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Der Betriebsleiter 9/2017

Der Betriebsleiter 9/2017

FERTIGUNGSTECHNIK I

FERTIGUNGSTECHNIK I TITEL Maschine (Motorleistung, Drehzahlbereich etc.) und nahmen Messungen an der laufenden Schleifmaschine vor. Auf diese Weise wurde der Zustand der Wälzlager ermittelt, der sich als einwandfrei herausstellte. Somit konnten sich die Instandhalter direkt auf andere Bereiche konzentrieren, und das Werk sparte zwei Tage Maschinenstillstand plus die Arbeitszeitkosten der Techniker. Insgesamt beliefen sich die Einsparungen auf 33 600 Euro. Schnellere Ursachenforschung, Vor-Ort-Behebung von Fehlern In beiden Beispielen wurde durch das fallund störungsbezogene Condition Monitoring kein Fehler gefunden, der durch die Wälzlager und überhaupt durch die unmittelbaren Antriebskomponenten verursacht worden war. Insofern hat die Dienstleistung „nur“ Zeit gespart und wartungsbedingten Maschinenstillstand verkürzt, weil keine funktionstüchtigen Bauteile zerlegt werden mussten. In anderen Fällen zeigen die CMS-Messungen an laufenden Maschinen unmittelbar, ob Wälzlager sowie andere Antriebskomponenten defekt sind bzw. sich kurz vor einem Ausfall befinden. Im Sinne der vorbeugenden Instandhaltung lassen sich die Service rund ums Wälzlager 04 Hochauflösende digitale Sensoren schaffen die Voraussetzung für ein genaues Ausrichten von Antriebswellen entsprechenden Komponenten dann austauschen (oder durch geeignetere Lagertypen ersetzen), noch bevor es zum Maschinenstillstand kommt. Ein dritter Einsatzbereich von CMS-Messungen ist die Erfassung von dynamischen Unwuchten. Dieser Service ist insbesondere bei Pumpen, Gebläsen und Ventilatoren sowie bei anderen angetriebenen Komponenten mit hohen rotierenden Massen gefragt. Die Unwuchten können ebenfalls direkt vor Ort behoben werden. Anpassung von Wartungsplänen Hat das fallbezogene, d. h. nicht kontinuierliche Condition Monitoring eine Schwachstelle bzw. eine potenzielle Ausfallursache entdeckt, sollte der Anwender diese Erkenntnis nicht nur direkt zur Behebung des Problems nutzen. Er ist auch gut beraten, den Wartungsplan entsprechend anzupassen und z.B. kürzere Wartungs- oder Austauschintervalle von Wälzlagern vorzusehen. Alternativ können andere Wälzlagertypen eingesetzt werden, die unter den gegebenen (und im CMS-Report erfassten) Bedingungen eine längere Lebensdauer aufweisen. Damit entsteht neben der akuten auch eine „Langzeitwirkung“ – mit der Folge, dass der „AIP+“ ist der Sammelbegriff für die Services und Tools, die NSK dem Anwender von Maschinen für die Wartung von Wälzlagern bietet. Zu den Tools gehören Montagewerkzeuge und Laserausrichtsysteme. Ein weiterer Baustein sind Schmierstofflösungen, und das Condition Monitoring umfasst die im Beitrag