts. Die geometrische Ähnlichkeitssuche findet gleiche oder ähnliche Bauteile automatisch binnen weniger Sekunden. SO ENTSTEHT FIRMENSPEZIFISCHE KI Mit Lizenzierung der up2parts-Software erhalten Anwender eine Grundintelligenz, den sog. „Kern der KI“. Dieser analysiert allgemeine Bauteilspezifikationen (das „WAS“ am Bauteil, z.B. Bauteilgröße, Bohrungen). Indem die Software in der realen Unternehmensumgebung mit Maschinen, Fertigungszeiten, etc. genutzt wird, erhält der „Kern“ eine permanent wachsende „Hülle“ (das „WIE“ am Bauteil), in der Erfahrung und Know-how des Unternehmens bzw. der Mitarbeiter bewahrt werden. Die firmenspezifische KI lernt schon nach dem ersten Arbeitsplan dazu und wird stetig intelligenter. Diese individuelle KI hilft Anwendern jeden Tag, Fachwissen zu bewahren, mitarbeiterunabhängig die Qualität der Kalkulationen zu optimieren sowie noch gezielter und schneller Angebote zu erstellen. In Summe wird so die Wettbewerbsfähigkeit des Fertigungsbetriebs gesteigert. 18 MY FACTORY 2022/03 www.myfactory-magazin.de

PRODUCTION EXCELLENCE BIS ZU 80% SCHNELLER KALKULIEREN „Die Kalkulation von Bauteilen und die Erstellung von Angeboten erfolgt auch heute noch oftmals auf Basis von individuellem Expertenwissen meist via Excel und ist extrem zeitaufwändig. Und nur ein geringer Anteil an versendeten Angeboten führt tatsächlich auch zu einer Bestellung. Für uns ist eindeutig: In der Fertigungsbranche wird viel zu viel wertvolle Zeit mit manueller Angebotskalkulation verbracht”, erklärt CEO Marco Bauer die Motivation hinter up2parts. „Warum also nicht diesen Prozess digitalisieren und diese zeitintensiven Tätigkeiten auf ein Minimum reduzieren?“ Und so trägt up2parts calculation bei Jucowa zu einer enormen Effizienzsteigerung in der Arbeitsvorbereitung bei. „Die Angebotserstellung nimmt viel Zeit in Anspruch. Aber gerade während einer guten Auftragslage ist die nicht unbedingt vorhanden“, erklärt Andreas Kanz, der als gelernter Konstrukteur genau diesen Bereich der Arbeitsvorbereitung bestens kennt und weiß, wie entscheidend die schnelle Abgabe eines Angebots ist. Deshalb habe ihn die automatisierte Lösung mit up2parts sehr interessiert. Basierend auf den zuvor in der Firmendatenbank angelegten CAD-Modellen erstellt die Software automatisiert Bauteilkalkulationen und Vorschläge zu Arbeitsplan und Laufzeiten. Diese entstammen der firmenspezifischen künstlichen Intelligenz, die mit jeder Kalkulation trainiert wird. „Unser Algorithmus ist das Herzstück von up2parts”, sagt Bauer. „Er vereint Bauteilinformationen aus 3D-Modellen mit vorhandenen Verfahren und bestehendem Fertigungs-Know-how entlang des gesamten Produktionsprozesses.” Andreas Kanz erläutert: „up2parts lernt mit jedem Bauteil dazu, sodass Kalkulationen immer genauer werden.“ Da up2parts diesen Prozess auf wenige Klicks reduziert und automatisiert, sparen Anwender bis zu 80 % Zeit in der Angebotserstellung. Andreas Kanz kennt die automatisierte Form der Angebotserstellung bereits aus der Blechbearbeitung: „Dort geht es jedoch um zweidimensionale Bauteile. up2parts schafft es, diesen Arbeitsschritt auch bei dreidimensionalen Werkstücken zuverlässig zu automatisieren.