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Der Betriebsleiter 1-2/2020

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Der Betriebsleiter 1-2/2020

BETRIEBSTECHNIK Reste

BETRIEBSTECHNIK Reste pressen zahlt sich aus Palettenhersteller erweitert Geschäftsfeld um Brikettproduktion Bei der Produktion von Holzpaletten fallen jedes Jahr tausende Tonnen Holzspäne an. Anstatt sie für wenig Geld zu verkaufen, hat der kroatische Palettenhersteller Košcal vor rund zehn Jahren in eine erste Brikettieranlage von Ruf investiert und so den Wert seiner Holzreste um das Acht- bis Zehnfache erhöht. Inzwischen ist das Brikettieren zu einem wichtigen zweiten Standbein des Unternehmens geworden, das etwa ein Drittel zum Gesamtumsatz beiträgt. Der kroatische Holzpaletten-Hersteller Košćal setzt auf langfristige Planung. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat er sich von einem Kleinstbetrieb mit zwei Mitarbeitern zu einem mittelständischen Unternehmen entwickelt, das 80 Personen beschäftigt. Entscheidend für das Wachstum sind mehrere Faktoren. Einen stellt Geschäftsführer Marko Košćal vornean: „Wir sind ein typisches Familienunternehmen, das von meinem Vater gegründet wurde und in das ich schon als Jugendlicher eng eingebunden war. Noch heute ist mein Vater beratend tätig und meine Frau kümmert sich um die kaufmännischen Dinge. Da steckt von uns allen viel Herzblut drin.“ Dementsprechend wichtig ist der Inhaberfamilie, dass es dem Betrieb mit all seinen Mitarbeitern gut geht und die Zukunft gesichert ist. Auch deshalb arbeitet Košćal seit jeher mit großer Fertigungstiefe. Heißt: Es werden Holzstämme als Rohmaterial gekauft und in der Produktion mit Bandsägen und Mehrblattsägen zugeschnitten. Anschließend werden die standardisierten Paletten in zwei automatisierten Linien gefertigt. „Wir liefern davon jeden Monat durchschnittlich 40 000 Stück aus“, erklärt Marko Košćal und ergänzt: „Sondergrößen sind zwar nur selten gefragt. Aber bei Bedarf produzieren wir auch solche Paletten und betreiben dafür eine dritte Linie, in der klassisch mit Handwerkzeugen gearbeitet wird.“ Auch mit Holzresten wird Geld verdient Beim Zuschnitt der einzelnen Holzelemente fallen jede Menge Späne an – rund 7 000 Tonnen sind es bei dem kroatischen Unternehmen bislang pro Jahr. Lästig sind diese den Košćals jedoch schon lange nicht mehr. Denn bereits seit rund zehn Jahren wird damit nennenswert Geld verdient. Davor galt es primär, die Holzreste aus dem Weg zu schaffen und sie möglichst schnell abholen zu lassen. „Maximal 20 Euro pro Tonne haben wir dafür bekommen“, erinnert sich der Geschäftsführer: „Finanziell gelohnt hat sich das nicht. Dann kamen wir auf die Idee, die Späne sinnvoll zu verarbeiten. Wir prüften den Absatzmarkt für Briketts und wussten schon bald, dass viele Brennstoffhändler auf Ruf-Briketts schwören.“ Ein paar Vergleiche, einen Messebesuch und einige Presstests später stand fest, dass Ruf der richtige Partner ist. So kaufte Košćal seine ersten beiden Pressen im bayerischen Zaisertshofen. Über die Jahre hat sich die Produktion von Briketts zu einem zweiten, wichtigen 18 Der Betriebsleiter 1-2/2020

