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MY FACTORY 04/2023

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MY FACTORY 04/2023

DRUCKLUFTTECHNIK 02 03

DRUCKLUFTTECHNIK 02 03 varianten sind dabei ohne weiteres möglich, um dann die wirtschaftlichste wählen zu können. Im Fall der Haustechnik empfiehlt es sich, gleichzeitig mit dem Druckluftaudit auch ein Wärmeaudit durchzuführen, damit parallel zum Luftverbrauch auch die Entwicklung des Wärmehaushaltes ermittelt werden kann. Dabei sollten neben den charakteristischen Daten für Druckluft (Menge, Druck, benötigte Luftqualität, etc.) auch die Daten für die Wärme (zum Beispiel Temperaturvor- und -rücklauf) abgefragt werden. Stehen diese fest, lässt sich ermitteln, wie viel Prozent der Kompressorenabwärme in den normalen Wärmebedarf des Projektes abgenommen werden kann. Daraus lässt sich errechnen, wie groß die Speicher sein müssen und wie hoch die Temperaturniveaus sind. Im optimalen Fall können 96 Prozent eingesetzt werden. WORAUF MAN ACHTEN SOLLTE Bei der weiteren Planung oder Optimierung der Druckluftstation gibt es einige Punkte zu beachten. So sollten Kompressoren und Heizung sich nicht im gleichen Raum befinden (gemäß der Unfallverhütungsvorschrift VBG 16), da sie für eine optimale Nutzung unterschiedliche Anforderungen an das Raumklima stellen. Der Raum der Kompressoren sollte gut belüftet sein, der Heizungsraum jedoch nicht. Ideal sind zwei voneinander getrennte Räume, die aber nebeneinander angeordnet sind, um den Weg zwischen Kompressoren und Heizung so kurz wie möglich zu halten. Auch wenn die beiden Anlagen getrennt voneinander platziert werden, lässt sich die Wärme der Kompressoren durchaus auch zur Erwärmung der Brenneransaugluft der Heizung einsetzen. Da in den seltensten Fällen die Menge der anfallenden Wärme und der Wärmeverbrauch gleich dimensioniert sind, ist es ebenfalls wichtig, für ausreichend große Wärmespeichermöglichkeiten, also große Behälter zu sorgen, damit die optimale Versorgung auch dann gewährleistet ist, wenn Erzeugung und Verbrauch temporär nicht gleich groß ausfallen. Ähnlich wie bei einem Haus, das mit Solarthermie ausgerüstet ist. Auch dort ist die Installation eines Speichers notwendig, da die Warmwassernutzung auch dann stattfindet, wenn die Sonne nicht scheint. LUFT- ODER WASSERGEKÜHLTE KOMPRESSOREN? Steht die Auslegung fest, gilt es, die richtigen Kompressoren zu wählen. Generell gibt es Kompressoren mit zwei unterschiedlichen Kühlverfahren: Luft- oder Wasserkühlung. Bei der ersten Variante leiten Luftkanäle mit thermostatisch gesteuerten Klappen (zur Temperierung) die warme Abluft von den Kompressoren zum Beispiel zum Heizen direkt in benachbarte Betriebsräume. Um die Verluste dieser zu minimieren, sollte der Weg der Abluft vom Kompressor zum Einsatzort nicht zu weit sein. 02 Mit der erwärmten Kühlluft des Kompressors lassen sich benachbarte Räume einfach und effektiv über Lüftungskanäle beheizen 03 Nahezu die komplette Energie, die zur Drucklufterzeugung aufgewendet wird, kann zur Wärmerückgewinnung genutzt werden Heute stehen Schraubenkompressoren mit bis zu 355 kW luftgekühlt zur Verfügung. Auch wenn sie nicht ganzjährig genutzt werden kann, lohnt sich diese Art der Wärmerückgewinnung: Die Investition für die Wärmerückgewinnung mit Warmluftführung ist relativ niedrig und amortisiert sich in der Regel schon innerhalb eines Jahres. Anlagen, die zusätzlich mit Wasserwärmerückgewinnung ausgestattet sind, können ganzjährig Wasser liefern, das Temperaturen von bis zu plus 70 Grad Celsius hat. Auch höhere Temperaturen können grundsätzlich erzielt werden. Da dies dann Einfluss auf den Leistungsbedarf der Kompressoren hat, sollte eine solche Nutzung vorher allerdings auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden. FAZIT Wärmerückgewinnung kann also die Effizienz einer Druckluftanlage deutlich erhöhen und die Umwelt durch Vermeiden von Treibhausgas-Emissionen entlasten. Die Höhe der notwendigen Investitionen richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten, Einsatzzweck und gewähltem Wärmerückgewinnungsverfahren. Bilder: Kaeser www.kaeser.de AUTORIN Dipl.-Betriebswirtin Daniela Koehler, Pressesprecherin, Kaeser Kompressoren, Coburg ZUSATZINHALTE IM NETZ bit.ly/3ThGeQR 40 MY FACTORY 2023/04 www.myfactory-magazin.de

