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Der Betriebsleiter 4/2018

Der Betriebsleiter 4/2018

FERTIGUNGSTECHNIK

FERTIGUNGSTECHNIK Industrie 4.0 Maturity Index Mit individueller Roadmap zur vernetzten Produktion Die sechs Reifegrade des Maturity Index (Quelle: FIR e.V. an der RWTH Aachen) Produzierende Unternehmen könnten mit digitalisierten Prozessen bis zu 25 Prozent Energie und Material einsparen [1]. Oft fehlt allerdings ein systematisches Vorgehen oder es bleiben Fragen zu den Teilschritten und deren Priorisierung offen. Hilfreich ist hier ein Leitfaden, anhand dessen sich Industrie-4.0-Anwendungen erfolgreich implementieren lassen. Unternehmen, die ihre Produktion zukunftsfähig aufstellen wollen, können den acatech Industrie 4.0 Maturity Index nutzen. Dieser wurde von der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V. acatech zusammen mit führenden deutschen Universitäten und Industriepartnern entwickelt – darunter auch TÜV Süd. Die Prüfer und Zertifizierer haben insbesondere ihr Know-how bei der Industrial IT-Security nach dem Standard IEC 62443 eingebracht. Der Index erfasst als mehrdimensionales Reifegradmodell nicht nur den Stand bei der digitalen Transformation. Auch lassen sich individuelle Roadmaps Autor: Dr. Bertolt Gärtner, President & CEO, TÜV SÜD ATISAE, Tres Cantos (Madrid) zum Implementieren der zugehörigen Technologien entwickeln. Der Index ist insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen geeignet, die sehr schnell in die Umsetzung für eine agile und lernende Organisation kommen wollen. Monitoring erhöht Liefertreue, Flexibilität und Effektivität Eine solche Roadmap hat z. B. ein Zulieferer für Energie- und Signaltechnik umgesetzt. Mit insgesamt mehr als 4 000 Mitarbeitern stellt das Unternehmen verteilt über zahlreiche Produktionsstätten Steck-, Anschluss- und Netzwerksysteme her, die zur Automatisierung verwendet werden. Das Unternehmen hat in den vergangen Jahren seine IT-Infrastruktur ausgebaut, ein digitales Abbild der Produktion geschaffen und aktuell gehalten. In nur vier Tagen konnte dieser Basis der Stand der Produktion evaluiert werden. Als Pilotprojekt dienten verschiedene über die Standorte verteilte Stanzschneiden. Sie wurden mit Körperschall-Sensoren ausgestattet, die Vibrationen messen können. Dadurch ließ sich ihr Zustand genauer überwachen und die Anlagen bedarfsgerechter instand halten. Bisher wurden die Prozesse aber nur lokal verbessert. Durch vernetzt ausgewertete Daten lassen sich die Effekte einzelner Optimierungen anhand konkreter Kennzahlen über die Produktionslinien hinweg vergleichen. Die beste Instandhaltungsmaßnahme kann dann übergreifend ausgerollt und weiter beobachtet werden. Im vorliegenden Fall umfasste die Roadmap über dreißig Maßnahmen, mit denen sich die Effektivität der bereits digital überwachten Anlagen weiter deutlich steigern ließ. Das hat auch die Liefertreue und Flexibilität der Produktion verbessert. Transformation zur agilen und lernenden Organisation Voraussetzung dafür ist die Transformation des Unternehmens in eine agile und lernende Organisation. Diese muss in der Lage sein, schnelle Entscheidungen zu treffen, um ihre Produkte auch künftig wettbewerbsfähig zu halten. Dabei ist sie oft auf Daten angewiesen, die die Hersteller der Sensoren und Komponenten bereitstellen. TÜV Süd unterstützt Unternehmen hier unabhängig von der eingesetzten Technologie mit fachübergreifendem Know-how. Quellen: [1] Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0“ im Auftrag vom VDI Zentrum für Ressourceneffizienz [2] Studie „Which Companies Are the Real Champions of Building the Digital Future“ der Boston Consulting Group www.tuev-sued.de Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit 14 Der Betriebsleiter 4/2018

