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MY FACTORY 3/2022

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MY STORY DIGITALISIERUNG SELBST IN DIE HAND NEHMEN 12 MY FACTORY 2022/03 www.myfactory-magazin.de

MY STORY Die Digitalisierung versetzt Unternehmen in die Lage, noch bessere Services und Produkte zu entwickeln und noch schneller am Markt agieren zu können. Sie bringt aber auch einen Wandel von Unternehmensstruktur und -kultur mit sich – Aspekte, die alle unter einen Hut gebracht werden müssen. Viele delegieren daher die Transformation an externe Experten. Auch Lapp überlegte dies. Man entschied sich jedoch, die Digitalisierung selbst in die Hand zu nehmen. Warum dieser Weg der bessere war, erläutert Alexander Lapp, Senior Manager Digitalisation & e-Business. Herr Lapp, viele Unternehmen geben die digitale Transformation an externe Spezialisten ab. Sie wählten einen anderen Weg und haben diesen Prozess mit Ihren Mitarbeitern selbst in Angriff genommen. Was hat Sie dazu bewegt? In vielen Betrieben ist die Digitalisierung ein klares Führungsthema. Wie bringen Sie diese komplexe Aufgabenstellung zu Ihren Mitarbeitern und damit in ein Gesamtkonzept, das über alle Abteilungsstrukturen und Standorte hinweg passt? Die Gründe für diese Entscheidung sind so vielschichtig wie das Unterfangen selbst. Sie beginnen mit der Erkenntnis, dass Digitalisierung alle etwas angeht. Die Veränderung im Denken und Handeln, ohne die Digitalisierung nicht funktioniert, muss jeden einzelnen Mitarbeitenden und das ganze Unternehmen von innen her durchdringen. Das geht umso besser, je stärker jeder aktiv an der Entwicklung beteiligt ist, statt von außen mit neuen Ideen und Impulsen konfrontiert zu werden. Das heißt, jede Länderorganisation, jede Führungskraft, jede Abteilung, kurz: jeder Mitarbeitende unseres Unternehmens hat die Aufgabe und damit auch die Verantwortung, im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Teil zur Digitalisierung beizutragen. Keiner kann und soll sich abwartend zurücklehnen und sagen: „Das machen die digitalen Kollegen für uns“. Hier sind wir bei dem zweiten wichtigen Aspekt, der uns darin bestärkt hat, das Thema selbst und aus eigener Kraft anzugehen. Nämlich die Überzeugung, dass unsere Mitarbeitenden und Unternehmensstrukturen dafür besonders gute Voraussetzungen mitbringen: Wir sind ein mittelständisches Familienunternehmen, das prägt unsere Unternehmenskultur seit jeher. Eigenverantwortung, Entscheidungsfreiheit und Kreativität sind unter unseren Mitarbeitenden stärker ausgeprägt als hierarchisches Denken. Damit lässt sich die „Last“ neuer Ideen und sich ändernder Denkstrukturen auf alle verteilen, denn das ist ohnehin bei uns schon immer geübte Praxis. Und was die Unternehmensstrukturen angeht: Lapp ist relativ dezentral organisiert. Das bringt große Vorteile für unsere Kunden, denn wir kennen sie, sind vor Ort und wissen sehr genau, welche Art von Lösungen sie suchen. Es hat aber auch einen direkten Vorteil für uns – und der kommt uns jetzt bei der digitalen Transformation zugute: Wir arbeiten ohne zentralistische Konzernstrukturen, bei denen alle Fäden in der Zentrale zusammenlaufen; das würde schnelles und kundennahes Handeln behindern. Vielmehr sind wir es gewohnt, in lokalen Projekten zu denken und zu handeln, die unsere Teams vor Ort in weitgehender Eigenverantwortung umsetzen. Das heißt, wir haben kurze, unbürokratische Entscheidungswege und agieren schon jetzt über weite Strecken wie ein Start-Up. Dennoch ist Digitalisierung ein klares Führungsthema. Es gilt, eine Vision und Ziele vorzugeben, sodass die Projekte entsprechend priorisiert werden. www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/03 13

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