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Der Betriebsleiter 1-2/2020

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Der Betriebsleiter 1-2/2020

BETRIEBSTECHNIK Soda,

BETRIEBSTECHNIK Soda, Service, Sicherheit Chemiebetrieb setzt bei Arbeitsschutz auf erfahrenen Partner Der Chemiekonzern Solvay setzt am Standort Bernburg beim Thema Arbeitssicherheit auf Produkte und Services von Dräger. Der individuelle Zugang zu Gaswarngeräten gehört ebenso dazu wie fach- gerechte Prüfungen, Wartungen, Instandsetzungen und Trainings. Produkte für die Zukunft, hergestellt auf Grundlage einer über 135-jährigen Tradition: In Bernburg an der Saale produziert die Solvay-Gruppe seit 1883 Natriumcarbonat (Soda) und andere Chemikalien. Die Geschichte des Standorts in Sachsen-Anhalt geht sogar auf das Jahr 1880 zurück. Damals stellte der belgische Industrielle Ernest Solvay den Antrag für eine Konzession zur Soda-Herstellung. Heute befindet sich in Bernburg ein modernes Werk der Solvay Chemicals GmbH, das unter anderem Stoffe für die Mikrochip-Herstellung, Medizintechnik, Pharmabranche, Umwelttechnik, Glasindustrie oder die Produktion von Reinigungsmitteln liefert. Die gleichen hohen Standards, wie sie für die Produktqualität gelten, setzt Solvay auch in anderen Bereichen ein: „Wir verlangen ein Höchstmaß an Sicherheit während der Herstellung sowie bei allen vor- und nachgelagerten Prozessen, etwa der Logistik“, sagt Sicherheitsingenieur Tilo Timplan. Er ist Mitarbeiter des HSE-Teams in Bernburg; in seinen Aufgabenbereich fallen die Themen Arbeitssicherheit und -hygiene sowie Brand- und Gesundheitsschutz. Timplan hebt die neue Organisation der Sicherheitstechnik im Solvay-Werk hervor, die kontinuierlich verbessert und gemeinsam mit Dräger umgesetzt wurde. So werden heute im Bereich der Sodafabrik sämtliche Gaswarn- und ein Teil der Atemschutzgeräte über einen Rental Robot ausgegeben. Die blau lackierten Stahlschränke halten verschiedene Technik vor, unter anderem Fluchtgeräte (Typ: Dräger Oxy K 30, Dräger Parat 7500) sowie Rettungsrucksäcke. Zum Bestand der mobilen Gaswarntechnik gehören mehrere Dutzend Dräger- Geräte (Typ: Pac 7000, X-am 5000/5600) sowie Zubehör für Freimessungen. „Verleihschrank“ sorgt für bessere Einsatzbereitschaft „Der Rahmenvertrag mit Dräger sieht vor, dass sich jeder Mitarbeiter – ob von uns oder einer Partnerfirma – darauf verlassen kann, stets ein funktionsfähiges Gerät vorzufinden, das alle vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen durchlaufen hat. Dieser hohe, rechtssicher umgesetzte und dokumentierte Stand der arbeitstechnischen Kontrolle ist ein echtes Highlight“, sagt Timplan. Der „Verleihschrank“, wie der Rental Robot vor Ort auch genannt wird, kennt zudem Qualifikation und Einsatzspektrum jedes Entleihers. Die entsprechenden Informationen sind in der Verwaltungssoftware hinterlegt. „So stellen wir sicher, dass nur derjenige die Ausrüstung für Freimessungen entnehmen kann, der diese Arbeiten auch ausführen darf“, sagt der Sicherheitsingenieur. Hinzu kommt die eigens für Solvay entwickelte Funktionalität eines elektronischen Meldekartensystems. Damit kann sich die Messwarte im Falle eines Alarms einen schnellen Überblick verschaffen und prüfen, welche Mitarbeiter sich in welchen Anlagenteilen befinden, um entsprechende Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. Seit der Inbetriebnahme im Jahre 2013 gab es rund 22 000 Verleihvorgänge mit 725 Nutzern und rund 17 000 Funktionstests an mobilen Gaswarngeräten. Insgesamt habe die Neuorganisation gleich mehrere Vorteile gebracht, erklärt Timplan. So konnte mithilfe des Rental Robots die Einsatzbereitschaft der Geräte weiter verbessert werden. Das ist wichtig, weil die Produktion rund um die Uhr läuft und somit Messgeräte jederzeit zur Verfügung stehen müssen. 22 Der Betriebsleiter 1-2/2020

