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Der Betriebsleiter 6/2019

Der Betriebsleiter 6/2019

SPEZIALEINSATZ I SERIE

SPEZIALEINSATZ I SERIE Alles für die Würmer Robuste Energieketten und Linearführungen helfen bei der Automatisierung einer Wurmfarm Familie Langhoff züchtet Riesen-Rotwürmer, die z. B. von Anglern als Köder oder als natürlicher Düngerproduzent für Garten und Gewächshäuser eingesetzt werden. Vater Martin Langhoff entwickelt seit etwa zehn Jahren eigene Maschinen, die den Familienbetrieb bei der täglichen Arbeit entlasten. Robuste Lineartechnik und Energieketten halten der hohen Belastung im Einsatz mit Erde, Schmutz und Feuchtigkeit zuverlässig stand. „Superwurm“ heißt das Unternehmen, in dessen Rahmen sich Familie Langhoff voll und ganz der Züchtung des Riesen-Rotwurms widmet. Dabei setzt die Familie auf Automatisierung. Selbstkonstruierte Maschinen mit Igus-Komponenten übernehmen Arbeitsschritte, die bislang sehr zeitaufwendig waren. Geplant ist außerdem, die Maschinen bald zu vertreiben. Hierzu wurde die Firma RobCoTec gegründet. Seit zehn Jahren ohne Wartung und Reinigung Auf Igus-Produkte ist Martin Langhoff gestoßen, als er auf der Suche nach Bauteilen für seine erste selbstgebaute Maschine war. Der Fütterungs- und Bewässerungsprozess der Würmer sollte zunächst teilautomatisiert werden. Es galt also, Bauteile zu finden, die unter erschwerten Einsatzbedingungen mit Schmutz, Erde und Feuchtigkeit zuverlässig und dauerhaft funktionieren, da die Maschine für den 24-h-Dauerbetrieb ausgelegt wurde. Außerdem sollten sie keine Schmierung benötigen, damit Würmer und Erde unbeschadet bleiben. Mittlerweile sind die Drylin-R-Quattroschlitten mit Vollkunststofflagern, die auf zwei parallelen Wellen gleiten, und die E4-E- Ketten seit zehn Jahren im Dauereinsatz und die Maschine läuft einwandfrei – ohne Wartung, ohne Reinigung. Roboter und FTF für Fütterung und Bewässerung Um den Fütterungs- und Bewässerungsprozess komplett zu automatisieren, entwickelte Langhoff dann neue Maschinen. Dazu gehören zwei Roboter, ein Förderband sowie ein fahrerloses Transportfahrzeug (FTF). Das FTF holt die mit Erde und Würmern gefüllten Eurocontainer stapelweise aus dem Lager ab. Dazu sind im FTF zwei parallel synchron angetriebene Drylin-ZLW-Zahnriemenachsen (Baugröße 1040) inklusive Portalmittenantrieb mit Schrittmotoren (Baugröße Nema23) verbaut, die die Containerstapel auf einem Rollwagen in das Transportfahrzeug ziehen. Dieses Komplettsystem ist besonders leicht, erfordert für den Betrieb nur eine geringe Leistung und ist stoß- und schmutzunempfindlich. Für die Bewegung der Zahnriemenachsen werden die Leitungen mithilfe einer E6-E-Kette geführt. So wird ihre Lebensdauer erhöht und sie sind vor äußeren Einflüssen geschützt. Sind die Container vollständig ins FTF eingezogen, wird durch einen Igus-Schrittmotor (Baugröße NEMA23) eine Schranke geschlossen, um beim Transport für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. An der neuen Fütterungs- und Bewässerungsanlage angekommen, fährt das FTF die Container zum ersten Roboter, der diese nacheinander vom Rollwagen-Stapel auf ein Fließband stellt. Zum Auf- und Zufahren des intelligenten Greifers, der die Container handhabt, werden Wellen in Igubal-ESTM-Stehlagern gelagert. Sie halten dank speziellen Tribopolymeren hohen radialen Belastungen stand, sind selbstschmierend und somit wartungsfrei. Für die Bewegung des Roboters förderlich sind außerdem ihr schwingungsdämpfendes Material und natürlich das geringe Gewicht. Um die Leitungen bei den schnellen Bewegungen des Roboters sicher zu führen und für eine hohe Lebensdauer zu sorgen, wird eine Energiekette der Baureihe E4 eingesetzt. Zusätzlich kommen Igus- Schrittmotoren (Baugröße NEMA23) mit Getriebe zum Einsatz, damit der Greifer die Container auf das Fließband bewegen kann. Auf dem Fließband werden die Container dann automatisch bewässert und es wird Futter auf die Erde gestreut. Am anderen Ende des Fließbands hebt ein zweiter Roboter die bewässerten und gefütterten Container vom Fließband zurück auf einen Rollwagen, das FTF holt sie ab und fährt sie zurück ins Lager. www.igus.de 28 Der Betriebsleiter 6/2019

