Aufrufe
vor 1 Monat

MY FACTORY 07/2025

  • Weitere Details anzeigen
  • Unternehmen
  • Factory
  • Einsatz
  • Effizienz
  • Instandhaltung
  • Nachhaltigkeit
  • Anlagen
  • Setzt
  • Zudem
  • Maschinen
MY FACTORY 07/2025

PRODUCTION

PRODUCTION EXCELLENCEEFFIZIENT MIT VARIANTENVIELFALTUMGEHENVariantenvielfalt, Produktindividualisierung, stabile Qualität bei wachsendemKostendruck: Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Fertigungsprozessean diese komplexen Rahmenbedingungen anzupassen – oft unter erschwertenBedingungen wie Personalknappheit oder fehlender Standardisierbarkeit.Umso wichtiger ist es, Fertigungssysteme so zu gestalten, dass sie sichschnell und fehlerfrei auf wechselnde Produkttypen einstellen können.Intelligente Automatisierungslösungen können hier einen entscheidendenEffizienzgewinn schaffen.In der modernen Industrieproduktion nimmt die Variantenvielfaltkontinuierlich zu. Kunden erwarten individuell zugeschnitteneProdukte, kleine Losgrößen werden wirtschaftlichrelevant, und der Druck auf Effizienz und Fehlervermeidungsteigt. Doch mit jeder Variantenumstellung entstehen Rüstzeiten,kommt es zu Maschinenstillstand und potenziellen Fehlerquellen.„Solange Maschinen umgerüstet werden, produzierensie keine Teile. Diese Zeit ist wirtschaftlich gesehen verloren undbirgt zugleich Risiken durch manuelle Eingriffe“, erklärt MichaelOtt, Head of Sales bei Micros Automation, einem Spezialisten fürdie Planung und Umsetzung individueller Automatisierungslösungenim Sondermaschinenbau mit Sitz in Südtirol.Ein zentrales Ziel moderner Automatisierung ist es daher, denRüstaufwand drastisch zu reduzieren oder im Idealfall ganz zu20 MY FACTORY 2025/07 www.myfactory-magazin.de

PRODUCTIONEXCELLENCE– 2025 –Für diese Serie wähltdas RedaktionsteamUnternehmen aus, dieProduktionsprozesse im Hinblickauf Effizienz, Nachhaltigkeit undWirtschaftlichkeit konsequentund vorbildlich optimierenund damit einen echtenMehrwert schaffen.eliminieren. Entscheidend dafür ist ein durchdachtes Systemkonzept,das auf modulare Bauweisen, intelligente Werkzeugeund adaptive Steuerungen setzt.RÜSTEN VERMEIDEN,FEHLERQUELLEN REDUZIERENBei der Verarbeitung wechselnder Produktgeometrien ist es entscheidend,bereits in der Planungsphase eine möglichst breiteAbdeckung durch ein einziges Werkzeug zu erzielen. „Ansatzmuss es sein, Werkzeuge so zu gestalten, dass sie viele Produktvariantenohne Umbau verarbeiten können“, so Michael Ott.Wenn ein Wechsel dennoch erforderlich ist, können z.B. automatisierteGreiferwechsel durch Roboter zum Einsatz kommen,wodurch manuelle Eingriffe entfallen.Auch bei der Handhabung variierender Losgrößen zeigen sichdadurch große Vorteile. Denn je schneller und einfacher einProduktwechsel möglich ist, desto wirtschaftlicher lassen sichauch kleine Serien fertigen. Lange Rüstzeiten hingegen zwingenzu großen Stückzahlen, um die Umrüstkosten zu kompensieren.„Der Fall ist relativ häufig, dass Unternehmen ihre Stückzahlennicht weiter ausbauen wollen, sondern eine wirtschaftlicheLösung für häufige Umrüstungen brauchen“, so Michael Ott.WERKSTÜCKHANDLINGALS KRITISCHE SCHNITTSTELLEEin weiterer entscheidender Faktor ist das intelligente Werkstückhandling,also die automatisierte Zu- und Abführung vonBauteilen. Fehler beim Einlegen oder falsche Zuordnungen vonWerkzeugen können den gesamten Prozess stören. Hier kommenbei Bedarf RFID-Systeme zum Einsatz, die automatisch daskorrekte Werkzeug identifizieren und so menschliche Fehlerquelleneliminieren.In komplexeren Anwendungen erfolgt die Werkstückzuführungvollautomatisch. Dabei werden unter anderem Masterteilefür die Prozesskalibrierung zugeführt, ohne dass ein Werker eingreifenmuss. „Jede Schnittstelle, an der manuelle Schritte durchautomatisierte Lösungen ersetzt werden können, steigert dieZuverlässigkeit und senkt das Fehlerrisiko“, so Michael Ott.Diese Automatisierung gilt nicht nur für neue Anlagen, sondernlässt sich auch bei bestehenden Prozessen nachrüsten, soferneine entsprechende Schnittstellenarchitektur vorgesehen ist.MODULARITÄT IN MECHANIK UND SOFTWARENeben der mechanischen Flexibilität spielt auch die Softwarearchitektureine entscheidende Rolle. Die Steuerungssystemesind modular aufgebaut und erlauben eine einfache Erweiterungoder Anpassung von Rezepturen. Unternehmen habenso die Möglichkeit, neue Produkte selbständig zu integrieren,ohne den gesamten Prozess neu programmieren zu müssen.Darüber hinaus bietet auch der Fernzugriff auf AnlagenHandlingvorteile. „Änderungen online umsetzen zu können,ohne vor Ort sein zu müssen, spart Zeit und ermöglicht schnelleReaktionen bei Änderungsbedarfen“, betont Michael Ott. DieseMöglichkeit beschleunigt die Inbetriebnahme, reduziert dieNotwendigkeit von Vor-Ort-Einsätzen und macht die Automatisierungauch für international agierende Unternehmeninteressanter.PLANUNG MIT WEITBLICKEine Projektierung der Prozessautomation erfolgt im Fall bspw.von Micros Automation in fest definierten Phasen, die alsMilestones definiert werden. Dabei ist es entscheidend, dassUnternehmen bereits zu Beginn ihre Anforderungen an Flexibilitätund Variantenvielfalt klar in die Projektierung einbringen.Nur so können diese frühzeitig in die Planung einfließen undberücksichtigt werden. Wo dies nicht der Fall ist, greift dasmodulare Systemprinzip: Stationen und Funktionsgruppenlassen sich bei Bedarf auch nachträglich ergänzen.www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/07 21

© 2023 by Vereinigte Fachverlage GmbH. Alle Rechte vorbehalten.