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Der Betriebsleiter 6/2020

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Der Betriebsleiter 6/2020

FERTIGUNGSTECHNIK

FERTIGUNGSTECHNIK Einschneidende Entwicklungen Metallsägetechnik im Wandel der Zeit 1947 erfindet Paul Stolzer die Bügelsägemaschine und legt damit den Grundstein für die Zukunft des Unternehmens als moderner Werkzeugmaschinenhersteller Der Hochleistungs-Kreissägeautomat KASTOspeed erhielt 2004 den begehrten Red Dot Design Award Die 1999 eingeführte Baureihe KASTOtec ist bis heute beliebt und wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert Die Sägetechnik ist seit jeher zentrales Geschäftsfeld von Kasto Maschinenbau und bildet heute – neben der Lagertechnik für Metall-Langgut - eines der beiden Standbeine des Unternehmens. Die 175-jährige Firmengeschichte ist geprägt von zahlreichen Innovationen und Entwicklungen rund um das Sägen von Metall, mit denen sich Kasto eine markt- und technologieführende Position erarbeitet hat. K asto-Firmengründer Karl Stolzer erkannte Mitte des 19. Jahrhunderts, dass viele Betriebe in der Region Bedarf an leistungsfähiger Sägetechnik hatten. Der Zimmermann widmete sich deshalb unter anderem der Herstellung von Sägemühlen und Sägewerken – damals noch zum Bearbeiten von Holz und betrieben mit Wasserkraft. Mit der Zeit kamen Walzenvollgatter und weitere Sägewerksausstattungen hinzu, die von Karl Stolzer und später von seinen Nachfahren stetig weiterentwickelt wurden. Es waren schließlich Stolzers Urenkel Friedrich und Paul, die sich mit dem Unternehmen rund 100 Jahre später verstärkt auf das Sägen von Metall fokussierten. Das Jahr 1947 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von Kasto: Paul Stolzer erfand die Bügelsägemaschine und legte damit den Grundstein für die Zukunft des Unternehmens als moderner Werkzeugmaschinenhersteller. Bügelsägen, bei denen das Sägeblatt in einen U-förmigen Bügel eingespannt ist, wurden bis dahin ausschließlich mühsam von Hand bedient. Im Vergleich stellte die maschinell betriebene Säge für viele Unternehmen eine Sägemaschinen sind heute Hightech-Lösungen, die sich mühelos in einen digital gesteuerten Materialfluss integrieren lassen deutliche Erleichterung und Leistungssteigerung dar. 1952 präsentierte Kasto auf der Hannover Messe erstmals eine Metallbügelsäge mit dem patentierten Verfahren der bogenförmig stoßenden Schnittbewegung – und feierte damit einen weltweiten Erfolg. Alle drei Sägeverfahren im Portfolio In den folgenden Jahren wurde jedoch deutlich, dass neue Materialien und steigende Stückzahlanforderungen auch andere Sägeverfahren benötigen. 1965 begann Kasto deshalb mit der Produktion von Kreissägemaschinen. Zehn Jahre später, nach der Markteinführung des Bi-Metall- Sägebandes, erweiterte die erste Bandsäge das Portfolio. Heute bietet das Unternehmen als einer von wenigen Herstellern von Metallsägemaschinen dem Anwender alle drei Sägeverfahren und hat in jedem Segment ein umfangreiches Lieferprogramm. Dieses reicht von kleinen Handmaschinen für Werkstätten bis zu Hochleistungs-Bandsägemaschinen zur industriellen Bearbeitung von großen Blöcken und Platten. Weltweit hat Kasto mittlerweile bereits mehr als 140 000 Sägemaschinen geliefert und nimmt mit rund 170 Patenten auch beim Thema Innovation eine Vorreiterrolle ein. Mit innovativen Produktneuheiten und Funktionen schafft es Kasto immer wieder, die Welt des Metallsägens von Grund auf zu verändern und Anwender zu begeistern. Ein Meilenstein ist beispielsweise die im Jahr 1999 erstmals produzierte KASTOtec: Die vollautomatische Bandsäge überzeugt durch eine hohe Zerspanungsleistung und geringe Nebenzeiten und ist daher für die wirtschaftliche Produktion großer Stückzahlen bestens geeignet. Die Baureihe ist bis heute beliebt und wird von Kasto kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Erst kürzlich hat das Unternehmen eine umfassend überarbeitete Version der KASTOtec vorgestellt, bei der der optimale Einsatz von Hartmetall-Sägebändern im Fokus liegt. Damit lässt sich auch bei schwer zu zerspanenden Werkstoffen wie Titan, Hastelloy oder Inconel eine hohe Sägeleistung erzielen. Ein durchschlagender Erfolg ist auch die 2014 vorgestellte Baureihe KASTOwin: 22 Der Betriebsleiter 06/2020 www.derbetriebsleiter.de

