SO GELINGT DIE IMPLEMENTIERUNG VON COBOTS Kollaborative Roboter arbeiten präzise und wiederholgenau, sie können monotone, kräftezehrende und auch gefährliche Arbeiten in der Produktion übernehmen. Doch die Einführung von Cobots verläuft oft nicht reibungslos, und es gibt immer noch viele Vorbehalte gegenüber dem Mensch-Cobot-System. Wie eine solche Implementierung gut funktionieren kann, zeigt folgendes Beispiel. MITARBEITER EINBINDEN Für Przemyslaw Krzysztyniak, Projektleiter und Innovationsmanager bei item, ist die frühe und abteilungsübergreifende Einbindung der Mitarbeiter essenziell. Wünsche und Ideen wurden berücksichtigt, Ergebnisse offen dokumentiert und alle Beteiligten über die laufenden Schritte informiert. Damit schaffte item Akzeptanz anstelle von Ablehnung. Die Mitarbeiter sind nach wie EINE FRÜHE EINBINDUNG DER MITARBEITER SCHAFFT AKZEPTANZ STATT ABLEHNUNG MONTAGE UND HANDHABUNG Cobots sind vielfältig einsetzbar. Ihre Aufgabe ist es, dem Menschen zu assistieren und ihn zu entlasten. Die item Industrietechnik GmbH setzt in ihrem modernen Fertigungs- und Vertriebszentrum Piepersberg in Solingen beispielsweise einen Cobot für industrielle Montageprozesse ein. Durch frühzeitiges Einbinden der Mitarbeiter schuf das Unternehmen eine hohe Akzeptanz, was zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes beitrug. EINE GEEIGNETE AUFGABE DEFINIEREN Um mit dem Cobot im Sinne der Lean Production Prozesse zu optimieren, legte item den Fokus auf die manuellen Tätigkeiten innerhalb der Montage. Geplant war, diese teilweise zu automatisieren – und das mit möglichst geringem Aufwand. Ein eigens gebildetes Team prüfte sämtliche Abläufe im Bereich Bearbeitung, Montage und Konfektionierung. Betrachtet wurden die komplette Prozesskette, einzelne Produkte und die genutzten Systeme. Schließlich entschied sich das Team, den Cobot für die Montage einer Laufrolle einzusetzen und ihm damit eine für Mitarbeiter sehr kräftezehrende und monotone Aufgabe zu übertragen. Der Roboter entnimmt die einzelnen Komponenten, legt sie in die Fügevorrichtung und sortiert das fertige Produkt in einen Werkstückträger ein. Der Fügevorgang läuft dabei automatisiert ab. Die Beschäftigten füllen jetzt nur noch die Magazine auf, sorgen für Nachschub und kontrollieren den Prozess. Mehrere Arbeitsschritte wurden eingespart und die Belastung der Mitarbeiter um 90 % reduziert. vor ein wichtiger Bestandteil des Montageprozesses. Sie nutzen den Cobot wie ein Werkzeug und legen ihre Arbeitsgeschwindigkeit individuell fest. Der Roboter wird mittlerweile sogar als Teil der Mannschaft angesehen. Daher sollte er auch nicht anonym bleiben, sondern bekam den Namen „Cobra20“ – aufgrund seiner schlangenähnlichen Bewegung und in Anlehnung an das Jahr der Inbetriebnahme. SICHERHEITSASPEKTE BEACHTEN Zusätzlich zu den menschlichen Faktoren sind bei der Implementierung von Robotern auch sicherheitstechnische Aspekte zu beachten, wie die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie diverse Normen und technische Spezifikationen. Durch die Kollaboration von Mensch und Maschine lässt sich eine hohe Kosteneffizienz erreichen und selbst Losgröße 1 wirtschaftlich darstellen. Um „Cobra20“ auch künftig gewinnbringned einsetzen zu können, plant item bereits weiter. So soll der Cobot demnächst Schraubapplikationen realisieren und damit Bauteile aus drei verschiedenen Produktgruppen fertigen. Nicht zuletzt ist die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Projektes, um die Verfügbarkeit perfekt passender Komponenten für die Roboterperipherie sicherzustellen. Bild: item www.item24.com S 14 SUPPLEMENT 2022
