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My Factory 07-08/2022

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My Factory 07-08/2022

INTRALOGISTIK VERCHROMTE

INTRALOGISTIK VERCHROMTE KUNSTSTOFFTEILE HOCHWERTIG KENNZEICHNEN PRÄZISION PER LASERSTRAHL 28 MY FACTORY 2022/07-08 www.myfactory-magazin.de

INTRALOGISTIK Heinze Kunststofftechnik verfügt über eine erhebliche Expertise in der Entwicklung, Herstellung und Galvanisierung von Kunststoffbauteilen für die Sparten Automotive, Telekommunikation, Sanitär-, Medizin- und Lebensmitteltechnik. Ein Lasermarkierer des Kennzeichnungsexperten Bluhm Systeme unterstützt bei der Veredelung der Produkte. Die in Herford ansässige Heinze Kunststofftechnik GmbH ist Teil der internationalen Heinze-Gruppe, einem Spezialisten für die Serienfertigung oberflächenveredelter Kunststoffkomponenten. Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 1 300 Mitarbeiter, allein 350 davon am Standort Herford. In großen Spritzgießmaschinen entstehen hier Werkstücke und Bauteile aus unterschiedlichsten Kunststoffen. Da die Heinze-Gruppe circa 70 Prozent ihres Umsatzes im Automotive-Bereich erzielt, werden die spritzgegossenen Kunststoffteile zu einem großen Teil verchromt. Die aufwändige Galvanisierung erfolgt in verschiedenen chemischen Bädern. Anschließend werden die verchromten Produkte manuell geprüft und schließlich weiter veredelt. VEREDELUNG MITTELS LASERMARKIERER „Viele unserer Kunden wünschen sich ein Firmenlogo auf den verchromten Produkten“, erklärt Benedict Tilmes, Mitgesellschafter der Heinze Gruppe. „Da aber in Folge der Galvanisierung eine absolut glatte Oberfläche entstanden ist, kommen wir mit unserem Tampondruck alleine nicht weiter.“ Damit die Farbschicht überhaupt haftet, muss der Untergrund aufgeraut werden. Dazu setzt Heinze einen Lasermarkierer von Bluhm Systeme ein: Der Faserlaser eSolarMark FL lasert eine Gravur in die Oberfläche, die nur wenige Mikrometer tief ist. Durch diese Vertiefung hat die anschließend aufgetragene Farbschicht die Möglichkeit, abriebfest zu haften. „Zudem entsteht durch die Gravur nicht nur eine besondere Haptik, sondern auch eine höhere Wertigkeit der Kennzeichnung“, berichtet Benedict Tilmes. Pro Jahr werden bei Heinze in Herford mehr als 50 000 Produkte lasermarkiert: Zu diesem Zweck setzt eine Mitarbeiterin die Bauteile in die entsprechenden Vertiefungen eines Drehtellers. Die Produkte fahren in die geschlossene Druckstation, wo sich der Teller dreht und Lichtschranken sowie Sensoren ermitteln, ob die Teile jeweils korrekt positioniert sind. Pro Produkt benötigt der Laser lediglich 1,5 Sekunden zur Gravur. Je nach Markierinhalt sind Lasermarkierer in der Lage, stehende und bewegte Produkte mit einer Geschwindigkeit von 30 Codierungen pro Sekunde zu kennzeichnen. SEHR KLEINE MARKIERUNGEN MIT ÄUSSERST FEINEN STRUKTUREN „Wir reden hier von sehr kleinen Markierungen mit äußerst feinen Strukturen“, erläutert Benedict Tilmes. Diese graviert der Lasermarkierer nicht nur blitzschnell, sondern auch höchst präzise in die Oberfläche. Neben Logos könnten das auch weitere Informationen wie Klarschrift, ein- und zweidimensionale Codes oder Grafiken sein. Die Kennzeichnung ist sehr gut lesbar, dauerhaft, abriebfest und steril. Anschließend erfolgt der Druck, bei dem Farbe in die Gravur eingefüllt wird. Wenige Sekunden später ist die Farbschicht getrocknet. Das Produkt wird entnommen und nach strenger Endkontrolle verpackt. Faserlaser nutzen dotierte Glasfasern als laseraktive Medien. Ihnen wird Energie in Form von Lichtwellen zugeführt. Der eSolarMark FL arbeitet mit einer Leistung von 20 Watt. In Folge MIT BIS ZU 100 000 BETRIEBS- STUNDEN SIND LASERMARKIERER SEHR LANGLEBIG der energetischen Aufladung der Faser entsteht eine Laserstrahlung mit einer Wellenlänge von 1 064 nm. Da das menschliche Auge nur Lichtstrahlen zwischen 400 und 700 nm erkennen kann, hilft ein Pilotlaser mit rotem und somit sichtbarem Laserstrahl bei der Einrichtung der Markierfläche. Die maximale Markierfläche beträgt 100 x 100 Millimeter. FUNKTIONSPRINZIP DES FASERLASERS Der Faserlaser ist eine spezielle Form des Festkörperlasers. Der dotierte Kern einer Glasfaser bildet das aktive Medium. Für die sog. Faser-Optik werden lange, dünne Stränge aus purem Glas verwendet, durch die Lichtsignale übertragen werden. Ihr Durchmesser entspricht dem eines menschlichen Haares. Das Laserlicht, das durch die Faser geleitet wird, erfährt aufgrund der großen Faserlänge eine sehr hohe Verstärkung. Faserlaser haben zwei Spiegel an ihren Endflächen. Sie bilden einen Resonator; damit wird ein kontrollierter Laserbetrieb ermöglicht. Wesentliche Vorteile der Faserlaser-Systeme sind die hohe Strahlqualität des erzeugten Lichts, die hohe Effizienz des Konversionsprozesses, die gute Kühlung durch die große Oberfläche der Faser, der robuste Aufbau sowie die effektive Fertigungstechnologie durch Verwendung faserintegrierter Komponenten. www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/07-08 29

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