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Der Betriebsleiter 4/2019

Der Betriebsleiter 4/2019

SUMMER OF ENGINEERING ZU

SUMMER OF ENGINEERING ZU GAST BEI DER LIGNA DIGITALE LÖSUNGEN FÜR DIE HOLZINDUSTRIE Auf der Ligna trifft sich im Rhythmus von zwei Jahren die internationale Holzindustrie. Weil die Digitalsierung auch vor dieser Branche nicht Halt macht, haben wir uns auf die Suche nach vernetzten Lösungen begeben. SUMMER OF ENGINEERING MEHR ZUM THEMA Mehr über die Unternehmen erfahren Sie auf der Ligna vom 27. bis 31. Mai 2019 in Hannover. Biesse ..............................Halle 11, mehrere Stände www.biesse.com Siemens .................................... Halle 16, Stand C14 siemens.mindsphere.io Tapio ..........................................Halle 15, Stand G05 www.tapio.one Einst wegen steigendem Platzbedarf aus der Hannover Messe herausgelöst, hat sich die Ligna nach eigenen Angaben als Weltleitmesse der Holzindustrie etabliert. Hier dreht sich alles um den nachwachsenden Rohstoff, und zwar von der Ernte bis zur Fertigung. So beschaulich wie in einer kleinen Schreinerei geht es auf industrieller Ebene leider nicht zu. Hier kommt großes Spezial gerät wie Plattenaufteilsägen, CNC-Bearbeitungsportale oder Kantenanleimmaschinen zum Einsatz. Anstelle klassischer Handarbeit läuft hier eine automatisierte Fertigung. DREI UNTERNEHMEN – DREI LÖSUNGEN Um die Prozesse transparenter und effizienter zu gestalten, hält auch in dieser Branche Digitalisierung Einzug. Von den unterschiedlichen Lösungen für die Holzindustrie, wie sie auf der Ligna zu sehen sein werden, wollen wir hier drei etwas näher betrachten. Zu Beginn schauen wir auf den italienischen Maschinenhersteller Biesse, der eine Software namens ‚Sophia‘ entwickelt hat. Diese hauseigene Lösung wird in der gesamten Unter nehmensgruppe genutzt – also auch in der Steinsowie Glasbearbeitung. 20 Der Betriebsleiter 4/2019

SUMMERof 2019 ENGINEERING Autoren: Holger Seybold, Projektleiter SUMMER of ENGINEERING und Redakteur antriebstechnik, Svenja Stenner, Redakteurin antriebstechnik und Mobile Maschinen, Manfred Weber, Redakteur f+h und O+P Fluidtechnik, Vereinigte Fachverlage Die Recherche führt uns an die italienische Adriaküste nach Pesaro, gut 30 km südlich von Rimini. Dort am Biesse-Headquarter treffen wir Stefano Calestani. Er ist ‚Service Innovation Director‘ und verantwortlich für die Entwicklung von ‚Sophia‘, die in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Accenture entstanden ist. Der Name Sophia steht für die englischen Begriffe: Services, Optimization, Predictivity, Human, Innovation und Analysis – die ernannten Ziele. Erstmals vorgestellt wurde sie im Mai 2017 auf der Messe Ligna in Hannover. Wie eingangs erwähnt, ist Sophia in erster Linie für alle Maschinen der Unternehmensgruppe aus den Bereichen Holz, Glas und Stein konzipiert. Künftig sollen aber auch die Maschinen anderer Anbieter, sofern sie das Standard-Protokoll https nutzen, in die Plattform eingebunden werden. So könnten Betreiber im Idealfall auf alle Daten ihres gesamten Maschinenparks zugreifen. DATENSCHUTZ GEWÄHRLEISTET Ein Eingriff in die Steuerung der Maschine ist über Sophia nicht möglich, weil der Datentransfer ausschließlich von der Maschine zur Cloud, aber niemals umgekehrt erfolgt. Zur Absicherung der gesendeten Daten setzen die Entwickler neben der verschlüsselten Kommunikation mittels https eine doppelte Token-/Passwort- Authentifizierung ein. Zur Nutzung der Plattform stehen zwei Apps zur Verfügung: ‚Sophia IoT‘ und ‚Sophia Parts‘. Beide Applikationen gibt es sowohl für Android- als auch für Apple-Geräte. Erste ist für den Datentransfer und die Datenanalyse zuständig, also die gesamte IoT-Funktionalität. Hier bekommt der Anwender in Echtzeit einen kompletten Überblick über alle Informationen der Maschine, um sie entsprechend managen zu können. In erster Linie sind das Daten zu Produktivität und Servicezustand der Maschine, also Daten über die Auslastung, den Wartungszustand sowie auch die Historie von unplanmäßigen Maschinenstillständen oder den Status von Serviceeinsätzen. So soll dem Kunden eine leistungsfähige Plattform geboten werden, um eine Vereinfachung und Rationali sierung der Arbeitsabläufe zu erreichen, mit dem Ziel, die Maschine so effizient wie möglich einzusetzen. SUPPORT PER VIDEOCHAT Über die App können sich Bediener oder Kunde auch per Videostream interaktiv mit dem Support von Biesse in Verbindung setzen. Dabei ist das gesamte weltweite Service-Netzwerk von Biesse miteinander verknüpft. Dank der globalen Abdeckung stellt das Unternehmen seine Service leistungen zu jeder Zeit (24/7) und an jedem Ort der Welt sicher. Per Ferndiagnose ist der Servicemitarbeiter in der Lage, live die Performance der Maschine zu analysieren und entsprechenden Support zu liefern, ohne zwingend persönlich vor Ort sein zu müssen. Dabei hat er Zugriff auf die Maschinendaten und so bereits sämtliche notwendigen Informationen zur Hand, um 01 Stefano Calestani ist Service Innovation Manager und am Headquarter in Italien maßgeblich für die Plattform Sophia verantwortlich 02 Im Business Center zeigt uns Service Project Manager Igor Fiorini die Daten der vernetzten Holz bearbeitungsmaschinen auf PC und Tablet möglichst schnell helfen zu können. Falls das System von sich aus einen erforderlichen Wartungseingriff bemerkt, sendet die Überwachungsfunktion eine entsprechende Push-Nachricht. Das spart Zeit und Aufwand. Im Wartungs- oder Servicefall informiert die App nicht nur darüber, welche Teile benötigt werden, sondern übergibt diese Informationen auch an die App ‚Sophia Parts‘. Hier erfährt der Anwender, ob die Ersatz- oder Zubehörteile aktuell verfügbar sind, und kann diese auch gleich ordern. So lässt sich der Teilenachschub auf ganz einfache Weise managen. Darüber hinaus stehen auf der Plattform auch stets aktuelle Dokumentationen und technische Zeichnungen der jeweiligen Maschine zur Verfügung, so können sowohl Kunden und Betreiber als auch Händler und Niederlassungen auf alle Informationen und Teilelisten zugreifen. VIDEOREPORTAGE Im Business Center in Pesaro laufen mehrere Maschinen, die per Sophia vernetzt sind. Wir trafen hier auf Service Project Manager Igor Fiorini, der uns die Benutzeroberfläche von Sophia zeigte. Selbstverständlich haben wir darüber eine kleine Videoreportage gedreht. Darin erklären er und Stefano Calestani die Highlights von Sophia und geben Einblicke ins Testzentrum von Biesse. Schauen Sie gleich mal rein! VIDEO www.summer-of-engineering.de/biesse_v Sehen Sie hier unsere Video- Reportage über die Lösung Sophia von Biesse: Der Betriebsleiter 4/2019 21

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