SMART PRODUCTION 03 03 Das Robotersystem RS 1 besitzt zwei Regale mit Platz für jeweils acht Paletten 04 Die von Condor entwickelten Universalmatrizen lassen sich durch das Stecksystem variabel an unterschiedliche Werkstückformen und -zahlen anpassen 05 Das Condor-Team: Dominik Schulte, Geschäftsführer, Sebastian Rusche, Leiter Fräsabteilung, Oleg Peters, CNC-Fräser, Erhardt Jost, Programmierer und Sebastian Ilsen, Betriebsleiter (v.l.) 04 05 sich unterschiedliche 3D-Druckteile stecken lassen. Diese Bausteine haben an der Unterseite zwei Zylinder, die in der Bohrung einrasten. Sie ermöglichen das gleichzeitige Positionieren von Rohlingen in vielen Größen. „Da wir auch den 3D-Druck bei uns im Haus haben, sind wir auf die Idee mit den Kunststoffbausteinen gekommen“, verrät Sebastian Ilsen. „Wir decken damit flexibel alle möglichen Formate ab.“ Außerdem lassen sich nun deutlich mehr Rohlinge pro Palette vorbereiten. „Auf eine reguläre Universalmatrize passen zwölf Bauteile in der Größe 50 × 60 × 50 mm, mit unserem Stecksystem sind es 30“, freut sich der Betriebsleiter. Das wirkt sich vor allem auf die Bearbeitungszeiten aus: Statt Rohlinge für vier Stunden pro Palette vorzuhalten, sind es mit der Condor-Universalmatrize zehn Stunden. Das Unternehmen hat sein System zur Marktreife entwickelt und vertreibt es nun an andere Anwender. Jede Nacht und an den Wochenenden fertigt Condor heute personenlos auf der Hermle-Anlage, inzwischen nur noch mit den eigenen Matrizen. „Das ist genial“, strahlt Sebastian Ilsen. „Vor allem, dass die Fräsmaschine auch unseren großen Werkstückmix automatisch zerspant und von Freitagnachmittag bis Montag durchläuft.“ Rund 40 Prozent der Rohlinge benötigt Condor MedTec für eigene Produkte, die restlichen 60 Prozent gehen an Kunden – meist in kleinen Losgrößen im einstelligen Bereich. „Es ist ein starker Benefit der Hermle-Anlage, dass wir viele unterschiedliche Rohlinge automatisiert bearbeiten können.“ Und Dominik Schulte ergänzt: „Das ist unser erster Roboter, aber sicherlich nicht unser letzter. Zukünftig setzen wir nur noch auf Automation.“ Bilder: Hermle Grundvertrauen in Anlage und Roboter war da, jetzt sollte alles noch besser werden. Der Auslöser war die große Produktvielfalt, die Condor auf der Hermle-Anlage bearbeitet. EIGENE IDEEN FÜR LÄNGERE LAUFZEITEN Um Rohlinge für den Roboter zu fixieren, nutzen Anwender entweder Matrizen mit Formnestern oder Universalmatrizen, bei denen sich Bleche gegeneinander verschieben lassen. „Beide Lösungen waren für uns nicht optimal“, erläutert Sebastian Ilsen. „Wir fertigen viele unterschiedliche Produkte, oft in Losgröße 1, damit sind Formnester für uns nicht zielführend. Bei den Universalmatrizen passt nur eine bestimmte Anzahl gleichförmiger Bauteile auf eine Platte, selbst wenn es sehr kleine Rohlinge sind. Damit verschenken wir viel Platz auf der Palette.“ Das Fräs-Team tüftelte an einer Lösung, die die nötige Flexibilität zuließ und konstruierte die Condor-Universalmatrize. Sie besteht aus einer Lochplatte mit einem Rastermaß von zehn Millimetern, auf die www.hermle.de AUTOR Udo Hipp, Leiter Marketing Hermle AG, Gosheim ZUSATZINHALTE IM NETZ bit.ly/3XSpWSx 24 MY FACTORY 2024/11-12 www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION FORMNEXT 2024: DIE GLOBALE AM-ELITE ZU GAST IN FRANKFURT Ungeachtet der verhaltenen wirtschaftlichen Lage in Deutschland sowie globaler Herausforderungen schreibt die Formnext auch 2024 ihre Erfolgsgeschichte weiter: 820 Unternehmen (61 % aus dem Ausland) haben sich für die führende Messe des Additive Manufacturing und der nächsten Generation der industriellen Fertigung angemeldet und machen Frankfurt vom 19. bis 22.11.2024 wieder zum internationalen