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Der Betriebsleiter 10/2015

Der Betriebsleiter 10/2015

FERTIGUNGSTECHNIK 01 02

FERTIGUNGSTECHNIK 01 02 03 Alles in Ordnung! Automatisiertes Lager mit angebundenen Laserschneidmaschinen sorgt für optimierte Prozesse Wer sagt, Automatisierung rechne sich nur bei Großserienfertigung, greift zu kurz. Denn auch im Kleinen sorgt ein automatisiertes Lager mit angebundenen Maschinen für Übersicht und optimierte Prozesse. Das beweist überzeugend die Schink Blechbearbeitung in Bad Rodach. Günter Schink kommt aus einer Familie von Schmieden. Der Umgang mit Metall liegt ihm im Blut und der Wunsch nach Selbstständigkeit schon immer am Herzen. Im Jahr 1995 ist es endlich so weit: Er gibt seinen Job als Betriebsleiter eines Büromöbelherstellers auf und gründet gemeinsam mit Frau Edda und Sohn Stephan seine eigene Firma: die Schink Blechbearbeitung & Metallbau in Coburg. „Es war kein leichter Einstieg damals“, erzählt Stephan Schink. Der hohe Investitionsbedarf für die erste 2,6-Kilowatt-Laserschneidanlage und ein niedriger Eigenkapitalanteil machten dem jungen Start-up zu schaffen. „Erst mit einem guten Unternehmensberater, einem schlüssigen Businessplan und durch gute Kontakte, die wir mit der Unterstützung von Trumpf knüpfen konnten, gelang es uns, eine Bank für die Finanzierung zu gewinnen“, erklärt der 43-Jährige. Den Kunden im Blick Automatisierte Produktion In den folgenden Jahren schafft es der engagierte Job-Shop, sich einen Stammkundenkreis aufzubauen. Schink beliefert Kunden aus dem Maschinenbau, der Fahrzeugindustrie, der Medizintechnik, dem Möbel-, Geräte- und Gehäusebau – aber auch den Handwerker von gegenüber. Neben Verlässlichkeit und Qualität ist es vor allem die Bereitschaft zur Veränderung, die Schink auszeichnet. „Der Qualitätsanspruch unserer Kunden ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Es ist selbstverständlich, dass alle Teile sorgfältig beschriftet und verpackt sind, jeder Kratzer wird reklamiert“, sagt Günter Schink. Und auch das Portfolio musste dem Markt angepasst werden, um im Wettbewerb zu bestehen. „Mit einem einfachen gelaserten Blechteil – vielleicht noch gebogen – holt man heute keinen mehr hinter dem Ofen vor“, erklärt Stephan Schink. Deshalb bietet der Job-Shop heute komplette Baugruppen an. Aus umständlich wird einfach Dass Automatisierung vor allem im Bereich der Großserienfertigung Sinn macht, halten Stephan und Günter Schink für ein Vorurteil. „Wir arbeiten mit Losgrößen von eins bis zur Kleinserie. Trotzdem haben wir uns im vergangenen Jahr für den Umstieg auf eine automatisierte Fertigung und Lager­ Schink Blechbearbeitung & Metallbau GmbH & Co. KG wurde 1995 gegründet und hat heute 35 Mitarbeiter. Der Lohnfertiger bedient mit seinem umfangreichen Dienstleistungsspektrum den Maschinenbau, die Fahrzeugindustrie, die Medizintechnik sowie den Möbel-, Geräte- und Gehäusebau. Das Unternehmen setzt bei der Maschinenausstattung auf die Laserschneidmaschinen TruLaser 3030 und TruLaser 3040 mit LoadMaster, die Biegemaschine TruBend 5230 sowie die Abkantpresse TrumaBend V 130 von Trumpf. Die mit den TruLaser-Maschinen gekoppelte Lagertechnik kommt von Stopa. 8 Der Betriebsleiter 10/2015

