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MY FACTORY 03/2025

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MY FACTORY 03/2025

BETRIEBSTECHNIK01INTELLIGENTES WASSERMANAGEMENTFÜR EINE NACHHALTIGE PRODUKTIONWasser wird zunehmend zu einer Herausforderung für die Wirtschaft in Deutschland.Unternehmen befinden sich im Spannungsfeld zwischen knapper werdenden Wasserressourcen,Extremwetterereignissen und regulatorischen Vorgaben, die sie zwingen, sich stärker fürNachhaltigkeit und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu engagieren. Hilfreich sind indiesem Zusammenhang digitale Lösungen, mit denen sich das Wassermanagement proaktivsteuern lässt und zudem auch gleich noch Complianceanforderungen erfüllt werden können.Prozesswasser, Löse-, Kühl- und Reaktionsmittel oderReinigungsflüssigkeit: Wasser ist nicht nur eine Ressource,sondern ein wesentlicher Bestandteil zahlreicher Prozessein der Industrie, von der Rohstoffverarbeitung biszur Qualitätssicherung. Doch Wasser wird zunehmend zu einerknappen Ressource – ein Problem, das sowohl lokale Gemeinschaftenals auch Unternehmen betrifft. Blicken wir in Deutschlandauf Regionen wie Brandenburg, wo der Wasserverbrauchgroßer Fabriken kontrovers diskutiert wird, oder den NordwestenSachsens, der unter Wasserknappheit leidet, ist die Herausforderunggreifbar. Bei der Standortwahl spielt neben Logistik undwirtschaftlichen Faktoren zunehmend Wasserverfügbarkeitund -sicherheit eine entscheidende Rolle. Unternehmen, diefrühzeitig Strategien zur Sicherung ihrer Wasserressourcen entwickeln,können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteilverschaffen.Zusätzlich zwingen europäische Regularien wie die Richtlinieüber die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die Wasser-VIRTUELLE SIMULATIONEN JETZTAUCH IM WASSERMANAGEMENTDie Bedeutung von Wasser in der Produktion wächststetig. Unternehmen müssen nicht nur wirtschaftliche,sondern auch nachhaltige und risikobezogeneAspekte beachten – Stichwort Extremwetter. Daherist es erfreulich, zu sehen, wie die Digitalisierungvoranschreitet. Virtuelle Simulationen, die imFahrzeugbau und der Luftfahrt längst Standard sind,kommen jetzt auch im Wassermanagement zumEinsatz. Das führt zu mehr Effizienz, Nachhaltigkeitund Risikominimierung.Alexander Stern, Autodesk Water EMEA14 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de