Hotspot der AM-Welt. „Die guten Anmeldezahlen der Formnext spiegeln die Relevanz der Additiven Fertigung für die gesamte Industrie wider“, freut sich Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim Veranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH. „Denn AM ist eine Technologie, die es ermöglicht, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und neue wirtschaftliche Potenziale zu erschließen. Gleichzeitig bildet die Formnext auch die Dynamik der weltweiten AM-Branche ab, die jedes Jahr mit zahlreichen Innovationen und Anwendungen den Weg in die industrielle Zukunft bereitet.“ Besucher können die aktuellsten Innovationen hautnah erleben. www.formnext.de CAM-LÖSUNG ZUR STEUERUNG ADDITIVER UND SUBTRAKTIVER PROZESSE Die Software hyperMILL Additive Manufacturing von Open Mind erweitert die Möglichkeiten der 5-Achs-Simultanbearbeitung für das Direct-Energy-Deposition- Verfahren (DED) und das Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM). Dabei können die NC-Codes komfortabel programmiert und automatisch zur Kollisionsvermeidung simuliert werden. Als durchgängige Softwarelösung unterstützt hyperMILL eine effiziente Hybridbearbeitung, die additive und subtraktive Verfahren auf einer Maschine kombiniert. Was additive, hybride Fertigung heute leistet, wird eindrucksvoll auf der Formnext demonstriert: Sogar stark beanspruchte Teile lassen sich mit hybrider Bearbeitung reparieren. Ein Beispiel hierfür ist ein Turbinenschaufelblatt: Es wurde auf einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum vom Typ Hermle C 32 unter Verwendung von hyperMILL und dem Blum-Messtaster TC52 instandgesetzt. Diese komplexe Aufgabe umfasst die Schritte Blattinspektion, Schadensentfernung, Materialauftrag, Erfassung von Form und Deformation, Programmierung und Bearbeitung. Zu einem effizienten Prozess wird die Reparatur durch hyperMILL Virtual Machining. www.openmind-tech.com 3D-SCAN-LÖSUNGEN FÜR DIE MODERNE FERTIGUNG Auf der Formnext präsentiert Creaform u.a. die HandySCAN 3D|Silver Serie. Dieser leichte, tragbare Scanner ermöglicht eine schnelle und präzise 3D-Datenerfassung, um Arbeitsabläufe zu rationalisieren und die Produktqualität zu verbessern. So spielt die HandySCAN 3D|Silver Serie beispielsweise für Apworks, einen Branchenführer im Bereich 3D-gedruckter Metallteile, eine Schlüsselrolle in der Qualitätskontrolle. Durch das Scannen jedes gedruckten Teils stellt das Unternehmen sicher, dass das Endprodukt die strengen Designtoleranzen einhält. Diese Fähigkeit hat die Silver Series zu einem wichtigen Werkzeug im Arbeitsablauf gemacht, das es ermöglicht, Teile schnell und präzise zu bewerten und potenzielle Fehler frühzeitig im Produktionsprozess zu erkennen, was zu weniger kostspieligen Überarbeitungen und optimierten Fertigungszyklen führt. Auch MRA Klement, ein Hersteller von Motorradzubehör, setzt den HandySCAN 3D ein, um detaillierte 3D-Modelle von Motorradwindschutzscheiben für die kundenspezifische Produktion zu erfassen. Durch das Scannen der Teile vor und nach dem 3D-Druckprozess wird sichergestellt, dass jede Windschutzscheibe den höchsten Qualitätsstandards entspricht. creaform3d.com SEIT 110 JAHREN ZUVERLÄSSIG • Wirtschaftliche Beschaffung in herausragender Qualität • Hochqualifiziertes Beraterteam mit umfassendem Experten- Wissen • Bewährtes Hersteller-Netzwerk in Deutschland und Europa sowie eigenes Produktionswerk für Feinbearbeitung • Verschiedene Belieferungssysteme und innovative Kanban-Lösungen • 110 Jahre Know-how ZEICHNUNGSTEILE Dreh-, Fräs- und Kombina tionsteile in verschiedenen Abmessungen und Losgrößen. Normteile – Zeichnungsteile – Rohrverbindungsteile www.ottoroth.de
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