Mit der Roboter-Anbindung KASTOsort können die Entnahme der Sägeabschnitte und zahlreiche weitere Aufgaben automatisiert werden 2014 präsentierte Kasto erstmals die universelle Bandsäge-Baureihe KASTOwin – ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens Die Bandsägen dieser Serie decken ein überaus breites Anwendungsspektrum ab und sind in verschiedenen Größen und speziellen Varianten für besondere Anforderungen erhältlich. Seit 2018 ist das Unternehmen mit der KASTOmiwin (das Kürzel „mi“ steht hier für miter, engl. für Gehrung) auch auf dem Gebiet der zweisäulengeführten Gehrungsbandsägen aktiv: Die Serie ist für Ablängund Gehrungsschnitte zwischen -45 und +60 Grad geeignet, für Zuschnitte im Stahlbau, Stahlhandel, Anlagenbau sowie im Sondermaschinenbau konzipiert und als halb- sowie vollautomatische Ausführung verfügbar. Bei den Kreissägen ist es unter anderem die vollautomatische KASTOvariospeed, die sich bei Anwendern großer Beliebtheit erfreut. Sie ist für geringe bis mittlere Auftragslosgrößen ausgelegt, eignet sich für einen mannlosen Betrieb, insbesondere im Zusammenspiel mit einem Sägezentrum KASTOcenter, und kann flexibel unterschiedliche Werkstoffe bearbeiten. Seit Herbst 2019 ist die KASTOvariospeed auch mit einem größeren Schnittbereich von 180 mm erhältlich. Mit modernen Technologien fit für die Zukunft Für seine herausragenden Leistungen bei der Produktentwicklung wurde Kasto mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – darunter z. B. der begehrte Red Dot Design Award oder der AMB Award der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung. Aktuelle Trends von Industrie 4.0 wie Digitalisierung und Vernetzung, additive Fertigung oder Augmented Reality greift Kasto frühzeitig auf und lässt sie in die Entstehung neuer Produkte einfließen. Die Sägemaschinen sind heutzutage Hightech- Lösungen, die sich mühelos in einen einheitlichen und digital gesteuerten Materialfluss integrieren lassen. Dabei unterstützen auch Software-Lösungen wie das Schnittoptimierungstool KASTOoptisaw, das auf Basis verschiedener Parameter zeit- und materialeffiziente Schnittpläne berechnet. Mit der KASTOapp können Anwender per Smartphone oder Tablet jederzeit und von überall den Status ihrer Sägemaschinen abfragen, überwachen und im Bedarfsfall besonders schnell reagieren. Das ermöglicht eine hohe Verfügbarkeit und minimale Stillstandzeiten. Bei der Bedienung achtet Kasto darauf, dass möglichst wenige Eingaben erforderlich sind – das erhöht den Komfort für den Anwender und hilft, Fehler zu vermeiden. Die Sägeprozesse justieren und korrigieren sich weitgehend selbst. Benutzer können Maschinendaten erfassen und online auswerten, um Abläufe und Standzeiten zu optimieren. Auf der Materialzu- und -abfuhrseite stehen umfangreiche Automatisierungsmöglichkeiten zur Verfügung – sowohl durch die Anbindung an automatische Lagersysteme als auch mithilfe von Industrierobotern. Damit können vom Einlagern des Rohmaterials bis zur Kommissionierung der fertigen Abschnitte sämtliche Arbeitsschritte abgedeckt werden. Das sorgt für eine leistungsfähige, effiziente, flexible und fehlerarme Fertigung und macht die Kasto-Sägen fit für die intelligente und vernetzte Produktion der Zukunft. Bilder: Kasto www.kasto.com Zukunftsthema: Effizienter dank Roboter-Anbindung Die Roboter-Anbindung KASTOsort ist eine zukunftsorientierte Lösung, mit der sich dem Sägevorgang vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse automatisieren und gemeinsam in einen einheitlich gesteuerten Materialfluss integrieren lassen. Industrieroboter können die Sägeabschnitte selbstständig entnehmen und zahlreiche weitere Aufgaben übernehmen. Mit einem Behältermanagement oder fahrerlosen Transportsystemen lässt sich die Roboter-Säge-Lösung weiter verketten. Kasto integriert die Robotersteuerung je nach Bedarf des Kunden in die Sägesteuerung, das WMS KASTOlogic oder in ein bestehendes ERP-System. Der Anwender kann damit auch diesen Arbeitsschritt über eine zentrale Schnittstelle steuern und überwachen und profitiert von einer optimal abgestimmten Prozesskette. www.derbetriebsleiter.de Der Betriebsleiter 06/2020 23

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