Aufrufe
vor 3 Jahren

MY FACTORY 3/2021

  • Text
  • Unternehmen
  • Factory
  • Produktion
  • Mitarbeiter
  • Digitalisierung
  • Digitale
  • Prozesse
  • Intralogistik
  • Fertigung
  • Digitalen
MY FACTORY 3/2021

MY

MY STORY UNSERE REISE HAT GERADE ERST BEGONNEN Trumpf ist beim Thema Digitalisierung ganz vorne mit dabei. Im Oktober vergangenen Jahres hat der Maschinenbauer und Laserspezialist nach Chicago und Taicang/China in Ditzingen seine dritte Smart Factory eröffnet. Aber der Transformationsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Dr.-Ing. Mathias Kammüller, Chief Digital Officer bei Trumpf, erzählt uns seine Geschichte. 16 MY FACTORY 2021/03 www.myfactory-magazin.de

MY STORY Was war der Auslöser für die digitale Transformation bei Trumpf – wie und wann beginnt die Geschichte? Wie lief der Prozess der Digitalisierung bei Trumpf ab? Gab es verschiedene Stationen? Welche Rolle spielen Ihre drei Smart Factories bei der Digitalisierung? Was waren die größten Widrigkeiten, mit denen Sie zu kämpfen hatten? Welche Rolle spielt für Sie der Mensch in einer digitalisierten Produktion? Wie hat sich Ihre Funktion durch die digitale Transformation gewandelt? Wir führen die digitale Transformation nun seit fast fünf Jahren in unserem Unternehmen durch. Ziel ist es, Trumpf sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitarbeiter modern, wettbewerbsfähig und somit digital aufzustellen. Das haben wir mittlerweile in den allermeisten Abteilungen in unserer betrieblichen Alltagsarbeit fest verankert. Auslöser war aber die Industrie-4.0-Diskussion vor fünf Jahren und das Prinzip iPhone, dass wir für die Produktion anwenden wollten. Wir hatten zu Beginn der digitalen Transformation ein Zielbild entwickelt, wie wir Trumpf zum Leitanwender und Leitanbieter für digitale Lösungen weiterentwickeln möchten. Dieses Zielbild haben wir unter dem Titel „Digitale Ambition“ festgeschrieben und konsequent verfolgt. In den letzten Monaten haben wir dieses Zielbild nochmals überarbeitet und auf das Jahr 2021 angepasst. Mittlerweile gehört ja vieles schon zum Alltag, und wir bemerken es mitunter schon gar nicht mehr. Wir haben beispielsweise modernste Computer-Arbeitsplätze, unsere Stehungen auf dem Shopfloor finden vor großen Dashboards mit Daten zur Maschinenauslastung statt und die Produktionsmitarbeiter arbeiten weniger an der Maschine und mehr am Fertigungsprozess als früher. Aber es geht natürlich auch um harte Fakten wie verbesserte Durchlaufzeiten, das Vermeiden von Materialverschwendung und gesenkte Kosten. Eine große. Wir demonstrieren unseren Kunden in unseren Smart Factories, wie sich die Effizienz in der Fertigung durch digital vernetzte Lösungen um bis zu 30 Prozent steigern lässt. Die Auslastung der Produktion lässt sich erhöhen und die Flexibilität der Fertigung steigt. In unseren Smart Factories zeigt sich einmal mehr, dass Industrie 4.0 mehr ist als nur die Vernetzung einzelner Maschinen. Bestellung, Lagerhaltung, Auftragsbearbeitung, Logistik: Alles, was vor und nach der eigentlichen Materialbearbeitung passiert, kostet Zeit und passiert oft unsystematisch. Die Digitalisierung schafft hier Transparenz und Übersicht und sorgt für kurze und schnelle Wege. In Ditzingen zeigt sich das besonders gut, denn wir produzieren hier auch Komponenten für unsere eigenen Maschinen. Die Smart Factory ist in dieser Form in Europa einzigartig. Die Digitalisierung beginnt in den Köpfen der Menschen. Wir mussten anfangs ziemlich viel Überzeugungsarbeit im Unternehmen leisten, um die Zweifler einzubinden und mitzunehmen. Unsere Führungskräfte haben wir in Seminaren zur digitalen Transformation geschult und alle unsere Mitarbeiter per E-Learning. Mittlerweile sehen eigentlich fast alle die Vorteile der Digitalisierung. Die Corona-Pandemie hat da sicher noch ihren Teil dazu beigetragen. Die entscheidende! Digitalisierung muss den Menschen dienen, nicht anders herum. Sie muss das Arbeiten einfacher, sicherer und bequemer machen. Übrigens sind viele der erwähnten Zweifler zu regelrechten Fans geworden, nachdem sie angefangen haben, mit digitalen Tools zu arbeiten. Wer einmal die Zettelwirtschaft gegen eine App eingetauscht hat, will nicht mehr zurück. Für die digitale Transformation haben wir bei Trumpf die Funktion des Chief Digital Officers geschaffen. Bevor ich diese Funktion übernommen habe, leitete ich bei Trumpf den Werkzeugmaschinenbereich. Dort hatte ich – wie wir alle – oft mit Themen zu tun, die geradezu nach einer digitalen Lösung riefen. In der neuen Funktion konnte ich mich dann voll und ganz auf die Digitalisierung konzentrieren. Vor dem Hintergrund ihrer Tragweite und ihrer Folgen für uns als Unternehmen war das die richtige Entscheidung. www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2021/03 17

© 2023 by Vereinigte Fachverlage GmbH. Alle Rechte vorbehalten.