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Der Betriebsleiter 6/2020

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Der Betriebsleiter 6/2020

BETRIEBSTECHNIK Immer in

BETRIEBSTECHNIK Immer in Bewegung Energieketten gestern, heute, morgen Seit ihrer Erfindung in den 1950er Jahren versorgen Energieketten Maschinen mit Strom, Daten sowie Medien und sind dabei ständig in Bewegung. Sie schützen die Leitungen vor Ausfall und Verschleiß. Seit den 70er Jahren fertigt die igus GmbH aus Köln als eines der ersten Unternehmen Energiekettensysteme aus Kunststoff. – Eine Erfolgsgeschichte. gere Ketten für neue Anwendungsbereiche hinzugekommen: „Die Anwender wünschten sich stabile Ketten für lange Verfahrwege, robuste Ausführungen für raue Umgebungsbedingungen oder torsionsfähige Varianten für 3D-Roboteranwendungen. Gesagt, getan entwickelten wir die entsprechenden Lösungen. Auch heute wollen wir weiterhin die optimale Energieführung für den bewegten Einsatz bieten, sei es für Bohrgeräte, Bedienpanels oder Offshore- Anlagen. Jedes Jahr präsentieren wir neue, Igus hat als Pionier den Einsatz und die Entwicklung tribologisch optimierter Polymere im Maschinenbau vorangetrieben Als die Firma igus im Jahr 1964 in einer Garage in Köln-Mülheim gegründet wurde, konnte sich im Maschinenbau noch niemand Energieketten aus Kunststoff vorstellen. Zunächst kamen in den 50er Jahren die ersten Ketten aus Stahl auf den Markt. Im Jahr der Erfindung der Kunststoffkette 1971 lieferte igus die erste Energiekette aus. Seit 1983 entwickelte ein eigenes Konstruktionsteam das Kunststoffketten-Programm. Fortan standen bei igus die Zeichen auf Wachstum. Immer mehr Kunden erkannten die Vorteile von Kunststoffketten: Sie sind Autor: Michael Blaß, Leiter Unternehmensbereich Energiekettensysteme, igus GmbH, Köln leichter, preiswerter, gleitfähig und korrosionsbeständig. Vor allem aber sind sie wartungsfrei, da sie nicht geschmiert werden müssen. Gemäß der igus-Devise „meine-kette: Energieführen leicht gemacht“ konfiguriert, produziert und montiert das Unternehmen heute nach den Wünschen des Kunden das jeweils passende Energiekettensystem. Damit Anwender stets auf der sicheren Seite sind, garantiert igus eine 36-monatige Lebensdauer seiner e-ketten. Dieses Versprechen ermöglicht der Lebensdauerrechner von igus. Er ermittelt mithilfe der Daten aus dem Testlabor die Laufzeit der igus Standard-Energieketten in der kundenindividuellen Anwendung. Über 4 000 Versuche und mehr als 7 500 Ergebnisse aus dem hauseigenen Testlabor sind bisher in das Online-Tool eingeflossen. Täglich werden es mehr, um noch präzisere Aussagen über die Lebensdauer treffen zu können. Tatsächlich zeigt die Praxis, dass die Laufzeiten der Energieketten oft 10 Jahre und mehr betragen. Vom Komponenten- zum Systemanbieter Im Laufe der Zeit sind aus einem breiten Standardprogramm heraus immer vielseiti- schnell installierbare Energiekettensysteme“, so Jörg Ottersbach Leiter Geschäftsbereich e-ketten bei der igus GmbH. Bei der Befüllung der Energieketten ist die Qualität der Leitungen besonders wichtig, denn sie müssen immer höheren Taktzahlen, Beschleunigungen und Geschwindigkeiten standhalten. Aus diesem Grund entwickelt igus seine Leitungen seit dem Jahr 1989 unter dem Namen „chainflex“ selbst. igus chainflex Leitungen sind hochflexible Energie- und Datenleitungen, die speziell für den Einsatz in Energieketten konzipiert wurden. Heute liefert igus 1 354 verschiedene Leitungen ab Lager und das mit einer einzigartigen 36-monatigen Garantie. So ist igus im Laufe der Unternehmensgeschichte immer mehr zu einem Sys- 36 Der Betriebsleiter 06/2020 www.derbetriebsleiter.de