BETRIEBSTECHNIK 01 Dank Dräger stehen jederzeit funktionsfähige Gaswarngeräte zur Verfügung 02 Aus dem Dräger-Trainingskatalog werden passende Seminare für den Standort ausgewählt Hohe Verfügbarkeit durch Geräteservice vor Ort Die technischen Standards zur Überprüfung von Gaswarngeräten sind in den Merkblättern T 021/T0231 auf Grundlage der Betriebssicherheitsverordnung (Betr- SichV) geregelt und werden in Bernburg konsequent umgesetzt. Dementsprechend führen die als „befähigte Person“ ausgebildeten Dräger-Servicetechniker die Systemund Funktionskontrollen an mobilen wie er Rahmenvertrag mit Dräger D sieht vor, dass sich jeder Mitarbeiter darauf verlassen kann, stets ein funktionsfähiges Gaswarn- und Atemschutzgerät vorzufinden, das alle vorgeschriebenen Prüfungen und Wartungen durchlaufen hat. Tilo Timplan, Sicherheitsingenieur bei Solvay in Bernburg stationären Gaswarngeräten alle vier Monate durch. Auch auf Fragen hinsichtlich der Dokumentation hatte Dräger passende Antworten. „Wir aktualisieren die Geräteund Wartungsakte, sorgen dafür, dass die vorgeschriebenen Prüfintervalle termingerecht eingehalten werden und können auch sonst unser Know-how voll und ganz einbringen“, sagt die zuständige Service-Vertriebsingenieurin Natalie Rusche. Solvay schätze vor allem die Verbindung aus Verlässlichkeit und Einhaltung der Vorschriften sowie die Flexibilität bei notwendigen Prüfungen und Instandhaltungen, auch außerhalb geplanter Zyklen. Auf Grundlage des jüngsten Projekts wolle man ab 2019 eine ähnliche Struktur für die isolierende Atemschutztechnik am Standort in Angriff nehmen, so Timplan. Mitarbeiterschulungen wurden ausgeweitet „Solvay hat schon immer konsequent in Technik und damit in die Sicherheit von Mitarbeitern, Umwelt und Produktion investiert“, sagt Timplan. „Die Technik kann ihr ganzes Potenzial allerdings nur dann voll ausschöpfen, wenn der Anwender sie auch optimal beherrscht und nutzt.“ Deshalb hat das Werk die Schulungen der Mitarbeiter mithilfe der Dräger Academy erheblich ausgeweitet. „Aus dem Trainingskatalog können wir genau die Seminare für den Standort auswählen, die wir gerade brauchen“, resümiert Timplan. Bei Atemschutzgeräteträgern oder Mitarbeitern mit Freimessaufgaben ließe sich nun binnen eines Tages das Wissen vermitteln, das dem Bedarf am Standort entspricht und die Vorschriften erfüllt. Der Unterschied im Vergleich zur früheren Lösung sei deutlich, sagt der Sicherheitsingenieur: „Damals mussten Wochenendlehrgänge absolviert werden – teilweise mit Geräten, die gar nicht bei uns im Einsatz waren.“ Nach den größten Herausforderungen am Standort gefragt, nennt Timplan vor allem die historisch gewachsene Struktur. Die Integration hochmoderner Anlagen in das bestehende Werkslayout sei anspruchsvoll. Weil sich der Standort kontinuierlich weiterentwickelt habe, besitze Solvay darin allerdings viel Erfahrung. Den Standort in Bernburg kennt Timplan aus dem Effeff, schließlich hat er seine Laufbahn hier 1998 mit einer Ausbildung zum Energieelektroniker begonnen. Noch etwas älter ist dagegen die Zusammenarbeit zwischen Solvay und Dräger, die ersten Service-Verträge wurden 1995 unterschrieben. „Mittlerweile betreuen wir hier neben der mobilen und stationären Gaswarntechnik auch den Atemschutz“, sagt Service-Vertriebsingenieurin Rusche. Die baulich greifbare Werkgeschichte in Bernburg spielt auch bei der Planung und Ausführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten bis hin zu geplanten Stillständen eine Rolle. Unterstützt wird Solvay dabei unter anderem von Dräger Sicherheitsingenieuren und -aufsichten. Zudem bieten die Lübecker die dafür zusätzlich erforderlichen Gaswarn- und Atemschutzgeräte zur Miete an. Ganz gleich, ob Großprojekt oder Tagesgeschäft: Auf alle Dräger-Dienstleistungen greift im Werk die eigene Belegschaft ebenso zu wie die Mitarbeiter von Partnerfirmen. Dabei gilt immer der gleiche Grundsatz, sagt Sicherheitsingenieur Timplan: „Wenn der Mensch die Sicherheitskultur verinnerlicht hat, kann die Technik optimal wirken.“ Bilder: Dräger www.draeger.com www.solvay.de Umfassende Sicherheits- und Servicelösungen Mitarbeiterschutz, Gesundheitsvorsorge und die Sicherung von Produktionsabläufen sind die zentralen Ziele von Dräger. Dafür bietet das Unternehmen unter anderem: n mobile und stationäre Messtechnik-Lösungen sowie zeitlich begrenzte Bereichsüberwachung zum Schutz von Personal und Anlagen, n eine breite Palette an Atemschutz, Schutzanzügen und Augenschutz für zuverlässigen Schutz vor festen, flüssigen und gasförmigen Gefahrstoffen, n Risikominimierung durch realitätsnahe Ausbildung von Einsatzkräften und Mitarbeitern, n praxisorientierte Schulungen im Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung und Gasmesstechnik, n flächendeckendes Servicenetzwerk für die zuverlässige Instandhaltung der Sicherheitsausrüstung. Der Betriebsleiter 1-2/2020 23

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