INTRALOGSITIK DREI KRANE AUF EINER KRANBAHN Die Handhabung der aus dem Lager entnommenen Stahlbleche übernehmen drei Krane auf einer gemeinsamen Kranbahn. Dabei kommen zwei Einträger- und ein Zweiträger-V-Profilkran mit 10 bzw. 12,5 Tonnen Tragkraft zum Einsatz. Das gewichtsoptimierte Design des V-Profils gewährleistet u.a. eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht und ein vermindertes Pendeln der Last beim Verfahren. Alle drei Krane sind mit stufenlos regelbaren Kran- und Katzfahrantrieben ausgestattet. Die Frequenzumrichter der Antriebe stellen für den Bediener eine erhebliche Erleichterung bei der Vermeidung von Pendelbewegungen während der Kranfahrt dar. Beim Handling der Zuschnitte und Komponenten an den Arbeitsplätzen, erleichtern mehrere Kransysteme aus dem modularen Kranbaukasten Demag KBK die Arbeit ganz wesentlich und schaffen zugleich die Voraussetzungen für einen geordneten Materialfluss. Zwei KBK Einschienenbahnen mit 12 und 29 Metern Bahnlänge sorgen für einen geordneten Punkt-zu-Punkt- Transport. Die Stromzufuhr erfolgt über das KBK II-R Profil jeweils über eine integrierte Schleifleitung. Somit entfallen äußerlich sichtbare Stromzuführungskabel, wodurch die Gefahr der Kollision mit eben diesen ausgeschlossen werden kann. HÄNGEKRANE BESCHICKEN ARBEITSPLÄTZE Darüber hinaus beschicken KBK Einträger- und Zweiträger- Hängekrane die Arbeitsplätze bei Heimann. Die Produktionsvorgänge werden optimal miteinander verknüpft und die Mitarbeiter transportieren ergonomisch und leichtgängig die Zuschnitte und Komponenten innerhalb der Produktionslinien. Die Bahnlänge des KBK-Zweiträgerkrans beträgt 20 Metern, an denen eine Kranbrücke mit einem Spurmittenmaß von 4,2 Metern elektrisch verfährt. Angetrieben wird die Brücke von Demag DRF 200 und einem ZBF63 A 8/2 Fahrmotor mit zweistufigen Fahrgeschwindigkeiten von 5,00/20,00 m/min. Als Hubwerk setzt Heimann auf einen leistungsstarken DC-Pro 10-1250 mit zweistufigen Hubgeschwindigkeiten von 6/1,5 m/min und einer Tragfähigkeit von 1 250 kg. Der kraftvolle Transport von Rohteilen und gewichtigen Metallplatten erfolgt somit entlang der Arbeitsplätze Entgraten und Fasen. KETTENZÜGE ZUR FEINPOSITIONIERUNG Insgesamt neun Kettenzüge vom Typ Demag Manulift der beiden KBK-Systeme werden nicht nur ergonomisch, sondern einhändig mit dem Handgriff betätigt. Der Bediener benötigt hierzu keine DREI FRAGEN AN TILO KUPFER, ZUSTÄNDIGER DEMAG-VERTRIEBSINGENIEUR BEIM PROJEKT HEIMANN Herr Kupfer, welche Informationen sammeln Sie bei einem ersten Kundentermin? Zunächst beschreibt der Kunde, welche Prozesse er in der neuen Halle oder mit den neuen Hebezeugen durchführen möchte und wo die Hebevorgänge stattfinden. Die Eigenschaften des Lagergutes – insbesondere die Abmessungen und Gewichte – spielen eine Rolle und ebenso die Ziele, die der Anwender z.B. im Hinblick auf Flexibilität und Durchsatz erreichen möchte. Daraus ergibt sich schon ein Grundkonzept für die Auswahl und Anzahl der Krane bzw. des KBK- Systems, das im Laufe des Projektes immer weiter verfeinert wird. Dabei geht es u.a. um die Aspekte Sicherheit, Ergonomie und Bedienung. Werden stufenlos regelbare Antriebe gewünscht, welche Positioniergenauigkeit ist erforderlich, welche Anschlag- und Lastaufnahmemittel kommen zum Einsatz? Sollen Krane im Tandem arbeiten? Werden Lasten gewendet? All das sind Fragen, die geklärt werden müssen, bevor wir in die Ausarbeitung des Konzeptes gehen. Welche Produktmerkmale sind bei den Anlagen bei Heimann besonders erwähnenswert? Bei Heimann werden zum Teil sehr großformatige und schwere Stahlbleche für die Weiterverarbeitung z.B. im Hallenbau vorbereitet – mit Arbeitsgängen wie Brennschneiden und Richten. Die Umgebungsbedingungen sind