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Der Betriebsleiter 3/2019

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FERTIGUNGSTECHNIK 01 Mit

FERTIGUNGSTECHNIK 01 Mit nur einem Knopfdruck lässt sich der Speicherdruck von Hydrospeichern per RFID-Technologie berührungslos ermitteln haltung kürzlich eine neue interne Richtlinie für diese Tätigkeit erarbeitet. Dabei wurden die Speicher in drei Sicherheitskategorien eingeteilt. In Abhängigkeit von diesen Kategorien werden die Speicher in einem Turnus von drei, neun und fünfzehn Monaten überprüft. Für 65 Speicher gilt die dreimonatliche Überprüfung, 55 werden alle neun Monate geprüft und mehr als 280 alle fünfzehn Monate. Üblich: Mit dem Manometer zum Speichergerät Druckmessung in Rekordzeit Hydraulikspeicher berührungslos per RFID überwachen Die Druckprüfung an der Gasseite von hydropneumatischen Hydraulikspeichern gehört zu den Standardaufgaben der Instandhaltung. Vereinfacht wird sie nun durch Drucksensoren, die über Anschlussadapter ins System integriert werden und die Messwerte kontaktlos an ein Lesegerät übertragen. In einem Walzwerk wird diese Innovation an mehr als 400 Blasenspeichern genutzt; dies spart sehr viel Zeit und Aufwand. Flüssigkeiten sind nur in geringem Maße kompressibel: Diese physikalische Tatsache ist der Grund für den Einsatz von hydropneumatischen Speichersystemen in vielen Hydraulikaggregaten. Die (Membran- oder Blasen-) Speicher bestehen aus einem Druckbehälter, der mit Hydrauliköl und Stickstoff befüllt ist. Beide Medien sind durch ein flexibles Bauteil getrennt. Das Gaspolster kann sich je nach Füllgrad mit Hydrauliköl ausdehnen und gewährleistet ein rasches Bereitstellen des Hydraulikmediums. Autor: Thorsten Kinkel, Vertriebsingenieur und Produktspezialist für digitale Messtechnik, Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG, Werdohl In größeren Produktionsbetrieben kann eine dreistellige Anzahl dieser Speichersysteme im Einsatz sein. In einem deutschen Walzwerk beispielsweise sind es mehr als 400. Einige davon sind in sicherheitssensible Hydraulikkreisläufe eingebunden – zum Beispiel bei Krananlagen mit hydraulischen Greifern, die tonnenschwere Coils und Brammen heben. Von anderen wird höchste Verfügbarkeit verlangt, weil bei einem Ausfall die kontinuierlich laufende Produktion unterbrochen wird, was mit hohen Stillstandkosten verbunden ist. Aus diesen Gründen wird der Gasdruck in den 400 Hydrospeichern des Walzwerkes regelmäßig überprüft. Um die angemessene Balance zwischen Aufwand und Nutzen zu finden, haben Betriebsleitung und Instand- Üblicherweise bedeutet eine solche Überprüfung: Der entsprechend geschulte Instandhalter schließt ein Manometer bzw. eine Gasflasche mit Manometer am Gasfüllanschluss des Speichers an und prüft den Druck. Dabei öffnet er notwendigerweise das System, wobei Druckverlust nicht ausgeschlossen werden kann. Dieser Vorgang nimmt pro Messpunkt rund 15 Minuten in Anspruch. Da die Speicher häufig im oberen Bereich der großen Walz-, Förderund Kranlagen angebracht und damit entsprechend schwer zugänglich sind, ist die Überprüfung aufwändig, zumal wenn die Stickstoffflasche mitgeführt werden muss. Ebenso mitgeführt werden muss ein Medium, um die Ergebnisse aufzuzeichnen – auf Papier oder per Laptop. Alternative: Check per RFID-Sensorik Um diese Arbeit zu vereinfachen, entschied sich der Walzwerkbetreiber für die Anschaffung einer ganz neuen Lösung zur Überwachung des Speicherdrucks. An den Gasfüllanschlüssen wurden Speicheradapter installiert, an die sich die Druckaufnehmer der Baureihe PT-RF von Stauff installieren lassen. Zu den wesentlichen Eigenschaften dieser Druckaufnehmer, die in verschiedenen Druckbereichen bis 600 bar erhältlich sind, gehört ein integrierter RFID-Transponder, der neben den Druckmesswerten auch weitere Parameter wie Medientemperatur, Datum und Uhrzeit sowie die eindeutige Seriennummer des Druckaufnehmers auf- Im Fokus Effizienz Nachhaltigkeit Sicherheit 16 Der Betriebsleiter 3/2019