Kompetenz in Safety at Work und Industrie 4.0 Das Gefährliche am Risiko ist nicht das Risiko selbst, sondern wie man mit ihm umgeht. LIVE@ In den Mittelpunkt seines diesjährigen Messeauftritts in Hannover stellt der Sensorexperte Leuze electronic seine Kompetenz in Safety at work. Auf Basis seiner Sicherheits-Lichtvorhänge MLC entwickelte der Optosensorikhersteller mit Smart Process Gating eine Alternative zum Mutingverfahren, die keine signalgebenden Sensoren benötigt. Als weiteres Safety-Highlight wird der Sicherheits-Laserscanner RSL 400 präsentiert. Dessen neue Profinet/PROFIsafe-Varianten lassen sich einfach in industrielle Netzwerke integrieren. Ebenso neu ist die Kombination der RSL-Sicherheitstechnik mit einer hochwertigen Messwertausgabe für die Navigation von Automated Guided Vehicles (AGVs). Neben dem Thema Safety stellen smarte Industrie 4.0-Lösungen einen weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts in Hannover dar. Anhand von praktischen Beispielen zeigt Leuze electronic, wie Condition Monitoring und Predicitive Maintenance funktionieren. Hierfür stellt der Sensorhersteller unter anderem erstmals eine intelligente Sensorleitung mit „SmartCore-Technologie“ vor. Damit ist es möglich, einen drohenden Aderbruch präventiv und noch bevor die Sensorleitung ganz ausfällt zu erkennen. Auch zeigt Leuze electronic, wie Sensordaten mittels OPC UA und Cloudservices über verschiedene Standorte, Applikationen und Unternehmensgrenzen hinweg global vernetzt und verfügbar gemacht werden können. Darüber hinaus wird gezeigt, wie durch den Einsatz einer Augmented Reality Datenbrille die Inbetriebnahme für den Einrichter vereinfacht werden kann. Hannover Messe: Halle 9, Stand F68 www.leuze.com Retrofit macht Werkzeugmaschinen energieeffizienter LIVE@ Den Betrieb von bestehenden Werkzeugmaschinen energieeffizienter machen kann ein Retrofit der Hydraulik zum Betätigen von Spannstöcken, Kraftspannfuttern sowie Klemmen von Schlitten und Reitstöcken. Von Nachi gibt es dafür die Hydraulikaggregate NSPi. Sie erzeugen nur den exakt benötigten Volumenstrom und Druck. Elektromotor und Hydraulikpumpe sind direkt verbunden. Das reduziert Reibungsverluste. Die einstellbare Flügelzellenpumpe ist mit einer Druckwaage ausgestattet. Dadurch lässt sich der Volumenstrom anpassen. Muss die Hydraulik lediglich den Druck halten, fließt außer einer geringen internen Leckagemenge kein Öl. Benötigt dagegen die Hydraulik einen größeren Volumenstrom, z. B. beim Öffnen oder Schließen von Spannbacken, wird die Flügelzellenpumpe innerhalb kürzester Zeit entsprechend eingestellt. Der Hersteller bietet auch Hydraulikaggregate speziell für Umformmaschinen an, z. B. Abkantpressen. Hannover Messe: Halle 22, Stand B30/4 www.nachi.de Foto: © mojolo, Fotolia.com Brände erkennen Brände löschen Schäden verhindern Wir realisieren kundenspezifische Schutzkonzepte für Absaugleitungen, Filter, Silos und Bearbeitungsmaschinen sowie für viele andere Produktionsbereiche. BRANDSCHUTZ MADE IN GERMANY WE HAVE THE RIGHT SOLUTIONS FOR ALL APPLICATIONS. Industriestraße 3 D-31061 Alfeld +49(0)5181-85525-0 info@tbelectronic.de www.tbelectronic.eu

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