DRUCKLUFTTECHNIK ÖLFREIE DRUCK- ODER PROZESSLUFT ZUM MIETEN Aerzen Rental ist dank seines außergewöhnlichen Mietportfolios, maßgeschneiderter Serviceleistungen, langjähriger Anwendungsexpertise und einem engagierten Team hochqualifizierter Prozesstechniker in der Lage, weltweit für jede Branche und Anwendung effiziente Komplettlösungen zu realisieren. Ob für temporären Bedarf oder bei geplanten Wartungsarbeiten: Aerzen Rental hält das gesamte Aerzen-Maschinenportfolio für Vakuum- und Druckluftanwendungen in Druckbereichen von Vakuum - 650 mbar (g) bis 10,5 bar (g) bereit: von Turbogebläsen über Drehkolbengebläse und Drehkolbenverdichter bis hin zu ein- und zweistufigen Kompressoren. Das Rundum-sorglos-Paket beinhaltet neben einer großen Auswahl an Maschinen, Zubehör auch Engineering-Tätigkeiten und Prozessunterstützung. Die Mietmaschinen und Zubehörteile werden spezifisch auf die kundenindividuellen und applikationsspezifischen Anforderungen ausgelegt. Alle Maschinen sind mit Schaltschrank und intelligenter Steuerung ausgestattet, für die Außenaufstellung geeignet und dank Plug-and-Play-Konzept sofort einsatzbereit. Hannover Messe: Halle 4, Stand D41 www.aerzenrental.com/de NEUERUNGEN BEI KOMPRESSOR- MANAGEMENT-SYSTEM WF Steuerungstechnik hat sein mittlerweile seit über 30 Jahren in der Praxis bewährtes Kompressor-Management-System optimiert: Die Version Airleader Master 4 löst Master II+ ab. Die Innovation fällt sofort ins Auge, denn das System hat ein neues Gesicht bekommen: Der nun mit 10 Zoll gegenüber dem alten System doppelt so große Touchscreen eröffnet neue Möglichkeiten hinsichtlich Übersicht. Bereits auf den ersten Blick stehen dem Anwender nun deutlich mehr Informationen zur Verfügung. Eine weitere Neuerung ist die neue Webserver-Visualisiserungssoftware-Version 6.34. Der Webserver wurde aufgrund der aktuell immer häufiger notwendig werdenden Sicherheitsanpassungen entsprechend aktualisiert. Neben kleineren Bugfixes gibt es eine neue JAVA-Umgebung und eine neue Tomcat-Version. Das Airleader-System ermittelt durch einen speziellen, rekursiven Algorithmus unter Berücksichtigung des Druckgradienten den aktuellen Druckluftverbrauch in Echtzeit. Dadurch wird immer die zum Verbrauch passende Kompressorkombination geschaltet. Das verhindert unnötige Starts, minimiert Leerlaufverluste und lastet die Kompressoren gleichmäßig aus. Kompressoren aller Fabrikate – ob geregelt (VSD/FU) oder starr – werden in einem gemeinsamen schmalen Druckband betrieben: Denn Druck kostet Geld und mehr Druck kostet mehr Geld – etwa 10 Prozent pro bar. Airleader hilft also, Geld zu sparen und vorhandene Ressourcen effektiver zu nutzen. Kostentreiber werden unschädlich gemacht: Verschleißtreibende Schaltungen werden minimiert, kostenintensiver Leerlauf geht gegen Null, Druckschwankungen werden homogenisiert. Das System verhilft zu Transparenz und Kontrolle durch die Ermittlung aller wichtigen Kennzahlen. So hat der Anwender seine Druckluftkosten stets im Blick und ist zum Beispiel auch in der Lage, eine vorbeugende Instandhaltung zu realisieren. Wer sich einen Überblick über die Funktionsweise des Systems verschaffen möchte, kann dies im Rahmen von Schulungen tun, die der Anbieter regelmäßig durchführt. www.airleader.de INTELLIGENTES DRUCKLUFT- MANAGEMENT Auf der Hannover Messe zeigt Boge, wie sich Druckluftsysteme mit Boge connect einfach analysieren und optimieren lassen. Das smarte Service-Tool wurde um zusätzliche Anbindungsmöglichkeiten erweitert und bietet damit eine noch größere Vielseitigkeit. Davon können sich Messebesucher anhand des ausgestellten Schraubenkompressors C 14 PM überzeugen. Alle Betriebsdaten ständig im Blick – Boge connect erfasst, überwacht und visualisiert alle wichtigen Parameter und vereinfacht damit den administrativen Aufwand für Anwender enorm. Alle relevanten Daten sind in einer digitalen Maschinenakte hinterlegt. Die kontinuierliche Überwachung lässt jederzeit Rückschlüsse auf den Zustand der Maschine zu. Durch die Auswertung von Daten können Auffälligkeiten erkannt und Störungen frühzeitig behoben werden. Rechtzeitig und automatisch erinnert Boge connect an bevorstehende Wartungen. Die Daten sind in Echtzeit von überall her abrufbar und auf sämtlichen mobilen Endgeräten verfügbar. Über eine Vielzahl von Schnittstellen lassen sich selbst ältere Modelle und Fremdfabrikate sowie zahlreiche Komponenten anbinden. Die überarbeitete Version verfügt über neue Interface-Module 2.0 für den Anschluss von Kompressoren und Zubehörteilen im losen und fest eingebauten Zustand. Mit dem zusätzlichen 5-fach-Switch mit vier freien Ethernet-Ports können weitere Modbus-TCP-Komponenten angeschlossen werden. Insgesamt bietet Boge connect in der vergrößerten Schaltschrankversion nun optimierte Anbindungsmöglichkeiten. Hannover Messe: Halle 7, Stand D27 www.boge.com www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2023/04 41

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