“ VISION EINER DURCHGÄNGIG DIGITAL EFFIZIENZOPTIMIERTEN FERTIGUNG Die up2parts-Macher aus der Oberpfalz haben eine klare Vision: die durchgängig digitale und effizienzoptimierte Prozesskette in der Fertigung – von Kalkulation bis Qualitätssicherung. Bauer: „Wir wollen mit unseren Softwarelösungen die Fertigungsbranche nachhaltig verändern und verstehen uns als Wegbereiter der digitalen Produktion. Dabei ist unser Ansatz “simplify manufacturing”. Es geht darum, vermeintlich komplizierte Prozesse einfach zu machen.” Fertigungsprozesse neu und innovativ zu denken, ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Lösungen, „die intuitiv bedienbar und für jedermann verständlich sind”. Das junge Softwarehaus verspricht seinen Kunden eine deutlich bessere Wettbewerbsfähigkeit dank Effizienzsteigerungen schon ab Losgröße 1. ECHTE PRAXISERFAHRUNG AUS DER FERTIGUNG DER GROSSE VORTEIL Eine der weiteren Besonderheiten des Unternehmens ist seine Herkunft. „Wir kommen aus der echten Praxis eines mittelständischen Fertigungsbetriebs”, erläutert Bauer. Die up2parts GmbH ist 2019 als ehemalige Softwareabteilung der BAM GmbH entstanden, einem Lohnfertiger mit etwa 150 Mitarbeitern und rund 40 Maschinen, den Bauer 2011 gestartet hatte. Heute pflegen die beiden Unternehmen eine enge Partnerschaft. „Von dieser Zusammenarbeit profitieren die Kunden enorm, und unser Praxiswissen macht uns zum Partner auf Augenhöhe, der jegliche Optimierungspotenziale aus eigener Erfahrung kennt”, betont Bauer. WIR KOMMEN AUS DER ECHTEN PRAXIS EINES MITTELSTÄNDISCHEN FERTIGUNGSBETRIEBS. UNSER PRAXISWISSEN MACHT UNS ZUM PARTNER AUF AUGENHÖHE, DER JEGLICHE OPTIMIERUNGSPOTENZIALE AUS EIGENER ERFAHRUNG KENNT. MARCO BAUER, CEO, up2parts GmbH ERFOLGREICHE PILOTKUNDENPHASE „Bei uns steht immer der Kunde im Fokus. Wir fragen aktiv nach Feedback, um up2parts stetig zu verbessern”, erklärt Bauer. Auch vor dem Launch der beiden up2parts-Softwarelösungen gab es daher eine intensive Pilotkundenphase, die zahlreiche Erkenntnisse gebracht hat. „Durch das direkte Feedback der Anwender konnten wir die Software noch nutzerfreundlicher und praxisnäher gestalten”, so Bauer. Durch die agile Arbeitsweise der up2parts-Softwareentwicklung konnten Optimierungsvorschläge stets zeitnah umgesetzt werden. „Unser Tempo hat die Pilotkunden beeindruckt”, freut sich der Geschäftsführer. Besonders erfreulich: Alle Testkunden haben sich entschieden, auch die Bezahlversion der Software zu nutzen. Bauer: „Die Anwender haben den wirtschaftlichen Nutzen unserer Software schnell erkannt. Wir mussten keine weitere Überzeugungsarbeit leisten.” WEITERES WACHSTUM GEPLANT Zahlreiche weitere Lösungen für die Digitalisierung in der Fertigung befinden sich bereits in der Pipeline. Nicht zuletzt durch die strategische Partnerschaft mit der DMG Mori AG werden sich zahlreiche weitere Potenziale ergeben. „Der Weg bis hierhin war sehr rasant und wir sind bereit für viele weitere kleine und große Schritte in Richtung digitale Zukunft der Fertigung”, blickt Gründer Marco Bauer optimistisch in die Zukunft. Bilder: up2parts www.up2parts.com www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/03 19

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