beschriebene Überwachung der Maschinenparameter bei laufendem Betrieb. Ziel dabei ist es, Unregelmäßigkeiten zu erkennen – entweder, um Fehler zu beheben oder um präventiv größere Schäden an Wälzlagern, Antrieben, Maschinen und/oder den erzeugten Produkten zu vermeiden. Darüber hinaus bietet NSK auch die individuelle Analyse von Maschinen und Anlagen an, bei denen es zu frühzeitigen Wälzlagerausfällen kommt. Durch die optimierte Wälzlagerauswahl lassen sich solche Ausfälle in den allermeisten Fällen vermeiden. Anwender dauerhaft Wartungskosten spart und Serviceeinsätze besser planen kann. Außerdem erhöht sich die Leistungsfähigkeit der Produktion, weil es aufgrund der vorbeugenden Instandhaltung seltener zu ungeplanten Stillstandzeiten kommt. Fehlern vorbeugen – mit professionellem Werkzeug Der Condition Monitoring-Service ist nur eine von mehreren Tools und Dienstleistungen, die NSK im Rahmen von AIP+ anbietet. Ein weiteres Tool, das eine wichtige Voraussetzung für lange Standzeiten von Maschinen ohne ungeplanten Stillstand schafft, sind Laser-Sets für die Ausrichtung von Antriebswellen und -riemen. Mit diesen Werkzeugen lassen sich Fehlausrichtungen vermeiden, die zu erhöhtem Verschleiß und Vibrationen führen können sowie zu vorzeitigen Ausfällen von Wälzlagern. Diesen Effekt sollten Instandhalter nicht unterschätzen: An mehr als 50 % der Maschinen wird mit der Zeit eine fehlerhafte Ausrichtung von Wellen und Riemen festgestellt. Mit dem LAS-Set von NSK kann man Fehlausrichtungen von Riemenantrieben besonders zuverlässig erkennen, weil das Messsystem direkt in der Rille der Scheibe montiert wird – also genau dort, wo der Riemen läuft. Die Montage ist einfach, denn die Messung erfolgt über zwei Linienlasersender mit integrierten Zielmarken, die sich einfach befestigen lassen. Das Ergebnis: Auch kleine Ausrichtungsfehler werden detektiert. Parallelversatz, Winkelfehler und Verdrehung sind sofort ersichtlich, und der Anwender kann innerhalb weniger Minuten feststellen, ob der Riemenantrieb ausgerichtet werden muss. Wenn er diese Vorteile nutzt, kann er von längerer Lebensdauer der Antriebskomponenten einschließlich der Wälzlager profitieren. Zugleich wird der Verschleiß im Antrieb reduziert und – aufgrund der verringerten Reibung – die Energieeffizienz gesteigert. Ein solches Laserausrichtsystem bietet NSK auch für die Ausrichtung von Antriebswellen an. Mit diesen beiden Werkzeugen wird eine Expertenaufgabe zu einer Allround-Tätigkeit, die mit geringem Aufwand erledigt werden kann und – im Sinne der vorbeugenden Instandhaltung – wichtiger Bestandteil des Condition Monitoring von Antriebssystemen und Maschinen ist. Bilder: NSK Deutschland GmbH www.nskeurope.de Im Fokus Nachhaltigkeit Effizienz Sicherheit 12 Der Betriebsleiter 9/2017