01 Durch die Simulation in 3D können Planer und Ingenieureverschiedene Layouts für Fabrikgebäude visualisieren, testenund bewerten, einschließlich der gesamten Infrastruktur mitWasserleitungen, -speichern und -aufbereitungsanlagen02 Mit der passenden Software können verschiedene Szenarien, wieextreme Wetterereignisse oder Systemausfälle, simuliert werdenrahmenrichtlinie (WFD) und die Richtlinie zur Förderung derEnergieeffizienz (EED) oder die Abfallrahmenrichtlinie (WFD)europäische Unternehmen dazu, strukturelle Lösungen fürmodernes Wassermanagement zu finden. Agieren Unternehmeninternational, wird die Liste an Vorschriften durch zusätzlichregional geltende Regularien sogar noch länger.Wer von den Vorteilen des systematischen Wassermanagementsprofitieren will, muss sich auf unterschiedlichen Ebenenmit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Es gilt, nicht nur deneigenen Wasserverbrauch in unterschiedlichen Bereichen undEinsatzszenarien zu identifizieren. Ebenso muss die Verwendungvon Wasserkapazitäten für Energienutzung und Wärmeregulierung,Logistik und Abwasser ermittelt und im Betrieb, Neubauoder der Erweiterung von Fabriken mit einkalkuliert werden.DIE ROLLE VON INTELLIGENTEMWASSER-MANAGEMENTDer Schlüssel, Produktion und Ressourcennutzung in Einklang zubringen, liegt in intelligentem Wassermanagement mit passendendigitalen Tools. Dabei geht es um mehr als die bloße Reduzierungdes Wasserverbrauchs. Intelligentes Wassermanagementumfasst Strategien und Technologien, die eine effiziente, nachhaltigeund transparente Verwaltung und Nutzung der Ressourceermöglichen, indem sie die dazugehörige Infrastruktur optimierenund dabei unterstützen, Umweltauflagen zu erfüllen. Diesführt zu Kosteneinsparungen, trägt zur langfristigen Sicherstellungder Wasserverfügbarkeit und zum Schutz der Umwelt bei.Moderne technologische Möglichkeiten wie KI, Automatisierungund digitale Zwillinge bieten hier unterschiedliche Ansatzpunkte– und können sowohl für den Neubau von Fabrikengenutzt werden als auch für die Planung neuer Infrastrukturenfür bereits bestehende Gebäude:n Integrierte Modellierung: Digitale Lösungen ermöglichen diesimultane Modellierung von Abwasser-, Regenwasser- und Flusssystemenfür den Neubau oder die Nachrüstung von Fabriken.Mit ihrer Hilfe lassen sich entsprechende Systeme digital visualisierenund bewerten. Dies erlaubt eine ganzheitliche Analyse desWasserkreislaufs und unterstützt fundierte Entscheidungen zurPlanung und Erweiterung der Wasserinfrastruktur, angepasst anzukünftige Anforderungen und Herausforderungen.n Simulation von Szenarien: Mit der passenden Software könnenverschiedene Szenarien wie Extremwetterereignisse oder Systemausfällesimuliert werden. Dies hilft Unternehmen, potenzielleRisiken zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln,um die Wasserversorgung und -qualität sicherzustellen.n Echtzeit-Datenintegration: Durch die Einbindung von Echtzeitdatenaus Sensoren und Überwachungssystemen bietet beispielsweiseAutodesk InfoWorks ICM aktuelle Einblicke in denZustand der Wasserinfrastruktur. So können Unternehmen zumBeispiel anhand des Modells den Grundwasserzuwachs aktuellverfolgen und gegensteuern, ehe es zu Überläufen der Kanalisationkommt.n Verwaltung von Wasseranlagen: Mithilfe cloudbasierter Softwarekönnen Betriebe ihre Anlagen verwalten, Inspektionsabläufeoptimieren und den Zustand von Wasserressourcenbeurteilen.02n 3D-Tools für energieeffiziente Fabrikgebäude: Die Planungenergieeffizienter Fabriken ist ein zentraler Faktor für nachhaltigeund ressourcensensible Industrieproduktion. Durch die Simulationin 3D können Planer und Ingenieure verschiedene Layoutsfür Fabrikgebäude visualisieren, testen und bewerten, einschließlichder gesamten Infrastruktur mit Wasserleitungen,-speichern und -aufbereitungsanlagen. Solche digitalen Entwürfeverhindern einerseits unnötige Baufehler und machen es möglich,kosteneffizient und nachhaltig zu arbeiten, andererseitshelfen sie dabei, die Effizienz der Wasserversorgung und-nutzung zu maximieren oder erneuerbare Energiequellen undnachhaltige Wassernutzung zu kombinieren.Auch bei der Einhaltung von regulatorischen Vorgaben kanndie passende Software, wie etwa Infoworks ICM oder andereAutodesk-Lösungen, unterstützen, indem sie detaillierte Berichteund Analysen zur Verfügung stellt. Dies erleichtert die Dokumentationund Nachverfolgung von Maßnahmen zur Reduzierungder Wasserverschmutzung und zur Verbesserung derWasserqualität.VOM LIMITIERENDEN FAKTORZUM WETTBEWERBSVORTEILWasser ist eine der kostbarsten Ressourcen unserer Zeit. IntelligentesWassermanagement auf Basis von moderner Technologieist der Schlüssel, um Produktion und den nachhaltigen Umgangmit dieser Ressource in Einklang zu bringen. Wer das Momentumaktiv nutzt, um nicht nur den regulatorischen Vorgaben zu entsprechen,sondern Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen,hat jetzt die Chance, Vorreiter zu werden und mit innovativenLösungen gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruckzu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.Bilder: Autodeskwww.autodesk.com/de/industry/waterAUTORAlexander Stern, Sr. Manager PDMSPlatform Strategy und Experte fürWasserthemen im industriellen Kontext,Autodesk Water EMEAwww.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 15

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