BETRIEBSTECHNIK Standbein entwickelt, das aktuell acht- bis neunhunderttausend Euro pro Jahr erwirtschaftet. Kapazitätsbedingt stellte sich 2018 die Frage nach neuen Brikettieranlagen. Welcher Lieferant es sein soll, war laut dem Firmenchef schnell beantwortet: „Ruf“. Wenige Monate später ersetzte der Zaisertshofener Maschinenbauer die bisherigen Anlagen durch zwei neue Lignum R6 und nahm sie vor Ort in Betrieb. Seither verrichten sie zuverlässig ihren Dienst. Kompakte Brikettierpressen laufen vollautomatisch In den Hochzeiten des Herbsts und Winters laufen die hydraulischen Maschinen rund um die Uhr – 24/7 – und zeichnen sich durch verschiedene Vorteile aus. Sie brauchen mit rund zwei auf drei Meter extrem wenig Fläche und erreichen dennoch einen hohen Durchsatz von jeweils bis zu 670 kg/h. Mit einer Motorleistung von 37 kW erzeugen die Lignum R6 einen maximalen spezifischen Pressdruck von 1 700 kg/cm². Für Košćal erweist es sich zudem als hilfreich, dass die Brikettieranlagen von Ruf verschiedene Holzarten und Materialkörnungen zu hochwertigen Briketts pressen können, ohne Anpassungen an der Maschine vornehmen zu müssen. Dabei funktionieren sie ohne manuelles Eingreifen und erzeugen vollautomatisch gleichmäßig hochwertige Briketts in den Abmaßen 150 × 60 mm. Die Verpackung übernimmt pro Schicht jeweils ein Mitarbeiter, der mit dieser Arbeit jedoch nur zu etwa 60 Prozent ausgelastet ist. Um 30 Prozent gesteigerte Produktivität durch Neu-Anlagen Der geringe Wartungsaufwand und die gute Energiebilanz der neuen Ruf-Pressen sind für Marko Košćal ein wichtiger Faktor, denn dadurch sind die laufenden Kosten niedrig. Noch mehr überzeugt den Unternehmer jedoch der hohe Durchsatz und die damit erweiterten Kapazitäten: „Wir können jetzt gut ein Drittel mehr Briketts herstellen als bisher. Daher nehmen wir auch Sägemehl aus umliegenden Sägewerken an. Das ist zwar Holz, Metall und andere Reststoffe brikettieren Die Firma Ruf entwickelt und produziert innovative Brikettieranlagen in modularer Bauweise für Holz, Metall und andere Reststoffe. Die kleinste Maschine schafft mit einer Motorleistung von 4 kW einen Durchsatz von 20 bis zu 150 kg/h (je nach Material und Spanart). Die mit 90 kW größte Anlage erreicht bis zu 2 500 kg/h für Aluminium, für Guss bis 3 000 kg/h und für Kupferwerkstoffe bis 4 800 kg/h. 01+02 Die Brikettieranlagen von Ruf produzieren vollautomatisch immer gleichwertige Briketts in den Abmaßen 150 × 60 mm oft etwas feucht, für uns aber kein Problem.“ Die Holzspezialisten mischen die feuchten mit trockenen Spänen, geben sie dann gemeinsam in einen Trommeltrockner, von wo aus sie über eine Absaugleitung in Spänesilos transportiert werden. Schneckenförderer bringen sie schließlich in die Trichter der Brikettieranlagen. Alles weitere passiert vollautomatisiert in den beiden Lignum R6. „Die Investition“, sagt Marko Košćal, „war absolut richtig. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Jahreskapazität bei der Brikettproduktion von aktuell 7 000 Tonnen noch deutlich steigern können. Der Absatz hängt dann noch ein wenig davon ab, wann der Winter kommt und wie streng er sein wird. Aber ich gehe davon aus, dass sich die beiden Anlagen bereits nach spätestens sechzehn Monaten amortisiert haben.“ Bilder: Ruf www.brikettieren.de „Wir laufen 4.000 Stunden weniger bei der Entsorgung.“ Tobias Mettmann, Assistent der Produktionsleitung, J.G. WEISSER SÖHNE GmbH & Co. KG AutoLoadBaler – die Zeitmaschine Halle 3 | Stand C63 Sparen auch Sie Zeit bei der Entsorgung und besuchen Sie: autoloadbaler.de Der Betriebsleiter 1-2/2020 19

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