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Der Betriebsleiter 6/2020

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Der Betriebsleiter 6/2020

INTRALOGISTIK Digitaler

INTRALOGISTIK Digitaler Zwilling macht‘s möglich Förderstrecken in einer Kaffeerösterei mit Simulationstechnik optimiert Neue Technologien halten Einzug im Materialfluss: Digitale Zwillinge ermöglichen beispielsweise die Simulation von Förderabläufen, noch bevor eine Förderanlage realisiert oder erweitert wurde. Dadurch können die gesamten Prozesse einer Wertschöpfungskette in einer frühen Phase optimiert und der spätere Betrieb effektiver und kostensparender realisiert werden. – So geschehen in einer großen Kaffeerösterei. Im Maschinen- und Anlagenbau ist es heute vielfach noch üblich, dass die Steuerung einer Anlage erst nach der Fertigstellung der mechanischen Teile programmiert wird. Entsprechend wird das Zusammenspiel von Mechanik, Steuerung, Sensoren und Software erstmals bei der Inbetriebnahme getestet. Tauchen dann Fehler auf, kann es teuer werden. Im Zeitalter von Industrie 4.0 setzt MiniTec bei Kundenprojekten deshalb immer öfter auf das Konzept des digitalen Zwillings, der mithilfe von CAD-Software entsteht. Dabei handelt es sich um das virtuelle Pendant einer Anlage, dem sämtliche physikalischen, mechanischen und elektronischen Eigenschaften der realen Maschine hinterlegt sind. So lassen sich bereits in einer frühen Phase der Konzeption und Produktentwicklung umfassende Visualisierungen und Tests durchführen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern hilft auch, frühzeitig Fehler zu erkennen und zu beheben. Anlage erweitert und optimiert Von dieser Vorgehensweise profitierte auch eine große Kaffeerösterei. Diese setzt in der Logistik bereits seit längerem eine Förderanlage von MiniTec ein, die auch das Umlegen der Kaffee-Pakete im Rahmen des Transportes zur Aufgabe hatte. Besonderheit: Die Pakete mussten mit dem Boden nach vorne umgelegt werden, wofür bisher eine Abweis-Schiene zum Einsatz kam. Weil die Taktzeit von 40 auf 60 Einheiten pro Minute erhöht werden sollte, war dieses Verfahren jedoch nicht mehr tauglich. Die MiniTec-Techniker entwickelten hierfür einen „Wendestern“. Dabei handelt es sich um eine kreisförmige Konstruktion, bei der die Kaffeepäckchen beim Drehen von Schaufeln nach vorne umgelegt werden. Vor der Realisierung galt es jedoch zu prüfen, ob dies in der Praxis funktioniert. Gerade wegen der hohen Takt-Geschwindigkeit wollte man sicherstellen, dass es später keine Probleme gibt, dass die Pakete beispielsweise nicht hängen bleiben oder aufplatzen. MiniTec konzipierte die Lösung zunächst mit einem digitalen Zwilling. So konnte das reale Verhalten vorab komplett simuliert werden. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wurden verschiedene Änderungen für die Modellanlage umgesetzt, bis diese reibungslos arbeitete. So wurden beispielsweise Führungsschienen eingebaut, damit die Kaffeepäckchen in der Spur bleiben und nicht vom Band fallen. Fazit Der Aufwand zahlte sich aus: In der fertigen Anlage funktionierte der Ablauf von Beginn an völlig problemlos. Ganz nebenbei reduzierte diese Vorgehensweise auch die Gesamtdurchlaufzeit für das Projekt. Bilder: Adobe Stock/WrightStudio; MiniTec www.minitec.de Virtuelle Inbetriebnahme Mit dem digitalen Zwilling wird die virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen vor der eigentlichen Realisierung möglich. Das Konzept erlaubt, Ideen frühzeitig zu visualisieren, ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen, Fehler zu beheben und den Testaufwand zu verringern. Die Time-to-Market für Projekte lässt sich deutlich reduzieren und somit Zeit und Geld einsparen. 42 Der Betriebsleiter 06/2020 www.derbetriebsleiter.de

20 Jahre tarakos: Start-up schafft Standardsoftware Im Jahr 2000 wurde die tarakos GmbH als Spin-off der Otto-von Guericke Universität Magdeburg und des Fraunhofer Instituts IFF gegründet. Das Start-up entwickelte Virtual-Reality-Software, die schon bald erste Kunden fand. Es begann eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte. Im taraVRbuilder bestückt man 2D-Layouts mit 3D-Modellen von Maschinen, Förderanlagen, Fahrzeugen und Handarbeitsplätzen aus Katalogen. So entstehen in wenigen Schritten animierte 3D-Simulationen von Produktions- und Logistikbereichen. Die Anwender benötigen keine Vorkenntnisse: „Jeder Mitarbeiter, der sich regelmäßig mit Logistik- und Produktionsplanung beschäftigt, gehört zu unserer Zielgruppe“, erklärt Herbert Beesten, Gründer und Geschäftsführer von tarakos. Inzwischen sind international über 10 000 Lizenzen in der Industrie und Ausbildung im Einsatz – bei Automobilherstellern wie VW, BMW, Daimler oder Audi mit ihren Zulieferern ebenso wie bei Industrieunternehmen wie Siemens oder der Nestle AG. Auch in Forschung und Lehre wird der taraVRbuilder verwendet. Doch der Schwerpunkt liegt in der Logistikbranche. Hier zeigt sich das anwenderfreundliche Werkzeug mit neuen Möglichkeiten, die den Fortschritt der inzwischen 20 Jahre fortgesetzten kundenorientierten Weiterentwicklung verdeutlichen: So lassen sich über ein AML/XML-PlugIn 2D- Pläne und 3D-Szenarien mit AutoCAD austauschen. Alle erstellten 3D-Projekte können sofort in realistischen, hochauflösenden Bildern visualisiert werden. Und schließlich erhalten die mitgelieferten Objektbibliotheken des taraVRbuilders Zuwachs aus dem Internet: Mit einer Integration der umfangreichen eCATALOGsolution von Cadenas stehen den Anwendern 3D-Modelle verschiedenster Hersteller zur Verfügung. Die herstellerspezifischen Komponenten werden laufend aktualisiert und können gleich mit Bestellinformationen importiert werden. Damit erhalten Planer sofort einen ersten Kostenüberblick. www.tarakos.de Unsere Förderanlagen. Automatisch, innovativ, wirtschaftlich & leise. Nächste Messen: 09.03.-11.03.2021 LogiMAT 28.09.-30.09.2021 FachPack Wir beraten Sie gerne. www.haro-gruppe.de

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