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Der Betriebsleiter 4/2019

Der Betriebsleiter 4/2019

BETRIEBSTECHNIK

BETRIEBSTECHNIK Pulverrückstände inertisieren Mit Industriesaugern gegen Kreuzkontamination und Knallgasgefahr in der additiven Fertigung Additive bzw. generative Fertigungsverfahren erobern die Produktionshallen. Dabei bringen sie Herausforderungen in Sachen Produktqualität und Produktionssicherheit mit sich. Wichtige Hilfsmittel in diesem Zusammenhang sind entsprechend konzipierte Industriesauger. Die neuen Produktionsverfahren im Bereich additive Fertigung erlauben es nicht nur, Modelle, Prototypen und Werkzeuge schnell und wirtschaftlich zu realisieren. Auch Endprodukte in Kleinstserien (Stichwort: Losgröße 1) lassen sich zu einem attraktiven Preis-/Leistungs-Verhältnis herstellen. Es ist also kaum verwunderlich, dass dieses Marktsegment exponentielle Zuwachsraten verbuchen kann. Weniger bekannt sind die Herausforderungen hinsichtlich Produktqualität, Kreuzkontamination und Sicherheit, die durch den Umgang mit Stäuben entstehen. Ein Blick auf die Grundlagen des additiven Herstellungsprozesses gibt Aufschluss: Die Ingenieure erstellen zunächst ein Datenmodell, das dann über chemische oder physikalische Prozesse aus Pulvern, Gelen und Pasten oder formneutralem Material gefertigt wird. Bei den Grundmaterialen handelt es sich um Metallpulver bzw. Metallstaub aus Stahl, Titan, Chrom-Kobalt, Bronze oder Edelmetallen. Zudem kommen auch Polymermaterialien wie Kunststoffe, Harze oder Biopolymere zum Einsatz. Brand- und Explosionsgefahr bei der Pulverabsaugung verhindern Bei der Verarbeitung dieser Stoffe entstehen Pulverrückstände, die durch ihr explosives Naturell eine ernstzunehmende Gefahr für Im Fokus Sicherheit Effizienz Nachhaltigkeit Mensch, Maschine und Produkt darstellen. Der Grund findet sich in der geringen Auslöseenergie der Materialien. Ein Kandidat mit besonders hitzigem Gemüt ist beispielsweise das Aluminium. Als Klumpen oder Halbfertigprodukt ist es die Ruhe selbst, in Staubform brennt der Rohstoff hingegen sehr leicht. Schuld daran ist die geringe Masse der Partikel. Sie verhindert eine Wärmeverteilung, wodurch die Temperatur der Teilchen ansteigt, bis sich die Explosion ereignet. Ähnlich nervös verhalten sich metallische Stäube aus Magnesium, Titan oder Zirkonium. Zum anderen birgt der additive Produktionsprozess das Risiko der Kreuzkontamination. Das Problem: Um die Qualität der gefertigten Bauteile belegen zu können, muss die Reinheit der Produktion sowie die ordnungsgemäße Konsistenz der verwendeten Metallpulver jederzeit sichergestellt werden. Es gilt also, sämtliche Pulverrückstände während und nach eines Arbeitszyklus vollständig zu entfernen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, um einen Brand oder gar eine Explosion bei der Absaugung zu verhindern. Prozessexpertise der Reinigungsgerätehersteller gefragt Die Lösungen und Produkte zur Umsetzung der notwendigen Reinigungsverfahren, wie sie im Produktionsalltag der Industriekunden benötigt werden, kommen von erfahrenen Reinigungsgeräteherstellern wie Nilfisk. Dank seiner 30-jährigen Technologieund Anwendungsexpertise besitzt der süddeutsche Anbieter hohe Kompetenz im Umgang mit gefährlichen Stäuben – von der Beratung und Planung über die Lieferung und Umsetzung bis hin zum Service der geeigneten Lösung. Grundlage jeder „richtigen“ Lösung für die additive Fertigung ist eine umfassende ATEX-Zertifizierung. Sie erlaubt den Einsatz in explosionsgefährlichen Bereichen, indem sie jede elektrostatische Ladung vermeidet. Eine weitere Option ist die Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts – etwa durch das Benetzen des Staubs kurz vor oder während der Absaugung. Diese Behandlung macht die Pulverrückstände reaktionsträge, wobei man hier von der „Inertisierung von Stoffen“ spricht. Bei der Wahl der richtigen Flüssigkeit ist wiederum Achtung geboten: Wasser ist nicht die erste Wahl, vor allem dann nicht, wenn es sich um Aluminiumstäube handelt! Der sensible Stoff reagiert im nichtoxidierten Zustand mit Wasser, wodurch Knallgas entstehen kann. Bei der Suche nach einer Alternative stößt man auf Mineralöl, eine Substanz, die sowohl den Staub inertisiert als auch die Bildung von anderweitig gefährlichen Stoffen vermeidet. Spezielle Sauger für die additive Fertigung Wie sieht nun ein Industriesauger aus, der all den oben genannten Anforderungen gerecht wird? Im Portfolio von Nilfisk wird man bei ATEX-zertifizierten IS-Sicherheitssaugern (Immersion Separator (IS) bzw. Tauchvorabscheider) fündig. Für den Prozess der Inertisierung verfügen die Maschinen über spezielle Tauchabscheiderbehälter, die das Pulver sammeln und in Mineralöl eintauchen. www.nilfisk.de 8 Der Betriebsleiter 4/2019