COBOT-SCHWEISSZELLE FÜR EINSTEIGER Mit der exklusiv in Deutschland erhältlichen Fronius SmartCell soll auch kleinen und mittelständischen Unternehmen der einfache Einstieg ins Cobot Welding gelingen. Die Schweißzelle ist dank der SmartArc-Benutzeroberfläche leicht und intuitiv bedienbar. Für besonders kurze Taktzeiten sorgt der integrierte Wendepositionierer, durch den das Bauteil, ohne es umzuspannen, in verschiedenen Positionen geschweißt werden kann. Auch das Assistenzsystem WireSense spart Zeit und Kosten: Es liefert durch punktgenaues Abtasten des Bauteils vor dem Schweißen ein Signal an den Roboter, womit dieser sein Programm an die aktuelle Bauteilposition anpassen kann. Der SmartArc Extension Pack-Handgriff am Roboterarm ist das zentrale Steuerungs- und Bedienelement des Cobots. Die SmartCell verfügt über eine Linearachse. Die Zelle besteht aus einer Sicherheitseinhausung mit Schnelllauftor, einem Schweißtisch sowie einer Schweißrauchabsaugung und lässt sich mit einem Universal Robot der e-Serie bestücken. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein dreistufiger Sicherheitsschalter. www.fronius.com VORMONTIERTE EINHEITEN BEWEGEN Für den sicheren Transport schwerer und werthaltiger Bauteile und Komponenten hat LK Mechanik ein flexibel einsetzbares Werkstück-Trägersystem aus Stahl und Edelstahl konstruiert. In seinen serienmäßigen Abmessungen an die Europaletten F11/F76 angelehnt, soll es als nachhaltige Mehrweglösung den Material- und Warenfluss in den Pendelverkehren zwischen mehreren Partnern der Wertschöpfungskette optimieren. Die neuen Systemträger sind gabelstaplerfähig und dank einer cleveren Konstruktion an verschiedene Produktgeometrien anpassbar. Der entscheidende Faktor hierbei ist eine austauschbare Stellfläche, die stets über produktspezifische und gekennzeichnete Befestigungspunkte verfügt. Zusammen mit der robusten Statik des stählernen Systemträgers soll sie eine präzise und sichere Fixierung der vormontierten, halbfertigen oder auch fertigen Baugruppen ermöglichen. Taschen für die Begleitpapiere und Typenschilder für elektronisch lesbare QR-, DMC- und Barcodes sind ebenfalls vorhanden. Und für die Lagerung oder den Leertransport lässt sich das Werkstück-Trägersystem von LK Mechanik auf ein platzsparendes, kompaktes Format zusammenklappen. www.lk-mechanik.de LINEARSYSTEM FLEXIBEL KONFIGURIEREN Speziell für größere Handling-Anwendungen hat Rollon das Linearsystem O-Rail entwickelt. Das System soll vielseitig einsetzbar sein und verfügt über eine robuste Führung mit drei Laufbahnen. Der gehärtete, hochfeste und stark belastbare Stahl der Schiene wurde im Rollon-Nox-Verfahren schwarz oxidiert, was ihn verschleißfest machen und vor Korrosion schützen soll. Die FXRG-Führung der Schiene hat drei Laufbahnen, die im Winkel von 90 ° angeordnet sind. Für eine hohe Tragfähigkeit und einen leisen Betrieb auch bei hohen Geschwindigkeiten sorgen Rollen mit einem massiven Außenring und zweireihigen Lagern. Diese sind mit einem Spezialfett lebensdauergeschmiert und damit dauerhaft in einem Temperaturbereich von –40 bis +130 °C einsatzfähig. Die feinpolierten Laufbahnen weisen ein gotisches Profil auf, wodurch laut Hersteller eine hohe Abrollpräzision mit sehr geringer Reibung und eine lange Lebensdauer ermöglicht wird. Durch die Verwendung mehrerer paralleler und beliebig verlängerbarer O-Rail-Schienensegmente in Verbindung mit einstellbaren Fest- und Loslager-Rollen kann der Anwender eine Vielzahl von Kombinationen in der linearen Bewegung schaffen. Dabei kommt ein großer Vorteil des Linearsystems zum Tragen: Zwei parallele Schienen bilden zusammen ein selbstausrichtendes System, das Montageungenauigkeiten von ± 1 mm axial und ± 5 ° in der Rotation kompensiert. www.rollon.de Eine Tüte aus dem linken Fach nehmen. Die Tüte auf den Tisch legen. Weiter Weiter Die vier Schrauben in die Tüte stecken. Dann den Knopf weiter „Weiter“ drücken. Automatisch durchdachter: MiniTec-Handlingsysteme Schnelleres Einlernen, höhere Produktivität, weniger Fehler – nur einige Effekte von MiniTec- Montagearbeitsplätzen mit dem Assistenzsystem MiniTec SmartAssist. Besonders zu empfehlen für Variantenfertiger. Wann entdecken Sie die Kunst der Einfachheit? Messe Stuמּgart 04. - 07. Oktober 2022 Besuchen Sie uns in Halle 3, Stand 3115 Zurück Weiter www.minitec.de SUPPLEMENT 2022 S 15
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