Ist Ihre Software kompatibel mit bereits vorhandenen Softwarestrukturen bei Ihren Kunden (ERP, MES,..)? Selbstverständlich. Integration ist schließlich unsere Kernkompetenz. Welche Branchen adressieren Sie? Wir haben keinen speziellen Branchenschwerpunkt, sondern können über das hohe Maß an Konfiguration unserer Lösungen die unterschiedlichsten Industrien bedienen. Sehen Sie branchenspezifische Unterschiede in der Nachfrage nach Industrie-4.0-fähiger Software? Es wird sicherlich einige Branchen geben, die sich schneller diesem Thema annehmen werden, wie zum Beispiel der Maschinenbau oder die Konsumgüter. Hier stehen wir bereits heute mit unseren Kunden in enger Abstimmung für die ersten Pilotanwendungen. Einige andere Branchen benötigen aber vielleicht noch etwas mehr Zeit, um entsprechende digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln, wie zum Beispiel die Pharma- oder Chemiebranche. Wie wichtig ist das Thema Industrie 4.0 für Ihre Kunden? Sprechen Ihre Kunden das Thema Industrie 4.0 direkt an oder ergibt sich das Thema erst während der Software-Implementierung? Oder eher gar nicht? Dies ist sehr unterschiedlich. Sicherlich gibt es heute kein Unternehmen mehr, das nicht über eine Digitalstrategie nachdenkt oder diese vielleicht schon hat. Aktuell werden wir zwar mehr und mehr von unseren Kunden angesprochen, aber meistens merken unsere Kunden erst nach der Implementierung, welches Potenzial sie für die Realisierung von Industrie-4.0-Geschäftsstrategien bereits im Haus haben bzw. mit Lobster_data gekauft haben. Da wir seitens Lobster jedoch keine Strategieberatung machen, sondern diesen Bereich über ein entsprechendes Partnernetzwerk abdecken, kommen inzwischen auch mehr Partner mit ihren Kunden auf uns zu. Schildern Sie doch bitte den Ablauf einer typischen Implementierung Ihrer Software bei einem Kunden aus dem Intralogistik- bzw. Maschinenbaubereich. Wie sind die Erwartungen der Kunden? Grundsätzlich unterscheiden sich die Implementierungen zunächst nicht nach der Branche oder dem Unternehmensbereich. Bei Lobster_data ist die Umsetzung in der Regel sehr einfach: ein halber Tag Installation, zwei Tage Schulung. Danach kann der Kunde die Software komplett eigenständig benutzen, um Integrationen umzusetzen. Nur bei größeren Migrationen von anderen Systemen auf Lobster_data brauchen wir einige Tage mehr, je nachdem wie umfangreich die Ablöse ist. Bei Lobster_scm und Lobster_pim handelt es sich um klassische Unternehmenssoftware, die in den üblichen drei Phasen – Konzept & Design, Umsetzung & Test, Rollout & Schulung – bei den Unternehmen implementiert werden. Da wir als reiner Software- und Technologieanbieter auftreten, erwarten unsere Kunden von uns eine fehlerfreie Softwareimplementierung in der entsprechenden Zeit und dem vorgegebenen Budget. Strategische Beratungen decken wir nur über Partnerunternehmen ab. Welche Rolle spielt Industrie 4.0 bei der Entwicklung Ihrer Softwarelösungen? Eine sehr große. Da nahezu jede Maschine, jedes Endprodukt bzw. -gerät und (fast) jeder Sensor Bestandteil einer digitalen Geschäftsstrategie mit neuen Dienstleistungen usw. sein wird, muss überall eine entsprechende Software vorhanden sein. Da sich jedoch auf absehbare Zeit kein einziger Standard für die Integration etablieren wird, muss dies bei der weiteren Entwicklung berücksichtigt werden. Zudem ändern sich die Anforderungen an das Benutzerverhalten und das Skill Profile der Anwender. Durch die zunehmende Komplexität in der IT muss die Software einen Ausgleich schaffen und nahezu selbstverständlich und mühelos ohne Schulung bedienbar sein. SUMMER OF ENGINEERING Wie gehen Sie mit den immer größeren Datenmengen um (Big Data)? Hat sich der Anspruch an die Datenverfügbarkeit geändert? Wie bekommen Sie die zunehmende Komplexität der Software für den Anwender in den Griff? Im Wesentlichen nicht. Es sind lediglich neue