FERTIGUNGSTECHNIK 01 Die beiden Laserschneidanlagen, eine TruLaser 3030 der neuen Generation und eine ältere TruLaser 3040, sind mit einem LoadMaster an das Lager angebunden 02 Für Firmengründer Günter Schink steht die Kundenzufriedenheit im Vordergrund 03 Stephan Schink hat die Zukunft im Blick, und die liegt für ihn in der Automatisierung Die Automatisierung lässt dem Maschinenbediener jetzt die Zeit, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren haltung entschieden“, erzählt der 63-jährige Firmengründer. Im Fokus der Überlegungen stand der Wunsch nach verbesserter Qualität und optimierten Prozessen. Das Stopa-Lager bei Schink verfügt über 100 Plätze für Standard- und 36 Fächer für Überformatbleche von 4000 mal 2000 Millimeter. Die beiden Laserschneidanlagen, eine TruLaser 3030 der neuen Generation und eine ältere TruLaser 3040, sind mit einem LoadMaster an das Lager angebunden. Der LoadMaster transportiert die Bleche mittels Vakuumsauger schonend und automatisch von der Beladestation zum Palettenwechsler und legt sie dort ab. „Das bringt uns eine Menge Vorteile“, erklärt Stephan Schink. „Früher hat der Maschinenbediener die Bleche mit einem Stapler selbst an die Maschine geholt. Dazu musste er zunächst das richtige Material im Lager finden. Bei unserer Auftragsstruktur konnte es schon mal passieren, dass die Anlage in dieser Zeit stillstand.“ Auch fehlerhaftes Material sowie Fehler beim Rücklagern blockierten die Prozesse und führten zu Unsicherheiten bei den Lagerbeständen. „Die Automatisierung lässt dem Maschinenbediener jetzt die Zeit, sich auf seine Kernkompetenzen – die Optimierung der Schneidergebnisse – zu konzentrieren. Und das führt zu einem geringeren Nachbearbeitungsaufwand und zu mehr Kundenzufriedenheit“, so Schink. Gesteuert werden Lagerbestände und Materialfluss mit dem TruTops Fab Modul Storage, der Stopa-Software sowie einem bereits seit Jahren installierten PPS-System. „Als wir uns für das Stopa-Lager entschieden, war die Grundvoraussetzung, dass die Schnittstellen der unterschiedlichen Systeme reibungslos kommunizieren. Und das tun sie“, erklärt Stephan Schink zufrieden. Durchdachter Umzug Bereits im Jahr 2000 verlegten die Schinks ihren Unternehmenssitz von Coburg nach Bad Rodach. Im Jahr 2014 erfolgte dann der Spatenstich für eine neue Produktionshalle. Sie diente während der Umbaumaßnahmen der bestehenden Halle zunächst als Ausweichlager. Denn um das Stopa-Lager zu installieren, war es notwendig, die Fundamente des Bestandsgebäudes entsprechend anzupassen. „Dann haben wir das Stopa-Lager sowie die neue TruLaser 3030 eingebaut und zum Schluss die vorhandene Flachbettlasermaschine innerhalb der Halle umgesetzt und ebenfalls an das neue Lager angebunden“, erzählt Stephan Schink. Inklusive des Umzugs des Blechlagers dauerte der gesamte Prozess von der Auftragsvergabe bis zur Inbetriebnahme rund fünf Monate. „Das haben wir nur geschafft, weil alle Beteiligten Hand in Hand gearbeitet haben. Eine wirklich tolle Leistung“, freut sich Schink. Für das Familienunternehmen war 2014 ein intensives Jahr. „Aber es hat sich gelohnt“, resümiert Günter Schink. Der Wunsch nach einer nachhaltigen Materialflussoptimierung und besserer Teilequalität hat sich erfüllt. „Wir haben eine Quote von 98 Prozent Gutteilen und sparen darüber hinaus eine Menge Zeit und Kosten“, erklärt er. Das Wichtigste ist aber, dass die Kunden zufrieden sind. Damit sie das auch bleiben, tüfteln Günter und Stephan Schink weiter am Portfolio. „Laserschweißen steht definitiv als Nächstes auf der Agenda“, sind sich die beiden einig. www.trumpf.com Im Fokus Effizienz Sicherheit Nachhaltigkeit igus ® dry-tech ® ... schmierfrei Lagern leicht gemacht ... News ’15 ... 3x leichter als Edelstahl dryspin ® Steilgewindespindeln aus Aluminium Optimierte Geometrie für hohe Effizienz und Lebensdauer. Beständig durch hartanodisierte Beschichtung. Alle Muttertypen in 5 Werkstoffen erhältlich. Diese motion plastics ® news finden Sie unter: igus.de/dryspin plastics for longer life ® igus ® GmbH Spicher Str. 1a 51147 Köln Tel. 02203-9649-145 info@igus.de Besuchen Sie uns: BrauBeviale - Halle 7 Stand 7-841, Agritechnica - Halle 17 Stand A23 Igus.indd 1 30.09.2015 13:32:38 Der Betriebsleiter 10/2015 9

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