Anzeige Neue öleingespritzte Schraubenkompressoren: hocheffizient und sehr leicht zu warten BETRIEBSTECHNIK Orbitalscheibenkopf für Scheuersaugmaschine bo.indd 1 26.03.2019 08:50:29 Die Nachläufer-Scheuersaugmaschine B 40 erhält mit dem Orbitalscheibenkopf O 51 ein neues Zubehör. Auffälligstes Merkmal: Der neue Kopf kombiniert schnelle Oszillationsbewegungen mit langsamer Rotation. Das Reinigungspad bewegt sich somit auf der zu reinigenden Oberfläche während der Drehung in sämtliche Richtungen. Das sorgt für eine erheblich wirkungsvollere Schmutzablösung und damit für ein deutlich besseres Reinigungsergebnis. Das ist vor allem bei strukturierten Untergründen von Vorteil. Hartnäckiger Schmutz wird einfach und gründlich abgetragen – auf größeren Flächen oder punktuell. Durch die höhere Effektivität kann der Einsatz von Reinigungsmitteln deutlich reduziert, in manchen Fällen sogar überflüssig werden. Das schont die Umwelt und senkt die laufenden Kosten. Für eine bestmögliche Anpassung an verschiedene Reinigungsaufgaben kann der neue Orbitalscheibenkopf mit verschiedenen Reinigungspads ausgestattet werden. Die Arbeitsbreite des Orbitalscheibenkopfes beträgt 51 cm. www.kaercher.com Die neuen öleingespritzten Schraubenkompressoren der Baureihe GA 90 + –160 (VSD + ) von Atlas Copco zeichnen sich durch besonders niedrigen Energieverbrauch aus, sind leicht zu installieren einfach zu warten. Die Serie umfasst Varianten mit fester Drehzahl (GA 90 + , GA 110–160) sowie solche mit Drehzahlregelung (GA 110–160 VSD + ) und wurde für Umgebungstemperaturen bis zu 55 °C konstruiert. Die Maschinen verfügen über neu entwickelte, besonders leistungsfähige Verdichterelemente mit intelligenter Einspritztechnologie sowie hocheffiziente, ölgekühlte und wartungsfreie Antriebe. Die drehzahlgeregelten Permanentmagnetmotoren der VSD-Modelle erfüllen bezüglich ihrer Effizienz schon heute die künftige IE5-Norm. Sie sind gemäß IP66 staubdicht und gegen starkes Strahlwasser geschützt. www.atlascopco.com Für jede Anwendung das passende Wischtuch Wischtücher aus Vliesstoff (nonwoven) stellen eine Materialgruppe mit einer mannigfaltigen Eigenschaftsvielfalt dar, die durch die Verarbeitung einer Vielzahl von nutzbaren Rohstoffen und Herstellungsvarianten einem breiten Spektrum von Anwendungsanforderungen gezielt angepasst werden können. Denise Horn, Marketing Manager Katrin West Europe bei der Metsä Tissue GmbH stellt fest: „Aus Erfahrung wissen wir, dass ein Wischtuch allein unmöglich allen betrieblichen Anforderungen gleichermaßen gerecht werden kann. Deshalb bieten wir im Geschäftsbereich Away-from-Home unter der Marke Katrin ein neues differenziertes Produktsortiment von nonwoven Industriewischtüchern an, die für industrielle anz-90-130-vfm_Layout Produktionsstätten 1und 18.02.18 Werkstätten 14:00 Seite 1 bis hin zur Lebensmittelherstellung oder -verarbeitung entwickelt wurden. Ein exponierter Aspekt bei unseren neuen „Spezialisten“ ist, dass sie wiederverwendbar, also mehrfach einsetzbar sind.“ www.katrin.com LED-Hallen- Lichtbänder mit Aluminiumgehäuse In verschiedenen Farben ist jetzt das Aluminiumgehäuse der energieeffizienten LED-Hallen-Lichtbänder von Wasco erhältlich. Bislang waren diese ausschließlich mit einer grauen Verkleidung verfügbar. Nun kann letztere in allen RAL-Tönen bestellt werden. Das breite Farbspektrum gewährleistet dabei eine genaue Anpassung an die Unternehmensfarbe und damit eine harmonische Eingliederung in das Corporate Design. www.wasco.eu www.ruwac.de 05226-9830-0 Der Betriebsleiter 4/2019 9 Ruwac.indd 1 12.03.2018 15:56:13

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