FERTIGUNGSTECHNIK 02 03 02 Druckaufnehmer PT-RF mit Anschlussadapter 03 Über Speicheradapter lassen sich die RFID-Drucksensoren problemlos an marktüblichen Membran- und Blasenspeichern nachrüsten zeichnet. Dies ermöglicht die eindeutige Zuordnung der Messstelle – Grundvoraussetzung für eine lückenlose Dokumentation der Prüfergebnisse. Kontaktloses Auslesen der Messwerte Als Empfänger der Messwerte wird ein kompaktes Lesegerät verwendet. Wenn der Instandhalter das Lesegerät in einem Abstand von rund 1,5 cm an den Sensor hält und per Tastendruck die kontaktlose Signalübertragung aktiviert, zeigt das Display des Lesegerätes den aktuellen Gasdruck im Speicher an. Auf diese Weise kann an zahlreichen Messpunkten der Druck erfasst werden, ohne dass man aufwändige Verkabelungen für die Signalübertragung von den Sensoren zur Auswerteeinheit benötigt. Auf eine Energieversorgung der Sensoren kann man ebenfalls verzichten: Die Antenne des Lesegerätes stellt auch die Energie bereit, die der Transponder zur Signalübertragung benötigt, die nur 0,5 Sekunden dauert. Das Lesegerät zeigt die aktuellen Werte nicht nur an, es kann mehr als 15 000 Messsätze speichern. Die im Lieferumfang enthaltene Software ermöglicht die nachträgliche Auswertung und Weiterverarbeitung der zuvor über die USB- Schnittstelle übertragenen Messergebnisse am PC oder Notebook. Diese innovative Art der Druckmessung hat sich in der Hydraulik – zum Beispiel in Rohrleitungen und an Verbrauchern – bereits bewährt. Neu ist die Möglichkeit, sie auch an der Gasseite von Membran- und Blasenspeichern zu nutzen. 15 Sekunden statt 15 Minuten Die Vorteile, die sich für Anlagenbetreiber, Instandhalter und Wartungsfachkräfte durch die Nutzung der neuen Technologie jetzt auch bei der Überwachung von Hydrospeichern ergeben, liegen auf der Hand: Messungen können denkbar einfach, ohne aufwändige Schulung und binnen weniger Sekunden mit nur einem Knopfdruck durchgeführt und prozesssicher dokumentiert werden. Dabei entfällt das Auf- und Abschrauben von Manometern oder anderen Mess- und Anzeigegeräten, das einer temporären Öffnung des Systems gleichkommt, und zu Verlust von Speicherdruck und infolgedessen zu Leistungseinbußen führen kann. Der Walzwerkbetreiber hat den Zeitaufwand vorher und nachher genau erfasst. Nach der bekannten Methode mussten für Wir sprechen mit der RFID-gestützten Druckmessung vor allem Anwender von komplexeren Hydraulikanlagen und größeren Maschinenparks mit hydraulischen Antrieben an. Das System lässt sich einfach nachrüsten und vereinfacht die Instandhaltung erheblich. Thorsten Kinkel, Vertriebsingenieur und Produktspezialist für digitale Messtechnik, Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG jede Messung 15 Minuten veranschlagt werden. Die 548 Prüfungen an den 400 Druckspeichern (bei unterschiedlichen Intervallen) erforderten damit 137 Mannstunden pro Jahr – darin ist die Aufbereitung der Daten für die Dokumentation noch nicht enthalten. Bei der kontaktlosen Abfrage der PT-RF-Druckaufnehmer hingegen benötigt das Personal nur 15 Sekunden pro Messpunkt und muss nicht in die Gaszufuhr eingreifen. Auch die Aufbereitung der Messergebnisse für die Dokumentation vereinfacht sich erheblich. Hannover Messe: Halle 21, Stand F23 www.stauff.com mit optimalen Reibwerten bis 0,9 μ Gummi-Puffer Unterleg-Schutzplatte Unterlegkeile MAROTECH GmbH | Industriepark West Heinkelstr. 2-4 | 36041 Fulda | +49(0)661-86202-0 info@marotech.de | www.marotech.de Prüfzeugnis Fraunhofer Institut IML Dortmund (Lifetest) z.B. Qualität „Premium“ in Bodenlage mit Reibwert μ = 0,7 Pads & Bahnenware auf Wunschgröße, wirtschaftliche Lösungen Ladungssicherung Antirutschmatten Gummipuffer Zurrsysteme Kantenschutz Fragen zur Ladungssicherung? www.lasiportal.de Intelligent Testing Für Ihre kleinen großen Herausforderungen www.zwickroell.com zwickiLine bis 5 kN Manchmal sind es die kleinen Details die den Unterschied ausmachen. Egal wie klein oder groß die Prüfherausforderung ist, die Prüfmaschine zwickiLine eignet sich für die Forschung und Entwicklung genauso hervorragend wie für die laufende Qualitätssicherung. Marotech.indd 1 28.03.2017 15:31:08 Der Betriebsleiter 3/2019 17 ZwickRoell.indd 1 13.02.2019 09:30:27

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