Technologien hinzugekommen, die Massendaten immer noch fast in Echtzeit auswertbar machen, wie zum Beispiel In-Memory- oder NoSQL- Datenbanken. Da Informationen aus Massendaten mittlerweile auch mobil immer und überall verfügbar sein müssen, steht hier vielmehr der Bereich ICT im Fokus. Lobster_data ist bereits heute in der Lage, Integrationen von Massendaten bzw. entsprechender Big-Data-Datenbanken bereitzustellen und in Echtzeit zu übertragen – vorausgesetzt die notwendige Infrastruktur ist vorhanden. Durch noch mehr Vereinfachung und noch intuitivere Bedienung. Wir werden noch mehr so genannte Smart Agents bzw. Wizards entwickeln, damit die Anwender noch einfacher und müheloser selbst komplexeste Integrationen realisieren können. 10 Der Betriebsleiter 11-12/2016
INTERVIEW Muss die Software noch „intelligenter“ werden? In gewisser Hinsicht ja. Wie ich bereits zuvor geschildert habe, muss die Software bis zu einem gewissen Grad den Benutzer automatisch unterstützen und Aufgaben abnehmen. Der Anwender soll und muss sich auf die grundsätzlichen Herausforderungen konzentrieren: den Prozess und die Daten. Thema Schnittstellen/ Standards/Richtlinien/ Normen: Wo liegen da heute noch die Probleme oder sind bereits alle gelöst? Es gibt Standards, die jedoch in aller Regel nicht einheitlich angewandt werden. Zudem ist aktuell nicht erkennbar, dass sich ein einziger Standard gerade für den massiv heterogenen Markt für Industrie-4.0-bzw. IoT-Anwendungen etablieren wird. Einige Hersteller implementieren sogar weiterhin eine proprietäre Software, um durch diese eine künstliche Markteintrittsbarriere für Mitbewerber zu schaffen und so ihre Geschäftsmodelle abzusichern. Für uns als Lobster ist dies jedoch ein Glücksfall, da wir von Beginn an nahezu jeden Industriestandard out-of-the-box unterstützen. Je mehr Heterogenität, umso besser für Lobster. Bieten Sie Ihren Kunden eine eigene Lobster-Cloud? Ja, wir haben die Möglichkeit, unsere Lösungen über Rechenzentrums-Partner als Software-asa-Service bereitzustellen. Thema Akzeptanz/Datensicherheit: Welche Erfahrungen haben Sie hier mit Ihren Kunden gemacht? Nur die besten. Da Sicherheit generell bei unserer Entwicklung an oberster Stelle steht, wissen unsere Kunden, dass sie unserer Technologie zu 100% vertrauen können. Regelmäßige Sicherheitstests belegen dieses hohe Sicherheitsmaß dann noch mal schwarz auf weiß. Zukunftsvision: Wie sieht Supply Chain Management im Jahr 2025 aus? Wir werden eine vollständig digitalisierte Logistikkette vorfinden, in der unterschiedliche Anwendungen (auch in Robotern usw.) zu 80% autark von einer menschlichen Interaktion mit einem ersten Anteil an künstlicher Intelligenz miteinander kommunizieren, Entscheidungen treffen und Aktionen vornehmen. Der Mensch wird nur noch in Spezialfällen bzw. Eskalationen eingebunden. Zudem wird die Software völlig intuitiv und per Gestensteuerung bedienbar sein. Bilder: Aufmacher Fotolia, sonstige Lobster www.lobster.de MIT LOBSTER INS DATENMANAGEMENT 4.0 EINTAUCHEN Erfahren Sie, wie Lobster Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen kann. http://industrie-4-0.lobster.de/ INNOVATION-SCOUTS AUF DER SPUR VON INDUSTRIE 4.0 Im Sommer 2016 ging unsere Redaktion auf Deutschland- Tour, um mehr über die vernetzte Produktion zu erfahren. Eine Station dieser Roadshow führte uns zu Lobster. SUMMER of ENGINEERING ist aber noch viel mehr. In unserem Blog und in unseren Social-Media-Kanälen berichten wir über Ideen, Visionen und Umsetzungen in Sachen IoT. Was sagen Experten? Welche Umsetzungen gibt es bereits? Was verstehen verschiedene Berufsgruppen unter Industrie 4.0? Wie wird sich die Arbeitswelt verändern? Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch Ihren Kommentar hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und empfehlen. www.summer-of-engineering.de Der Betriebsleiter 11-12/2016 11
Laden...
Laden...