01 Ein Pionier auf dem Markt der Kunststoff- Energieketten: Die e-kette 1080 von igus gibt es seit 1983 02 Mit dem Energiekettenmodell E4.1L lassen sich bis zu 80 % Konfektionierungsund Montagezeit sparen 03 Die aktuelle Generation e-ketten und Leitungen ist intelligent: Sie sagt die Lebensdauer im Realbetrieb genau voraus temanbieter herangewachsen. Durch die perfekte Abstimmung von e-kette und Leitung kann igus seit über 20 Jahren unter der Bezeichnung „readychain“ Energieketten als fertige Systeme anbieten, die kundenspezifisch konfektioniert und weltweit montiert werden. Investitionen in Forschung und Entwicklung Durch jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Kunststoffen sind die Ingenieure bei igus dabei in der Lage, die verschiedensten Materialien miteinander zu kombinieren, um entsprechende Eigenschaften der Stoffe zu erreichen. Dabei greifen sie auf über 50 Werkstoffe aus der firmeneigenen Datenbank zurück. Synergien aus Forschung und Entwicklung im Bereich Gleitlager – dem zweiten großen Geschäftsfeld des Unternehmens – sind bei igus üblich. In Köln betreibt igus seit über 20 Jahren ein inzwischen auf 3 800 Quadratmeter angewachsenes Testlabor, um Energieketten und chainflex- Leitungen ausdauernd zu prüfen. Jährlich werden dort über zwei Milliarden Testzyklen an über 50 Versuchsanlagen absolviert. Mit diesem Wissen können die Kunststoffspezialisten bei igus die Materialien von e-ketten und chainflex Leitungen noch präziser aufeinander abstimmen. Gleichzeitig kann durch die Ergebnisse die Lebensdauer der Produkte verlässlich berechnet werden, für den Anwender kostenfrei auch online. Kosten reduzieren und die Technik verbessern Seit mehr als fünf Jahrzehnten bestimmt die Lösungsorientierung die Leitlinie des Kunststoffspezialisten, der als Pionier den Einsatz und die Entwicklung tribologisch optimierter Polymere im Maschinenbau vorangetrieben hat. Aus zwei Hauptkunden in den ersten Jahren sind mittlerweile über 200 000 Endkunden auf dem gesamten Globus geworden, die sich auf ein dichtes Vertriebs-, Service- und Logistiknetz für die über 100 000 igus-Produkte verlassen können. Fortschritt ist und bleibt dabei ein großes Thema bei igus: „Unser Anspruch ist, 2020 noch mehr denn je mit unseren Energieketten die Technik unserer Kunden zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu senken“, so Jörg Ottersbach. Denn „motion plastics“ – Hochleistungskunststoffe in Bewegung – eröffnen noch viele ungeahnte Möglichkeiten. Zum Beispiel im Bereich der vorausschauenden Wartung. So hat igus unter dem Begriff „isense“ seit 2016 eine Produktfamilie im Programm, bei der unterschiedliche Sensoren und Überwachungsmodule die Kunststoff-Lösungen wie Energieketten, Leitungen, Linearführungen, Gleitlager und Rundtischlager intelligent machen. Sie erfassen unter anderem im laufenden Betrieb den Verschleiß und geben Alarm, sobald eine Reparatur oder ein Austausch erforderlich ist. Durch die Vernetzung mittels igus Communication Modul (icom) ist die Online-Statusanzeige mit Alarmierungsmöglichkeit zum Beispiel über PC, Tablet oder Smartphone ebenso möglich wie eine direkte Integration in die unternehmensweite Infrastruktur. Diese smart plastics sagen bereits heute die Lebensdauer in zahlreichen Kunden- Anwendungen voraus, wie etwa in der Automobilindustrie. Sie werden kontinuierlich in enger Abstimmung mit Anwendern weiterentwickelt. Bilder: Adobe Stock/Stefan Schurr; igus www.igus.de DIE ENERGIEKETTE DER ZUKUNFT WIRD INTELLIGENT SEIN Die Energiekette der Zukunft wird weiterhin aus Hochleistungskunststoff bestehen und direkt online konfigurier- und bestellbar sein. Des Weiteren wird sie intelligent sein und ihren aktuellen Zustand und die noch zu erwartende Lebensdauer anzeigen. JÖRG OTTERSBACH, Leiter Geschäftsbereich e-ketten, igus GmbH, Köln www.derbetriebsleiter.de Der Betriebsleiter 06/2020 37

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