INTRALOGISTIK Katalog: Neuheiten bei mobilen Helfern Sonderlösungen sind bei Transort der Standard. Genau dieser Leitgedanke spiegelt sich in dem neuen 92-seitigen Katalog des Anbieters von professionellen Mobilliftsystemen wider. Die Datenblätter der sieben Hubgeräte-Baureihen in Standard und in der Variante Edelstahl zeigen, dass die seit mehr als 20 Jahren weltweit eingesetzten Mobillifte für vielfältige Aufgaben konzipiert wurden. Nun hat der Hersteller eine neue Geräteserie vorgestellt, in die die Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Praxis und neue technische Möglichkeiten eingeflossen sind. Verfügbar sind individuell ausgeführte und praxiserprobte Lastaufnahmemittel für das Handling von z. B. Behältern, Folienrollen und betreiberspezifischen Teilen. Optionale Funktionen erleichtern dem Bediener die Arbeit. So bringt die Niveauregulierung die Last genau auf die individuell einstellbare ergonomische Arbeitshöhe. Von der „Aktion Gesunder Rücken e. V.“ wurden die Geräte und Lastaufnahmemittel geprüft und empfohlen und tragen das AGR-Gütesiegel. www.transort.de Neue Serie Druckluft-Hebezeuge mit innovativen Details Die neue mini-Serie der J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG (JDN) wurde in enger Abstimmung mit Anwendern entwickelt. Das Ergebnis: Ein äußerst kompaktes und innovatives Hebezeug, das sich durch einen integrierten NFC-Sensor mit Service-App auszeichnet. Dabei sorgt die Vielzahl an Verbesserungen und Neuheiten für höchste Produktivität, Arbeitssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Besonderen Wert hat man bei JDN auf die Reduzierung der Gesamtbetriebskosten (TCO) beim Einsatz der neuen mini-Serie gelegt. Zur Effizienzsteigerung tragen hier gesicherte Prozesse im Produktionsablauf bei, die durch die enorme Erhöhung der Nutzungsdauer bei 100 % Einschaltdauer erreicht werden. Zusammen mit dem optimierten Gesamtwirkungsgrad ist eine Verfügbarkeit der JDN-Hebezeuge rund um die Uhr realisierbar. Weiterhin sorgen einfachste und schnellste Wartung für eine zusätzliche Steigerung der Effizienz. Ebenso die Anpassung der Hub- und Senkgeschwindigkeit an individuelle Anforderungen der Kunden sowie die feinfühlige, stufenlose Regulierung der Hub- und Senkgeschwindigkeiten für noch exakteres Positionieren der Lasten. Die Serie besteht aus vier Typen mit Tragfähigkeiten von 125, 250, 500 und 980 kg. Zusammen mit Kunden aus den verschiedensten Branchen hat JDN ein Produkt entwickelt, das in unterschiedlichsten Bereichen arbeiten kann: Es kann in nassen und extrem verschmutzten Umgebungen betrieben werden, unter Kälte und Hitze, in Bereichen, in denen Wert auf Sauberkeit gelegt wird oder explosive Atmosphäre (Zone 2) herrscht. www.jdngroup.com Handling von Langgut schrittweise automatisieren Das Handling von langen, schweren und sperrigen Lasten ist die Kernkompetenz von Hubtex Maschinenbau. Für den Herbst dieses Jahres plant das Unternehmen, erstmals ein speziell auf das Langguthandling zugeschnittenes Automated Guided Vehicle (AGV) vorzustellen. Grundlage dafür sind alle neuentwickelten Mehrwege-Seitenstapler. Dort hat Hubtex die schrittweise Automatisierung mit Assistenzsystemen bereits vorgedacht: In der Grundkonstruktion der Fahrzeuge sind Kabelwege, Halter und Sensoren vorgeplant, mit denen sich die Geräte auch nachträglich automatisieren lassen. www.hubtex.com

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