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My Factory 07-08/2022

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My Factory 07-08/2022

BETRIEBSTECHNIK

BETRIEBSTECHNIK INDUSTRIESAUGER ALS SICHERHEITSFAKTOR IN LEBENSMITTEL- UND CHEMIEINDUSTRIE DAMIT FREMDPARTIKEL KEIN PROBLEM WERDEN Die Reinhaltung von Produktionsanlagen spielt in der Lebensmittel- und Chemieindustrie eine besonders große Rolle. Zwar sind vielerorts automatische Absauganlagen in den Prozess integriert, doch die manuelle Reinigung mit Industriesaugern ist in vielen Fällen zusätzlich erforderlich. Wer die Qualität seiner Produkte sichern, Probleme vermeiden und imageschädigende Rückrufaktionen verhindern möchte, muss notwendige Reinigungsmaßnahmen ständig im Blick haben. 24 MY FACTORY 2022/07-08 www.myfactory-magazin.de

BETRIEBSTECHNIK Auch in der Chemieindustrie ist die Reinhaltung der Produktion und angrenzender Bereiche ein Schlüsselfaktor für den Unternehmenserfolg. Eine manuelle Reinigung muss nach einem Chargenwechsel erfolgen, um die Vermischung der einzelnen hergestellten Produkte oder unterschiedlicher Chargen (Kreuzkontamination) zu verhindern. In extremen Fällen kann die Reinigung der Anlage sogar länger dauern als die Produktion selbst. Aber auch, wenn bei einem Störfall ungewollt Flüssigkeiten oder andere Medien austreten, ist der Einsatz von Industriesaugern hilfreich, um den Produktionsstandard wieder herzustellen. Besonders bei Gefahrstoffen spielen die Sicherheit der Anlage und der Schutz der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. 01 Für die Reinigung zwischen verschiedenen Chargen oder nach einer Leckage sind Industriesauger zum Abnehmen von Störstoffen unerlässlich Jeder Bereich hat eigene Anforderungen an Absaugungslösungen, da branchentypische Besonderheiten berücksichtigt werden müssen. Blickt man beispielsweise in eine Großbäckerei oder in die Milchpulverproduktion, so ist die Eindämmung von leicht flüchtigen Stäuben (Schwebstaub) die größte Herausforderung. Bei entsprechender Konzentration stellt Feinstaub eine nicht unerhebliche Explosionsgefahr dar. Außerdem setzt er sich auf den Maschinen ab und kann so für weitere Probleme sorgen. Hinzu kommt in der Lebensmittelfertigung generell das Risiko, dass Fremdpartikel in das Produkt gelangen und dieses verunreinigen. Schlimmstenfalls ist eine komplette Charge betroffen und muss verworfen werden. Um all dies zu vermeiden, ist neben einer eventuell vorhandenen kontinuierlichen Absaugung im Prozess eine zyklische manuelle Reinigung mit einem Industriesauger erforderlich. Dabei muss das Produktionsequipment ebenso gereinigt werden wie vorhandene Peripherie, also Versorgungs-/Entsorgungsleitungen, Kabelkanäle oder Böden und Wände. Besondere Aufmerksamkeit ist dem Fußboden zu widmen, weil durch eine gewissenhafte Reinigung Rutschgefahr vermieden wird. WORAUF ES BEI INDUSTRIESAUGERN ZU ACHTEN GILT Das Fertigungsumfeld ist eine raue Umgebung, weshalb Industriesauger robust und zuverlässig sein müssen. Auch die einfache Entleerung und Reinigung des Saugers ist wichtig, damit er selbst keine Schmutz- und Übertragungsquelle darstellt. Glatte Oberflächen aus Edelstahl sind Voraussetzung, da sie kein Hygienerisiko darstellen und verhindern, dass in das Produktionsumfeld störende Partikel eingetragen werden. Lackierte Geräte eignen sich eher weniger, da abplatzende Lackpartikel das Produkt verunreinigen können. Je nach Saugmedium und Menge sollte ein Sauger mit entsprechender Leistung ausgewählt werden. Bei großen Partikeln und/oder großen Mengen kommen Sauger mit eher großem Schlauchdurchmesser zum Einsatz. Um eine ausreichende Saugleistung sicherzustellen, muss die Antriebsleistung passend gewählt werden. Bei beengten Verhältnissen punkten Geräte mit kompakten Abmessungen und eher kleinem Schlauchdurchmesser. Ein anderer Aspekt ist die durchschnittliche Laufzeit im Betrieb. Grundsätzlich sind Wechselstrom- und Drehstromsauger verfügbar, wobei für Einsätze von mehr als zwei bis drei Stunden pro Tag oder bei Mehrschichtbetrieb die Drehstromvariante zu empfehlen ist. Der Filter stellt neben dem Antrieb die zweitwichtigste Baugruppe eines Industriesaugers dar. Je nach Partikelgröße und Staubart ist ein geeigneter Filter zu wählen. Um maximale Lebensdauer und hohe Arbeitssicherheit zu gewährleisten, gilt DIE REINHALTUNG DER PRODUKTION UND ANGRENZENDER BEREICHE IST EIN SCHLÜSSELFAKTOR FÜR DEN UNTERNEHMENSERFOLG der Grundsatz „so grob wie möglich, so fein wie nötig“. Die Spanne reicht von Staubklasse L, also leicht gefährliche Stäube, über M für mittelgefährliche Stäube bis hin zur Staubklasse H. Im Bereich Staubklasse H liegen Partikel vor, die über eine einfache Gesundheitsgefahr hinausgehen und im Bereich toxisch, kanzerogen oder mutagen angesiedelt sind. Für die Staubklassen M und H gelten besondere Anforderungen an Filter, Entleerung und Entsorgung. Ein weiteres Kriterium ist der Explosionsschutz nach aktuellen ATEX-Richtlinien, der europäischen Richtlinie zum Explosionsschutz (Atmosphères Explosibles). Damit wird sichergestellt, dass die Sauger keine Gefahr im Umgang mit brennbaren Stoffen – die geforderten Schutzmaßnahmen variieren je nach ATEX-Zone (20, 21 oder 22). www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2022/07-08 25

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