FERTIGUNGSTECHNIK 01 Die Handarbeitsplätze sind mit Absaugarmen ausgestattet Jeder Schulungsteilnehmer wird individuell betreut 02 LRA 1200 als zentrale Absauganlage für Lötrauch Gut geschult lötet besser Erwerb des Lötführerscheins unter guten Luftbedingungen Wer einen Lötführerschein erwerben will, muss sich nicht nur mit den Löttechniken an sich auseinandersetzen. Ein wichtiger Aspekt, über den man ebenfalls Bescheid wissen sollte, ist auch der Umgang mit den Luftschadstoffen, die beim Löten entstehen. Autor: Stefan Meißner, Leiter Unternehmenskommunikation, ULT AG, Löbau klärt: „Modul eins geht auf die Grundlagen des Lötens ein und vermittelt Basiswissen für das Löten von THT-Bauteilen. Modul zwei lehrt SMT-Basiswissen und Modul drei erweitert die SMT-Kenntnisse. Modul vier behandelt das Thema Rework komplexer Bauteile. Das sind die ersten vier von insgesamt acht Modulen.“ Wichtig bei der Vermittlung der Lötkenntnisse sind hochwertige Schulungsunterlagen, geeignete Trainer aus der Praxis und natürlich professionell ausgestattet Räume. RAFI in Weingarten setzte das Konzept entsprechend um und richtete zwei komplett Die Löttechnik ist nach wie vor eines der beherrschenden Fügeverfahren in der Elektronikfertigung. Um die Performance elektronischer Baugruppen sicherzustellen, sind die Qualitätsanforderungen an die Technologie sehr hoch. Den Standard auf hohem Niveau zu halten, d. h. die neuesten Techniken – vor allem auf dem Gebiet des Handlötens – zuverlässig zu beherrschen, ist das vorrangige Ziel des AVLE - Ausbildungsverbund Löttechnik Elektronik. Die Schulungen erfolgen in verschiedenen Modulen. Gangolf Götz von RAFI, Produktions- und Seminarleiter im AVLE erumzugehen ist, wird einerseits in den Schulungen zum Lötführerschein thematisiert und war andererseits auch bei der Ausstattung der Seminarräume zu berücksichtigen. Was prinzipiell als Rauch wahrgenommen wird, sind in erster Linie Zersetzungsprodukte aus Flussmitteln, Lötwerkstoffen und Rückständen von Reinigungsmitteln, die sich zu klebrigen Aerosolen verbinden. Diese luftgetragenen Schadstoffe können erhebliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Deshalb sind die gesetzlichen Vorgaben für die Beseitigung von Lötrauch aus der Luft am Arbeitsplatz sehr streng. Das regeln die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) und Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS). Lötrauch enthält neben groben Partikeln auch Fein- und Feinstäube sowie gasförmige Komponenten. In diesem Kontext wird auch von Krätzestaub gesprochen. Der wiederum entsteht, wenn das im Lot enthaltene Metall an der Luft oxidiert. Oftmals neigen auch die eingesetzten Flussmittel zu starker Flockenbildung. Zumal beim Einsatz bleifreier Lote mehr Festpartikel gebildet werden als bei bleihaltigen. Auch die im Lot enthaltenen Flussmittel verdampfen beim Löten, das Lot härtet aus. Dennoch können die entstehenden Dämpfe gesundheitsschädlich sein. Verunreinigte Luft einfach nur absaugen, genügt nicht. Das restlose Beseitigen sämtlicher anfallender Stäube, Rauche, Dämpfe, Gase oder Gerüche funktioniert nur dann, wenn auch die entsprechenden Filtertechnologien eingesetzt werden. Dafür hat RAFI in Absaug- und Filteranlagen vom Typ Beim Wechseln der Filter sieht man erst, was ohne Absaugung in den Lungen ankommen würde mit Handlötgeräten ausgestattete Seminarräume ein. Mittlerweile werden hier jährlich ca. 250 bis 300 Lötführerscheine ausgestellt. Hinzu kommen noch einmal rund 150 kundenspezifische Lötschulungen pro Jahr. Zentrale Absaugtechnik für saubere Luft Ein wichtiger Aspekt beim Löten ist die Luftreinhaltungsproblematik. Denn ein gefährliches Nebenprodukt ist Lötrauch. Wie damit LRA 1200 der ULT AG investiert. Das Gerät arbeitet mit einem Absaugvolumen von bis zu 1 700 m³/h. An den Handarbeitsplätzen fungiert das LRA 1200 als zentrale Absauganlage. Mit der Anlage verbunden sind Absaugarme, die an jedem einzelnen der zwölf Arbeitsplatz installiert sind, und für die Erfassung des Lötrauchs an der Emissionsquelle sorgen. Auch an den Anlagen zum Selektiv- und Dampfphasenlöten sowie zum Rework werden jeweils Absauganlagen vom Typ LRA 1200 eingesetzt. 30 Der Betriebsleiter 10/2019