FERTIGUNGSTECHNIK Mehrstufiger Öl- und Emulsionsnebelabscheider Für Erstausrüster hat der schwäbische Hersteller Rentschler Reven einen mehrstufigen Öl- und Emulsionsnebelabscheider für spanende Werkzeugmaschinen entwickelt. Zu den ausziehbaren Abscheidemodulen gehören ein Agglomerator, ein X-Cyclone- Abscheider und ein Hepa-Schwebstofffilter. Damit werden auch die gefährlichen, ultrafeinen Partikel mit unter 1 µm Durchmesser 100-prozentig abgeschieden. Die Geräte gibt es in zwei Größen für Luftleistungen bis 2 600 m 3 /h bei einer Stromaufnahme von 880 W. Die Antriebseinheit (Motor, Laufrad, Frequenzumrichter) erfüllt die höchste Effizienzklasse Anzeige (IE3). Für spezielle Anwendungen, z. B. die Trockenbearbeitung, sind abgestimmte Sondereinschübe verfügbar. Auf das Edelstahlgehäuse und den X-Cyclone-Abscheider gibt Reven unbegrenzte Garantie gegen Rostbildung. EMO: Halle 6, Stand K02 Innovative Software Solutions www.reven.de Intelligentes Equipment für die smarte Fertigung ZNT.indd 1 13.02.2015 13:18:47 „Die industrielle Fertigung steht vor einem grundlegenden Wandel“, unterstreicht Dr. Markus Klaiber, Technischer Geschäftsführer/CTO bei der Schunk GmbH & Co. KG, mit Blick auf die EMO 2017. „In den kommenden Jahren werden die Digitalisierung, Mechatronisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse, die Kollaboration von Mensch und Roboter sowie die intelligente Vernetzung aller prozessrelevanten Komponenten ein neues Prozessdenken in der industriellen Fertigung zutage fördern.“ Drei Aspekte stünden dabei im Fokus: die Kommunikation aller beteiligten Komponenten, eine maximale Transparenz auf Anlagen-, Komponenten-, Leittechnik- und Unternehmensebene und schließlich eine flexible Reaktion auf externe und interne Ereignisse. „Auf allen drei Feldern kommt den eingesetzten Spannmitteln und Greifsystemen eine wesentliche Bedeutung zu“, betont der Fertigungsspezialist. „Unser Ziel ist es, die exponierte Position unserer Module ‚closest-to-the-part‘ zu nutzen, um künftig jeden einzelnen Prozessschritt detailliert zu überwachen und die Anlagensteuerung, das übergeordnete ERP-System, aber auch Cloud-Lösungen permanent mit Prozessdaten zu versorgen und flexibel auf die jeweiligen Ereignisse zu reagieren.“ Schon heute bietet Schunk eine Vielzahl kommunikationsfähiger Kraftspannblöcke, voll automatisierbarer Palettiersysteme und Schnellwechsellösungen für die flexible Fertigung. Zur EMO wird das Familienunternehmen sein Industrie- 4.0-Portfolio systematisch weiter ausbauen. EMO: Halle 3, Stand E55 www.schunk.com Digitalisierung und Drehkonzepte im Fokus Sandvik Coromant präsentiert auf der EMO 2017 neuartige Lösungen für effizientere Fertigungsprozesse. Gemäß dem Motto „Together we shape the future of manufacturing – Let‘s connect!“ will das Unternehmen Bearbeitungsvorgänge mit seinen digitalen Angeboten und Lösungen zur Vernetzung von Zerspanungsprozessen hinsichtlich der Prozessoptimierung sowie in puncto Entscheidungsfindung zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit auf ein neues Level heben. Ein internationales Team von 40 Spezialisten wird die neuesten Lösungen vorstellen sowie alle Fragen rund um die spannendsten Trends der Zerspanung mit interessierten Besuchern diskutieren. Zu den diesjährigen Messehighlights zählt die nach Angaben von Sandvik Coromant branchenweit erste Lösung zum Drehen in alle Richtungen, die innovative PrimeTurning Methode samt dazugehörigen CoroTurn Prime Drehwerkzeugen, die mehr Bearbeitungsflexibilität, eine gesteigerte Produktivität und höhere Standzeiten ermöglichen. Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt auf Weiterentwicklungen rund um die Industrie 4.0-Lösung CoroPlus. Mit dieser können die Prozessphasen Betriebs- und Prozessplanung und Bearbeitung miteinander vernetzt und eine erweiterte Produktionsanalyse durchgeführt werden – für eine profitable und nachhaltige Fertigung. EMO: Halle 5, Stand B18 www.sandvik.coromant.com Inserentenverzeichnis Heft 9/2017 Blickle, Rosenfeld27 BOGE, Bielefeld25 columbus, Stuttgart39 KAREIMA, Kamen33 KASTO, Achern7 KÖTTER, Rheine21 Marotech, Fulda30 Miller, Kirchberg19 MOESCHTER, Dortmund5 Rocla Oy, Järvenpää (FIN)30 Ruwac, Melle41 SÄBU, Morsbach29 Schall, Frickenhausen15, 35 SIC Marking, Remscheid9 Turkish Machinery Promotion Group (TMPG), Ankara (TR)3 WF Steuerungstechnik, Wiernsheim U3 Wulfhorst, Gütersloh30 znt, Grünwald13, 19 Zwick, Ulm13 Unsere Leidenschaft ist Kundenorientierung. Prüfen mit Verstand. www.zwick.de Prüfsysteme Der Betriebsleiter 9/2017 13 Zwick.indd 1 01.08.2017 13:28:49

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