eher rau, und von den Kranen wird hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit erwartet. Erwähnenswert ist sicherlich die große Bandbreite der Demag-Produkte in verschiedenen Bereichen des Unternehmens. Wir haben Ein- und Zweiträgerkrane mit Kasten- und mit V-Profil sowie mehrere Systeme aus dem KBK-Baukasten. Heimann legt größten Wert auf Sicherheit und Ergonomie, auch deshalb haben wir für jede hebetechnische Aufgabe und jeden Arbeitsplatz ein passgenaues System ausgewählt. Wichtig war auch, dass sich der Bediener bei einem Arbeitsplatzwechsel „zu Hause“ und sicher fühlt, da er in jeder Halle ähnliche Hebezeuge nutzen kann. Dazu gehört das Manulift- System, das eine ergonomische Bedienung gewährleistet und das hier auch in der größten Baugröße eingesetzt wird, um Teile bis 500 kg einhändig handhaben zu können. Welche Anforderung war bei dem Projekt besonders spannend? Spannend bei der Planung des KBK-Systems war aus meiner Sicht die unmittelbar parallele Anordnung von Kranen und Einschienenbahn. Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, dass die Bediener Werkstücke ohne Absetzen in die Arbeitsbereiche übergeben können. Eine Herausforderung für die Projektierung eines der beiden V-Profilkrane war die Möglichkeit, zwei Katzen sowohl separat als auch im Tandembetrieb zu steuern. So können flächige Blechteile oder auch instabile lange Bauelemente sicher und präzise gehandhabt werden. 18 MY FACTORY 2023/04 www.myfactory-magazin.de
Nächste Messe: 25.04.-27.04.2023 LogiMAT 03 03 Mit dem Demag Manulift können die Mitarbeiter einhändig die Komponenten leichtgängig aufnehmen, transportieren und positionieren separate Steuereinheit, sondern manipuliert die Last über die im Laststrang integrierte Steuereinheit mit Schaltwippen – und das leichtgängig mit dem Daumen. Die Steuereinheit ist sowohl für Links- als auch Rechtshänder geeignet, so dass jeder Kranbediener gleichermaßen ergonomisch arbeitet. Zur Feinpositionierung der Komponenten am Arbeitsplatz dient der Manulift u.a. entlang verschiedener Fertigungszentren und als Katze für KBK-Einträgerkrane mit unterschiedlichen Kranbahnlängen und Spurmittenmaßen. Dabei stechen zwei mit 1,1 Meter Spannweite besonders kurze Kranträger ins Auge. Diese unterstützen dabei, produzierte Metallteile von einer Palette auf das Rollband einer Walzenrichtmaschine und nach dem Produktionsschritt wieder auf eine Palette zu verladen. Das nach da? Läuft. BESONDERHEITEN BEI DER PROJEKTIERUNG Bei der Projektierung der Krane und der KBK-Systeme legten die Planer von Demag und die Entscheider von Heimann sehr großen Wert auf die Gestaltung der Übergabepunkte. So entstand ein ganzheitliches Transportsystem, das hoch flexibel alle Anforderungen an die jeweilige Hebe- und Handhabungs-Aufgabe erfüllt – bei ganz unterschiedlichem und oft sehr sperrigem Handling-Gut. Außerdem wurde das KBK-System perfekt in die Produktionsumgebung integriert – teilweise sogar in die umhausten Arbeitsbereiche von Maschinen, z.B. bei der Richtanlage. Hohe Anforderungen stellt Heimann an die Sicherheit. Alle Krane sind mit der von Demag entwickelten SafeControl-Steuerung ausgestattet, die alle relevanten Kranfunktionen und -bewegungen einschließlich der überlagerten Bewegungen sicherheitsgerichtet und stetig überwacht. Die Steuerung schafft auch die Voraussetzung dafür, dass bei einem der beiden Zweiträger-V-Profilkrane zwei Katzen im Tandembetrieb arbeiten können: eine sinnvolle Option insbesondere dann, wenn lange Stahlbleche und -profile gehandhabt und zugeschnitten werden sollen. Bilder: Demag Cranes www.demagcranes.de ZUSATZINHALTE IM NETZ bit.ly/3kYJ0Om Wir beraten Sie gerne. www.haro-gruppe.de
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