FERTIGUNGSTECHNIK 01 Richtig erfassen erhöht den Wirkungsgrad Wichtig ist der Wirkungsgrad von Ansaug- und Filtertechnologie. Der steht und fällt mit der Qualität der Schadstofferfassung. Größte Nähe zur Schadstoffquelle ist optimal. Die einfache Formel lautet: Je größer die Entfernung, desto höher die erforderliche Energie. Praktische Anwendungen haben gezeigt, dass die Luftschadstoffe im Prinzip weder nur grob noch nur fein sind, sondern sich meist zwischen Partikelgrößen zwischen 1 und etwa 10 µm bewegen. Um Partikel aller Größen entsprechend zu erfassen Anzeige 02 und zu filtern, sind optimal entwickelte Filtrationsprinzipien erforderlich. Ziel ist es, die schadstoffbelastete Luft wieder in saubere Atemluft umzuwandeln. Dazu müssen alle entstehenden Schadstoffe erfasst und gefiltert werden. Eine Vorfilterstufe scheidet zuerst größere Partikel ab und verhindert so das Verstopfen oder vorzeitige Sättigen nachgeordneter Feinstaubfilter bzw. Partikelfilter. Diese fungieren als Hauptfilter und binden u.a. feinste Aerosoltröpfchen. Eine längere Filterstandzeit des Hauptfilters ist sehr wichtig, resultiert sie doch in Einsparungen hinsichtlich Energie-, Betriebs- sowie Wartungs- und Ersatzteilkosten. Ein HEPA Filter/H-Klasse Filter kommt bei der Luftreinigung mit einem Abscheidegrad von > 99.95 % zum Zuge. Diese Filter werden oftmals als Speicherfilter genutzt, da sie sich für klebrige Stäube am besten eignen. Zu guter Letzt hilft ein Adsorptionsfilter, z. B. Aktivkohle, aufgrund seiner schwammartigen Oberfläche bei der Beseitigung giftiger Gase und Dämpfe. Die Hauptfilter werden einmal pro Jahr ausgetauscht – spätestens wenn eine Signalleuchte den gesättigten Filter anzeigt. Die Vorfilter werden im Schnitt alle drei Monate ersetzt. Fazit Gangolf Götz ist froh, dass man sich dem Thema Luftreinhaltung als Teil des Arbeitsund Gesundheitsschutzes angenommen hat und resümiert: „Beim Wechseln der Filter sieht man erst, was wir ohne eine Absaugung in unseren Lungen hätten. Man sieht diese Rückstände auch in den Absaugrohren am Arbeitsplatz, die wir halbjährlich reinigen. Durch den Einsatz der Absauganlagen können wir einen gesundheitsbewussten Arbeitsplatz garantieren. In unseren Schulungsräumen haben wir sehr gute Luftqualitätswerte.“ www.ult.de Kontakt Saubere Innovationen CWS Deutschland Tel: 06103-309 3333 E-Mail: info.de@cws.com CWS auf der A+A Besuchen Sie uns in Halle 5, E32. Berufskleidung und Services, die überzeugen. Clean. Well. Safe. lautet das Motto am Stand von CWS. Neben neuen Kollektionen zeigt der Systemanbieter für Hygiene, Berufskleidung, Reinraum, Gesundheit und Pflege und Brandschutz dem Fachpublikum seinen neuen Unternehmensauftritt. Im April wurde aus CWS-boco die Dachmarke CWS. In Halle 5, am CWS Stand E32 können Besucher selbst die Schutzfunktionen von Warnschutzkleidung überprüfen. Zudem präsentiert der Anbieter für Mietlösungen erstmals seine neue nachhaltige Workwear, die aus Fairtrade-Baumwolle und recyceltem Polyester besteht. Die CWS PSA und Workwear Kollektionen lassen sich hervorragend miteinander kombinieren und bieten sich daher auch für die Ausstattung von Mitarbeitern in verschiedenen Tätigkeitsbereichen an. Durch den Mietservice stellt CWS sicher, dass die Kleidung immer in einem sicheren Zustand beim Kunden ankommt. cws.indd 1 18.09.2019 09:22:17 Der Betriebsleiter 10/2019 31
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